Regelfrage vom 28.05.2012: Welche Spielfortsetzung und Persönliche Strafe?



  • Ich habe hier eine kleine Regelfrage für euch.


    Vor der Einwurf-Ausführung weist der Schiedsrichter einen Verteidiger auf zwei Meter Entfernung vom


    Angreifer zurück. Bevor der Ball die Hand verlassen hat, verkürzt der Verteidiger deutlich die Distanz unter zwei


    Meter. Darüber verärgert, wirft der Angreifer den Ball heftig gegen den Kopf des hochspringenden Verteidigers.


    Wie ist zu entscheiden?


    (Die Richtiglösung folgt)

    2 Mal editiert, zuletzt von benny_lu () aus folgendem Grund: Rechtschreibung des Thementitels leicht modifiziert - besser für die Suchfunktion ;-)

  • So wies da steht Rot und Gelb, praktisch aber würde ich in so einem Fall doch davon ausgehen dass der Angreifer den Verteidiger nicht bewusst abgeworfen hat, gerade wenn er nur nach dem Hochspringen am Kopf getroffen wurde, also nur Gelb für den Verteidiger.

  • Na ja, wir sehen hier ja kein Video, in dem man noch deuteln kann, sondern haben eine Regelfrage, die uns die Realität vorgibt. Hier steht geschrieben: "Darüber verärgert wirft der Angreifer den Ball heftig gegen den Kopf des Verteidigers." Praktisch ist das ein anderes Thema, vor allem wenn sich der Einwerfer schon in der Bewegung befindet, aber das muss man von Situation zu Situation sehen.


    Ich denke, es ist hier unstrittig, dass es sich um ein bewusstes Anwerfen handelt, das mit einem Feldverweis zu bestrafen ist. Der Verteidiger muss natürlich entsprechend verwarnt werden, da er mit seinem Abstand-Verkürzen die Situation erst provoziert hat.



    Zur Lösung der Spielfortsetzung fehlt mir jedoch eine ganz wichtige Angabe: Wurde der Wurf als korrekter Einwurf ausgeführt? War dies der Fall, kam nämlich der Ball regelgerecht ins Spiel und es gibt einen direkten Freistoß für die Mannschaft des Verteidigers.
    War dies nicht der Fall (z.B. Wurf mit einer Hand), dann gibt es die Wiederholung durch die gleiche Mannschaft.

    Nur noch fünf Sekunden, nur noch die wenigen Stufen zum Spielfeld hinunter, und dann bleibst du allein, inmitten Tausender von Menschen...


    Pierluigi Collina

    Einmal editiert, zuletzt von benny_lu ()

  • Also die Lösung ist folgende: Der Verteidiger wird Verwarnt sprich Gelbe Karte.
    Der Einwerfer bekommt den Feldverweis ( Rote Karte)
    Spielfortsetzung ist hier Ind. Freist. beim Spieler (dort wo getroffen wurde.)

  • Moderatorenhinweis


    Ich habe das Thema in das richtige Board verschoben. Es handelt sich zweifelsfrei um eine einzelne Regelfrage und nicht um einen Regeltest!

  • @ benny_lu Der Spieler sieht das sein Gegner näher kommt und wirft ihn dann gegen den Kopf. Der Einwurf ist damit vollzogen in dem moment wo der Ball die Hände verlässt und ins Spielfeld in richtung Gegenspieler fliegt.

  • Das ist in der Tat richtig... ja, stimmt, der direkte Freistoß für den Verteidiger kommt natürlich nicht in Betracht - mein Fehler.

    Nur noch fünf Sekunden, nur noch die wenigen Stufen zum Spielfeld hinunter, und dann bleibst du allein, inmitten Tausender von Menschen...


    Pierluigi Collina

  • Also die Lösung ist folgende: Der Verteidiger wird Verwarnt sprich Gelbe Karte.
    Der Einwerfer bekommt den Feldverweis ( Rote Karte)
    Spielfortsetzung ist hier Ind. Freist. beim Spieler (dort wo getroffen wurde.)

    Was denn jetzt? Warum denn idF? Wenn idF, dann ginge ja nur idF für den Einwerfer. Aber warum?

  • IdF für den Einwerfenden wäre möglich, da dieser durch die Unterschreitung des vorgeschriebenen Abstandes zuerst einen Regelverstoß begangen hat - aber das ist jetzt nur eine grundsätzliche Aussage.


