11er: Antäuschen bei Schussausführung

  • Wenn ein Verstoß der Angreifenden Mannschaft vorliegt ist das klar kein Tor. Auch Wiederholung oder inderekter Freistoß bei Abwehr usw. Ich werfe aber mal eine Grundsatzfrage hierzu in den Raum. Bei einer Spielunterbrechung bevor der Ball wieder im Spiel ist kann es im normalfall bei einem Regelverstoß keine andere Spielfortsetzung geben als wie die mit der es normal weitergehen sollte. Da der Schütze vor dem Schuss antäuscht ist der Ball noch nicht im Spiel. Vorteil hin oder her. Zum verstehen ich kenne die Regel und pfeiffe auch danach. Keine Frage wird auch so akzeptiert. Aber zum Beispiel bei einem Eckball oder einem Freistoß begeht ein Spieler der ausführenden Mannschaft eine Tätlichkleit. Da kann ich auch nicht auf Freistoß für die anderen entscheiden weil der Ball noch nicht im Spiel war. Wie gesagt ich werfe nur mal ein paar Gedanken in den Raum. Wenn wir immer wiederholen ist mir auch klar das man jemanden trotz eines Regelverstoß in Vorteil bringen würde. Der Sraftstoß an sich wurde ja aber auch verhängt um eine Mannschaft die durch einen Regelverstoß in Nachteil gebracht wurde wieder in Vorteil zu bringen.

    Fußball könnte so ein toller Sport sein wenn das komische Runde Ding nicht wäre! :hammer:

  • @ Gerald
    Deine Grundsatzfrage ist schnell beantwortet: Es ist so, weil es in der Regel 14 explizit so geregelt ist. Und dort ist es so geregelt, weil es so sinnvoll ist.


    Wobei sich aus deiner Frage ein weiterer interssanter Fall ableiten lässt: Was ist, wenn zwischen Pfiff und Strafstoß eine Tätlichkeit begangen wird? Wäre das ein Vergehen im Sinne Regel 14 S. 102?

  • Meines Erachtens gibt es dann eine :rote_karte: und direkten Freistoß bzw. Strafstoß.


    Begründung: Tätlichkeit während des laufenden Spiels (und wenn der SR pfeift läuft das Spiel, auch wenn der Ball noch nicht im Spiel ist) an einen Gegner wird mit direktem Freistoß bzw. Strafstoß falls das Vergehen im Strafraum des fehlbaren Spielers erfolgte, geahndet.

  • Auch eine Interesante Frage. Ob etwas Sinn macht oder nicht ist wird nicht bei jeder Regeländerung berücksichtigt. Es gibt Regeländerungen die nicht wirklich Sinn gemacht haben. Wie kämen wir auch auf so viele Regeln wo es vom Grundsatz nur darum geht das Runde in das Eckige zu bringen?

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  • Meines Erachtens gibt es dann eine :rote_karte: und direkten Freistoß bzw. Strafstoß.


    Begründung: Tätlichkeit während des laufenden Spiels (und wenn der SR pfeift läuft das Spiel, auch wenn der Ball noch nicht im Spiel ist) an einen Gegner wird mit direktem Freistoß bzw. Strafstoß falls das Vergehen im Strafraum des fehlbaren Spielers erfolgte, geahndet.

    Persönliche Strafe ist klar. Für eine Entscheidung über eine Spielfortsetzung muss der Ball im Spiel sein. Das ist er aber nach einem ruhenden Ball erst nach einer Bewegung des Balles durch den ausführenden Spielers.

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  • Ich war auf dem Stand, dass das Spiel läuft, wenn der SR nach einer Unterbrechung wieder angepfiffen hat.


    Regelfrage dazu aus dem Buch "Fußballregeln in Fragen und Antworten", 11. Ausgabe.


    Frage: Der SR hat mit einem Pfiff die Strafstoßausführung freigegeben. Während der Schütze anläuft, sieht er, wie ein Angreifer außerhalb des Strafraumes einem Gegner einen Tritt versetzt. Der Schütze erzielt ein Tor. Wie muss der SR entscheiden?


    Antwort: Wiederholung, Feldverweis.

  • Konkretes Beispiel: Angreifer schlägt Abwehrspieler nach Pfiff und vor dem Strafstoß, TW hält den Schuss bevor der SR unterbricht. Wenn jetzt der SR den Strafstoß wiederholen lässt...

  • Im Prinzip sollte es hier einen indirekten Freistoß für die gegnerische Mannschaft von dem Ort geben, an dem sich das Vergehen ereignete.


    Es verstößt ja ganz klar ein Mitspieler des Schützen gegen die Regeln bevor der Ball im Spiel ist, der TW hält daraufhin den Ball und dann sollte das Ganze (nach Regel 14) so gehandhabt werden, nehme ich mal an.

