Spieler mit Gelb/Rot bestraft nimmt später wieder am Spiel teil

  • Hallo zusammen,


    kürzlich vorgefallen:


    Ein Spieler wird vom Schiedsrichter mit Gelb/Rot vom Platz geschickt und lässt sich außerhalb des Feldes behandeln. Später meldet er sich wieder beim Schiedsrichter an. Der Schiedsrichter (in einiger Entfernung stehend) winkt den Spieler wieder aufs Feld. Später erhält derselbe Spieler eine weitere gelbe Karte. Der Verein des Spielers gewinnt knapp mit einem Tor Unterschied.


    Nach dem Spiel wird der Schiedsrichter darauf hingewiesen und trägt das in den Spielbericht ein. Er schreibt, dass er dachte, dass sei einer der Spieler, die sich außerhalb des Spielfeldes behandeln ließen. Er trägt auch ein, dass der betreffende Spieler die Gelb/Rote Karte nicht mitbekommen haben will.


    Der unterlegene Verein legt Widerspruch gegen die Spielwertung ein. Es kommt zur Spruchkammerverhandlung. Bevor ich den Ausgang der KSK-Verhandlung bekanntgebe, was sagt die geballte Erfahrung hier im Board dazu? Welche Regeln wurden von wem verletzt?

  • Regelverstoß vom SR + potentiell spielentscheidend = Neuansetzung des Spiels

  • Die Zahl der Regelverstöße ist groß:


    Zunächst der Schiedsrichter, der nicht darauf achtet, dass der mit der Ampel des Feldes verwiesene Spieler auch den Innenraum verlässt.
    Dann der Spieler, der sich zum Spiel erneut anmeldet.
    Darauf der SR, der nicht wirklich bemerkt, wer sich da anmeldet und dem Eintritt zustimmt (wobei ich das unter der Kategorie "kann passieren" buche).
    Zum Schluss aber erneut der SR, der nicht einmal bei der nächsten Karte bemerkt, dass da etwas nicht stimmen kann, sondern trotzdem die Karte verhängt.


    Zu den möglichen Folgen wurde bereits geantwortet, wobei Pfeifekopps Variante ausscheidet, da die Schilderung klar sagt, dass die Mannschaft dieses Spielers mit einem Tor Vorsprung gewonnen hat.

  • Also mir kann keiner erzählen, dass niemand aus der Mannschaft die :gelbe_karte: :rote_karte: mitbekommen hat. Sie hätten den Spieler also zumindest wieder runternehmen können und haben für mich den Regelverstoß vorsätzlich ausgenutzt. Darum würde ich als Sportrichter eine Spielwertung zu Ungunsten des Vereins vornehmen.

  • Eigentlich eine klare Sache: Ein klarer Regelverstoß vom SR, den er ja auch selbst in den SB eingetragen hat.


    Daher dürfte es nach menschlichem Ermessen genauso sein wie Michael es geschildert hat, allerdings dürfte es sich hierbei um die KSK in Bonn handeln, die immer für lustige Urteile zu haben ist.

    :hsv1: IN DUBIO PRO RAUTE! :hsv1:


    25.05.1983 - Die Helden von Athen:


    Uli Stein - Bernd Wehmeyer, Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs, Manfred Kaltz - Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski - Horst Hrubesch, Lars Bastrup (ab 61. Min. Thomas von Heesen)


    Trainer: Ernst Happel



    Nicht selten sind wir nach dem Spiel so richtig deprimiert,
    wir freuen uns schon wenn unser Team zumindest nicht verliert.
    Es ist schwer - wir sind Fans vom HSV!

  • Danke für die vielen Kommentare!


    Also, wie hier schon richtig herausgearbeitet wurde: Das KSK-Urteil lautet Neuansetzung.


    Wir haben uns ebenfalls bereits mit der von MrNice angesprochenen Problematik befasst. Wiegt der Regelverstoß des Schiedsrichters schwerer, als ein möglicherweise vorsätzliches Ausnutzen desselben. Ohne das Anmelden beim Schiedsrichter, hätte dieser den Spieler wohl nicht wieder auf den Platz gewunken. Insofern haben wir hier ein Henne-Ei-Problem. Gibt es Erfahrungen, wie in solchen bzw. ähnlich gelagerten Fällen bereits entschieden wurde?


    Was im Urteil übrigens leider fehlt, ist die Urteilsbegründung. Nun kann man nur vermuten, was zum Urteil geführt hat, es wird wohl der Regelverstoß des Schiedsrichters gewesen sein.

  • Der Schiedsrichter hat einen nicht spielberechtigten Spieler zum Spiel zugelassen, das genügt ohne Zweifel

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Also wenn man ne Gelbe mal nicht mehr auf dem Schirm hat okay, aber wenn ich einen Spieler feuere, mir seine Rückennummer aufschreibe und ihn dann wiedersehe dann läuten doch alle Alarmglocken?

  • Das wird wohl eindeutig eine Neuansetzung des Spiels geben. Der Regelverstoß des SR ist gegeben und es kam zu einem Vorteil der Betroffenen Mannschaft, die wohl dadurch auch den Spielausgang beeinflusst hat (weil eben nicht reduziert worden ist, weil der verwiesene Spiele weiterspielte, obwohl es nicht mehr erlaubt war und weil die Mannschaft dadurch einen Vorteil errungen hat). Dumm gelaufen für den Kollegen.

  • Die Neuansetzung ist klar, da bin ich bei der Meinung von Michael & Co.
    Nur finde ich es auch äußerst unsportlich von dem verwiesenen Spieler, hier den SR zu hintergehen und zu versuchen, wieder am Spiel teilzunehmen. Dass muss mMn auch Konsequenzen haben, genau wie so eine schwachsinnige Begründung seitens des Spielers, er habe die gelb/rote Karte nicht mitbekommen, wo gibt's denn so etwas? Warum sollte er denn dann das Spielfeld verlassen haben? (Jetzt kommt nicht mit "wg. der Verletzung"!)