    Insgesamt halte ich die Diskussion über diese Regelfrage für wenig nützlich, da der beschriebene Fall in sich unlogisch ist. Ein Einwerfer müsste hellseherische Fähigkeiten haben, wenn es ihm gelingt, einem Spieler, der hochspringt, den Ball mit Absicht an den Kopf zu werfen. Entweder wirft er so, dass der Ball ohne Sprung über den Spieler gegangen wäre oder er wirft mit Absicht in Richtung des Kopfes, dürfte diesen dann aber wegen des Sprungs nicht treffen, allenfalls den Körper, dann würde die Diskussion der Frage auch Sinn machen ...

  • Na sicher, LuckyLukas! Es kann nur idF geben, da bei Vergehen zweier Spieler unterschiedlicher Mannschaften das erste Vergehen zu bestrafen ist. Damit wäre das erklärt!

    Das beste Zitat von allen: "Dass er mir den Ball weggenommen hat und mich dabei umgestoßen hat, konnte ich ja noch akzeptieren, aber, als er mich dann beim Weglaufen einen "PARDON" nannte, musste ich einfach nachtreten!":D


    (Didi Hamann zur Rechtfertigung einer :rote_karte: wegen Nachtretens)

  • Und wo ist da jetzt die Erklärung? Ich sehe zwei Vergehen (Verkürzen des Abstands, Wurfvergehen) und für die Frage nach der Spielfortsetzung ist das Verkürzen des Abstands richtig. Hier lautet aber meiner Meinung nach (analog zu anderen Spielfortsetzungen) die korrekte Spielfortsetzung "Wiederholung".


    Wenn ich also ein einfaches Verkürzen des Einwurfes habe und der Spieler, der den Abstand deutlich verkürzt hat, berührt nach dem korrekt ausgeführten Einwurf den Ball, lautet die Entscheidung doch "VW, Wiederholung Einwurf". Also müsste in dieser Regelfrage die Entscheidung "VW Verteidiger, FaD Angreifer, Wiederholung Einwurf" lauten.


    Dazu ein Vergleich: Ein Freistoßschütze schießt dem Gegenspieler, der absichtlich den Abstand verkürzt hat, absichtlich ins Gesicht. Entscheidung wäre hier doch auch Wiederholung des Freistoßes, oder nicht?

  • Hatte diesen Sachverhalt schon mal im Hausregeltraining (ohne "verärgert und gegen den Kopf"...)


    Durch das Verkürzen wird der Verteidiger getroffen: Verwarnung für Verteidiger und ind. Freistoß, dort wo der Verteidiger getroffen wurde, für die Mannschaft des Einwerfers.

  • @ Manfred


    Sollten wir diesen Fall nicht noch etwas mehr theoretisieren? :ironie:


    Steht der Einwerfer beim Einwurf ausserhalb des Spielfeldes,regeltechnisch conform, gäbe es indirekten Freisoss und FaD.


    Steht der Eiwerfer auf der Linie, also im Spiel, gäbe es dF und Fad. In beiden Fällen aber für den Verteidiger selbstverständlich Gelb.


    Was tun sprach Zeus....?!?

  • @ Juergen: wenn der Einwerfer auf der Linie steht ist der Einwurf trotzdem korrekt ausgeführt => idF.


    Wenn er im Spielfeld steht bzw. der "Einwurf" in irgend einer Art und Weise unkorrekt war, gibt es Einwurf für die andere Mannschaft.

  • Steht der Einwerfer beim Einwurf ausserhalb des Spielfeldes,regeltechnisch conform, gäbe es indirekten Freisoss und FaD.


    Steht der Eiwerfer auf der Linie, also im Spiel, gäbe es dF und Fad. In beiden Fällen aber für den Verteidiger selbstverständlich Gelb.



    Und leider ist das blanker Unsinn. Was sagt denn die Regel? Genau: Der Spieler muss mit beiden Füßen außerhalb des Spielfeldes stehen oder mit jedem Fuß zumindest mit einem Teil noch auf der Linie. Ergo ist es zwar streng genommen unlogisch, weil der Spieler, welcher auf der Linie steht, eigentlich auf dem Spielfeld steht, aber es ist zweifelsfrei regelkonform, deshalb ist der von Dir definierte Unterschied inexistent.


    Ein wirklicher Unterschied bestünde nur, wenn der Spieler den Einwurf regelwidrig ausgeführt hätte, da der Ball dann nicht im Spiel gewesen wäre. Aber da ich die Frage, wie bereits dargelegt, ohnehin für in sich unlogisch halte, möchte ich darüber nicht weiter debattieren.


    Nebenbei: Könntest Du bitte angeben, auf welche besondere Anweisung des DFB Du Dich beziehst? Mark hat mit seiner Aussage vollkommen Recht.