  • Bei einem Vergehen sollen wir einen idF geben, aber Abstoß oder Torwart hat sicher ist der größere Vorteil m.M.n., also würde ich nicht den idF pfeifen sondern weiterspielen. Dann nochmal zurück für die Gelbe ist komisch.

  • Vor dem Abstoß ist das Spiel unterbrochen und m. M. nach daher gelb noch möglich, es sei denn "Ball im aus" gilt als neue Spielsituation, dann wäre gelb "verjährt". Der idF plus gelb ist trotzdem der größere Vorteil als der Umstand, dass bei Abstoß Abseits aufgehoben ist und direkter Treffer möglich wäre.


    Wenn der TW den Ball sicher hält, ist Weiterspielen ohne gelb nur sinnvoll, wenn erkennbar ist, dass ein unmittelbarer Konter a la Neuer eingeleitet wird.

  • Der Abstoß ist im Vergleich zum idF (kein Abseits, Torerzielung) der größere Vorteil meiner Meinung nach, genauso wenn der Torwart den Ball in der Hand hat. Gelb oder nicht Gelb hat dafür keine Beachtung.


    Generell würd ich hier gerne ohne Gelb auskommen da die Unsportlichkeit nicht zum Tragen kam, aber wenn mir hier gesagt wird das Gelb ohne Ausnahmen zwingend ist dann muss sie wohl oder übel kommen. In 99% aller Fälle sofort mit dem idF, wenn ich tatsächlich mal gegen Ende eines Spiels einen Neuer-Typen im Tor habe und der einen schnellen Konter einleitet dann halt in der nächsten Spielunterbrechung.

  • Zu der Frage, wann hier die :gelbe_karte: gegeben wird:


    Täuscht der Spieler in unsportlicher Weisen, der Ball geht ins aus und wir entscheiden auf Abstoß, würde ich die gelbe Karte vor dem Abstoß geben. Verjährt wäre die Gelbe ja erst, wenn der Schiedsrichter die Gelbe in der nächsten Spielunterbrechung (hier: vor dem Abstoß) nicht gäbe.


    Hält der TW den Ball nach einer unfairen Täuschung fest und wir entscheiden aufgrund eines aussichtsreichen Konters auf Vorteil, gebe ich die Gelbe - wie Nummer4 schon sagt - eben in der nächsten Spielunterbrechung.

  • Die Frage ist, ob dann noch gelb gezeigt werden darf.


    Die Abfolge ist: Unsportlichkeit während einer Unterbrechung, Ball im Spiel, nächste Unterbrechung spielbedingt. Kann die gelbe Karte jetzt noch gegeben werden?

  • Um das auf den Elfer zu beziehen:


    Der Schütze läuft an, täuscht den TW, der SR lässt weiterlaufen und wartet ab, der Ball geht ins Toraus. Wieso sollte der SR in dieser Unterbrechung jetzt keine gelbe Karte zeigen dürfen?

  • Um zu erklären, wieso es in Bayern bei diesen Situationen kein gelb gibt ;)


    Ich bleib dabei, hier immer auf idF und gelb zu entscheiden. Und um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen, beim Elfmeterschießen gibt's gelb bzw. gelb/ rot.

  • Ist ja nach Regelwerk auch absolut korrekt. :top: Wenn da unbedingt auf Abstoß, Vorteil etc. entschieden werden müsste, würden sie die Regel bestimmt ändern.


    In Bayern - in einigen anderen Landesvereinen sicherlich auch - ist es halt so gehandhabt, dass sie nur dann die gelbe Karte geben, wenn aus der Unsportlichkeit wirklich ein Vorteil für den Schützen entsteht.
    Schießt der Schütze den Ball über/neben das Tor oder kann der Torwart den Ball halten oder zu einem Mitspieler abwehren, kommt die Unsportlichkeit (aus deren Sicht) nicht zum Tragen, es wird auf Vorteil entschieden und der Spieler muss nicht verwarnt werden.


    Widerspricht aber m.M.n dem DFB-Regelwerk bzw. den Fifa-Auslegungen, in denen davon nichts erwähnt wird.


    Denke, wenn man das so wie die bayrischen Kollegen handhabt, macht man sicherlich nichts falsch. Im Gegenzug dazu würde ich aber sagen, dass man auch nichts falsch macht, wenn man komplett nach dem Regelwerk pfeift.

  • Wenn der Schütze unsportlich täuscht und der Torhüter kann den ball fangen sollen wir trotzdem abpfeiffen. Mehrere Gründe: Man zeigt direkt an das der Regelverstoß erkannt wurde. 2. Du zeigst damit auch das bei Torerfölg dieser nicht gezählt hätte und es Wiederholung gegeben hätte. 3. Dürfen wir nicht auf Vorteil entscheiden. Also kein Vorteil, inderekter Freistoß am Elferpunkt.

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