Schweizer Schiedsrichter mit Mord bedroht

  • In der 2. Liga der Schweiz hat es leider auch nun einen häßlichen Vorfall eines Spielers gegen den Schiedsrichter gegeben. Anders jedoch als bei den Vorfällen in Düsseldorf und der Türkei ist es hier zu einer verbalen Morddrohung eines Spielers gegen den Schiedsrichter gekommen. Laut der Swiss Football League (SFL) wurde der Spieler gegen Ende der 1. Halbzeit wegen eines Trittes gegen den Gegenspieler des Feldes verwiesen. In der Halbzeitpause rastete der mazedonische Spieler dann völlig aus und sagte zum Schiedsrichter: "If I see you after, I kill you". Der Spieler wurde inzwischen für 10 Spiele gesperrt. (fussball.de)

  • Eine lächerliche Sperre.
    Bei einer Morddrohung kann es meiner Meinung nach nur eins geben: lebenslange Sperre und keine Sekunde weniger. Und zwar weltweit. Wer den Sinn des Sports dermaßen nicht verstanden hat, sollte ihn nicht mehr ausüben dürfen.

  • Auch wenn ich nicht viel von dem "Schneller, höher, weiter-Prinzip" bei der Forderung von Strafen halte, aber hier stimme ich Michael vollumfänglich zu. Für solche Äußerungen ist kein Platz, nicht mal - wie es ja wahrscheinlich heißen wird -, wenn sie nicht ernst gemeint sind.


    Und ja: Mir ist bewusst, dass das einem Berufsverbot gleichkommt und rechtlich problematisch ist - aber entziehe ich einem Arzt wegen Fehlverhaltens die Approbation, einem Anwalt die Zulassung etc. ist das auch von gleicher Wirkung; immerhin kann der Spieler dann immer noch Trainer o.ä. werden.

  • Schwache Signal für allen SR/innen.
    Ich bin mir sicher, dass in nächsten Jahr zu schlimmere Zustand kommen wird, WEIL der Sportgericht so milde Urteile gegeben hatten, folglich können alle Spielern denken, dass die Urteile sowieso verharmlosen wird.
    Ein schlechte SIGNAL für allen Funktionäre ( SR-Ausschuss, SR-Ansetzern ).


    So kann es nicht weitergehen.
    Der Spieler gehört in der Häuschen und sollte NIE wieder mitspielen, wo er den SR direkt bedroht hatte, es hat nichts zu suchen.


    Naja.. :flop:

    Ich habe keine Ablenkung durch die Geräuschkulisse.
    Ich bin komplett konzentriert auf das, was ich sehe


    Gehörloser Schiedsrichter -
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

  • Oh Mann, Franz Beckenbauer war auch "technischer Direktor" und nicht Trainer. Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg - ob nun Trainer, Berater, ... allenfalls darf er eben nicht im Innenraum sein, aber im Zeitalter des Handys ist das kein Problem mehr, schließlich ist dem Trainer auf der Bank nur der "elektronische" Kontakt mit seinen Spielern auf dem Feld verboten.

  • Ich bin ja ein Fürsprecher harter Strafen und halte auch 10 Spiele Sperre für viel zu niedrig. Bedrohungen finde ich auch viel schlimmer als Beleidigungen, denn auch ein schlimme Beleidigung kann ein SR nach ein paar Tagen abhaken, aber eine (vermeintlich) ernstgemeinte Bedrohung kann im Einzelfall noch Wochen oder Monate lang Angst und Schrecken verbreiten bzw. schlaflose Nächte bereiten. Dennoch finde ich eine lebenslange Sperre o.ä. im Vergleich zu anderen Bereichen des Lebens überzogen. Leider, so schlimm ich das auch finde, gibt es ja doch immer wieder Fälle außerhalb von Sportplätzen, wo ein Mitbürger zum anderen Mitbürger (im Affekt?!) sagt: "Ich schlag Dich tot!", obwohl er das weder subjektiv noch objektiv wörtlich bzw. ernst meint. Eine solche Bedrohung wird auch nicht mit lebenslager Haft bestraft.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Für mich sind die 10 Spiele leider auch ein falsches Signal. Wer eine Straftat gegen das Leben anderer ankündigt, hat im Fußball nichts mehr verloren, egal in welcher Funktion. Mich würde interessieren, wie sich der Verein dazu verhält.


    Das Problem ist leider auch, was geben die Bestimmungen bei sowas her. Unsere DFB-RuVO gibt zum Beispiel bei sowas eine Maximalstrafe von 3 Monaten her.

  • Also ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich 10 Spiele für ausreichend halte. Insbesondere ziehe ich einen Vergleich zu der Strafe des türkischen Spielers, welcher für 11 Spiele wegen des tätlichen Übergriffs gesperrt worden ist.


    Eine lebenslange Sperre würde ich bei einer Morddrohung für völlig unverhältnismäßig halten, zumal derartige Drohungen - ohne verharmlosen zu wollen - in der Regel nicht ernst gemeint sind, sondern aus der Emotion heraus geschehen.


    Das macht sie nicht besser, aber lebenslang? Bitte. :hammer:

  • Unser hiesiges Amtsgericht hatte dieser Tage einen Angeklagten, der u.a. folgende Bedrohungen geäßert hatte: "Ich habe Dein Grab schon ausgehoben und schlachte Deine Familie reihenweise ab", "Ich schneide Euch die Kehle durch, mache Euch alle platt", "Ich bringe Deinen Sohn um und mach Dich alle"
    Gesamtstrafe wegen Bedrohung, versuchter Nötigung, Beleidigung und Hausfriedensbruch: 9 Monate Gesamtfreiheitsstrafe auf 3 Jahre zur Bewährung ausgesetzt

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Es ist ein Unterschied ob die Aussage mehrfach wiederholt wird, auch an anderen Stellen und zeitlich vom Spiel entfernt passiert (Hausfriedensbruch...) oder ob es ein mal im "Eifer des Gefechtes" passiert. Ich bin da nap3ls Meinung, 10 Spiele sind eine harte Strafe, die hier angebracht ist, aber mehr muss auch nicht sein. Ich denke zu keinem Zeitpunkt wird sich jemand ernsthaft bedroht haben fühlen.