Spielabbruch in 1. Kreisklasse Oberhavel - SR vom Spieler per Kopfstoß niedergestreckt

  • In der 1. Kreisklasse Oberhavel ist es zu einem Spielabbruch wegen eines Angriffes auf den Schiedsrichter gekommen. Nach 86. Minuten entschied der Schiedsrichter, welcher auch FK-Vorsitzender ist, bei der Partie Mildenberg II gegen Mühlenbeck II auf Freistoß für die Gastmannschaft. Ein Spieler vom Heim kriegt die :gelbe_karte:. Plötzlich läuft ein weiterer Spieler von Heim auf den Schiedsrichter zu und streckte diesen per Kopfstoß nieder. Der SR brach blutend zusammen und musste mit dem Rettungswagen in die Klinik gebracht werden. Dort wurde eine Prellung diagnostiziert. Der Vorsitzende des Heimvereins hat natürlich auch den SR inzwischen besucht und das Verhalten des Spielers extrem verurteilt und sich auch entschuldigt.


    Der Spieler wird nicht aus dem Verein rausgeworfen, allerdings wird er trotzdem mit disziplinarische Schritten rechnen müssen. Die gibt es auch von seiten des Sportgerichtes. Der Vorsitzende (noch mein Vereins-SR-Obmann) hat angedeutet das sowas extrem bestraft werden wird. Dem Spieler drohen nun mindestens 1 Jahr Sperre. Der Spieler war übrigens nie negativ aufgefallen und überzeugte sonst nur durch sportliche Leistung. Für den Schiedsrichter ist es schon der 2. Angriff.

  • Da machen sich ja Parallelen zu meinen Vorfall aus November 2010 auf.
    Welche disziplinarischen Maßnahmen hat er durch den Verein zu befürchten ? Keine !!
    Ich habe es selbst erlebt, ein Leistungsträger wird nicht so einfach suspendiert,
    sondern die Strafe ( 1 Jahr Sperre ) akzeptiert.
    Ich kann die Worte von Vorständen ( es tut uns leid etc.etc. ) nicht mehr hören !
    Alles nur heiße Luft !
    Der Kollege soll ein Schmerzensgeld einfordern ( bei mir waren es 1500 EUR )
    Der Strafprozess wird mangels öffentlichen Interesse eh wieder eingestellt.


    Leidtragende sind nur die Schiedsrichter ! ! ! ! :flop::kotz:

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Mindestens ein Jahr bitte.


    Aber die Forderung nach vereinsinternen Strafen verstehe ich nicht ganz. Er wird vom Sportgericht tatangemessen bestraft, warum sollte da der Verein noch mehr Strafe drauflegen? Das würde Sinn machen wenn er z.b. durch einen Verfahrensfehler oder so davongekommen wäre oder die Strafe ziemlich leicht ausgefallen wäre, wovon ich aber hier nicht ausgehe.

  • Erwarten kann das niemand. Aber viele Vereinsvertreter sagen das in einem ersten Statement nach dem Vorfall, um klar zu machen, dass man sich von solchen Leuten distanziert. Leider passiert dies dann nur häufig nicht.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Ist ja auch immer noch ein Mannschaftskamerad. Ich weiß nicht was in den Köpfen solcher Leute vorgeht, aber es ist sicher auch für ihn eine schwierige Situation und wenn die Mannschaft sich von ihm abwendet kann man jemanden auch schnell komplett für den Fußball verlieren.


    Wobei das in den meisten Fällen wahrscheinlich nichtmal etwas schlechtes wäre...

  • Was hat jemand, der einen anderen ins Krankenhaus prügelt, beim Fußball zu suchen?
    Das einzig Richtige Verhalten eines Vereins ist es, den Spieler auszuschließen. Dieser Spieler wirft ja auch ein schlechtes Licht auf den Verein. Wenn alle Vereine das konsequent durchziehen würden, wären diese Typen schnell weg, bzw. würden sich ihr Verhalten evtl. besser überlegen.
    Aber das ist wohl nur ein Wunschtraum.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Wahrscheinlich ist dieser Hohlkopf in der Mannschaft jetzt der Held des Tages.


    Hier wären eigentlich vereinsinterne Sanktionen Pflicht, alleine schon um das Ansehen des Vereins nicht nachhaltig zu schädigen. Leider haben dazu die Vereinsvorstände häufig nicht den Mut, da folgen dann auf große Worte meistens keine Taten.


    Solche Leute brauchen wir weder auf dem Sportplatz, noch in irgendeiner Mannschaft.


    Manchmal würde ich mir echt wünschen, dass tillongi und ich ein allumfassendes Sportgericht wären....

    :hsv1: IN DUBIO PRO RAUTE! :hsv1:


    25.05.1983 - Die Helden von Athen:


    Uli Stein - Bernd Wehmeyer, Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs, Manfred Kaltz - Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski - Horst Hrubesch, Lars Bastrup (ab 61. Min. Thomas von Heesen)


    Trainer: Ernst Happel



    Nicht selten sind wir nach dem Spiel so richtig deprimiert,
    wir freuen uns schon wenn unser Team zumindest nicht verliert.
    Es ist schwer - wir sind Fans vom HSV!

  • Wenn derjenige sowieso eine Serie an disziplinaren Problemen hatte dann wird er auch in der Regel fliegen, keine Mannschaft braucht jemanden der jedes zweite Spiel eine rote Karte unter die Nase bekommt. Aber auch wenn es wahrscheinlich leider eher der Seltenfall ist, wir sollten in so einem Fall davon ausgehen dass es vielleicht einer der wenigen reuigen Täter ist der aus seinem Fehler und der folgenden Strafe eine Lektion lernen.


    Im Wiederholungsfall - Lebenslang sperren, auf Wiedersehen.

  • ja klar. Und morgen ist Weihnachten :S
    In den meisten Fällen sind das keine Einzel- oder Ersttäter. Und die Vereine reagieren nicht, weil sie Angst haben, solche Spieler zu verlieren, die ihnen evtl. noch ein oder zwei Spiele gewinnen.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Dann ist es Aufgabe der Sportgerichte diese Leute rauszufiltern.


    Aber ganz im Ernst: Ich glaube die meisten Teams würden so einen Vogel ohne zu zögern rauszuschmeißen. Wahrscheinlich sogar lange bevor er einen Schiedsrichter angreift geht er wegen "normalen" Tätlichkeiten oder ner Prügelei oder was der Abschaum heutzutage sonst noch alles anstellt.


    Aber die paar Truppen die solche Leute behalten werden dann auch zur Anlaufstelle für solche Leute, können ihn nicht disziplinieren und dann ist so was vorprogrammiert.

  • Bei uns in Niedersachen muss der Spieler Mitglied eines Vereins sein, um sportgerichtlich Verknackt zu werden. Insofern gut, dass da kein Vereinsausschluss beabsichtigt ist - kann aber auch wieder in Brandenburg anders geregelt sein.

    'Dann würden einigen Stammtischen die Themen ausgehen.' (Hoffenheims Verteidiger Christian Eichner über die Folgen einer Einführung des TV-Beweises)

  • Aus diesem Grund werden auch bei uns durchaus Vereine in so einer Situation von KSA-Seite angesprochen, mit dem Rausschmiss doch bis nach der Urteilsverkündung zu warten.

  • Bei uns hat vor einigen Jahren ein in einem Herren-Punktspiel des Feldes verwiesener Spieler nach dem Feldverweis mehrfach versucht, den SR tätlich anzugreifen, was aber durch Mitspieler und Ordner verhindert werden konnte. Daraufhin hat der Spieler nach dem Spiel mit seinem PKW den per PKW nach Hause fahrenden SR verfolgt und mehrfach versucht, ihn von der Straße abzudrängen.
    Sportgerichtlich gab es eine mehrjährige Sperre und strafrechtlich eine Freiheitsstrafe auf Bewährung sowie einen längeren Führerscheinentzug. Der Verein gab sich zwar vor dem Sportgericht einsichtig, aber in der Realität gab es keine der Konsequenzen, die mir vorschwebten: Der Spieler wurde nicht aus dem Verein ausgeschlossen, durfte weiter Alte Herren spielen (ist bei uns kein offizieller Spielbetrieb, daher keine Sperre möglich) und erhielt auch kein Stadionverbot, so dass er weiter nach Lust und Laune als Zuschauer kommen durfte. Dies hatte m.E. auch das Sportgericht nicht bedacht, denn ich hätte mir ein kreisweites Stadionverbot seitens des Sportgerichts gewünscht.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Gestern war Sportgericht gewesen. Der Spieler durfte sich dazu verantworten. Er bereute die Tat und hat sich auch beim SR entschuldigt. Er kannte es sich selber nicht erklären, hatte einen "Black Out" gehabt. Er wurde 10 Monate gesperrt. Für den Vorsitzenden das möglichste, was rausholbar war. Das es 10 Monate sind, soll auch zum Teil am SR gelegen haben, der wohl die Sache etwas provoziert hat. Zumindest wurde dem SR leicht Teilschuld zugesprochen.

  • Das hört sich einfach nur komisch an. Wie kann man den die Teilschuld für einen Kopfstoss bekommen? Ist er nicht weg gelaufen oder hat er etwa gegen ihn gepfiffen?
    Hoffentlich hat er wenigstens eine Strafanzeige gestellt! 10 Monate sind lächerlich!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Irgendwas muss gewesen sein, den wie gesagt liegt der Strafrahmen bei 1 Jahr. Es muss also irgendwas gewesen sein. Aber nehmt es mir nicht übel, das ich es nicht sagen möchte, den das ist auch gegnüber dem betreffenden Personen nicht fair.