SSD Relegation Rückspiel > Düsseldorf vs. Hertha BSC > Was passsierte vor/während/nach dem Spiel ?!?

Also ich habe mit großem Interesse die Diskussion hier verfolgt. Mich ärgert aber, dass manche "Unparteiische" hier nicht über das Wesentliche diskutieren. Hier spielt eine Menge Polemik und Schadenfreude mit rein.
Die grundsätzliche Frage lautet doch eigentlich: Hat Hertha die Chance gehabt, diese letzten 2min (wobei es ganz egal ist ob 2 oder 45min) unter regulären und normalen Spielbedingungen zuende zu spielen oder nicht. Wenn ich die ersten Postings hier von Dienstag Abend lese, die unter dem Eindruck der gerade im TV gezeigten Bilder und dem damit verbundenen Adrenalinspiegel lese, war der überwiegende Tenor doch, dass das Spiel hätte abgebrochen werden müssen. Und alle Diejenigen haben das Spiel von zuhause verfolgt und standen nicht auf dem Platz umgeben vom "Mop". Da kann mir doch keiner sagen, dass auch nur ein einziger Spieler auf dem Platz hier anschließend noch in der Lage war sich auf fussballspielen zu konzentrieren. Für mich eine irreguläre Spielfortsetzung.
Mit dem Abstand der Zeit relativieren sich dann aber die Aussagen hier. Die Spieler mussten aber mit ihrer Psyche gleich wieder ran und konnten nicht erst eine Nacht drüber schlafen und sich beruhigen.

Wenn ich hier dann auch noch so manche eigenartige Argumente höre, fliegt mir der Draht aus der Mütze:
Hertha hat selber Schuld, die eigenen Fans haben zuerst mit Bengalos geworfen. Wie bitte? Was können Kobiaschvilli und Co dafür, dass einige durchgeknallten "Fans" Bengalos zünden, auch wenn es die eigenen Fans sind. Einzig und allein haben hier die blinden Düsseldorfer Ordner versagt (wie können hunderte von Fans Begalos ins Stadion bringen). Die Mannschaft kann nichts dafür. Für ein Urteil ist diese Tatsache völlig irrelevant.
Hertha hat die ganze Saison schlecht gespielt - Was hat das mit der Beurteilung der fraglichen Situation zu tun???
Preetz ist ein schlechter Manager - Was hat das mit der Beurteilung der fraglichen Situation zu tun???

Ich dachte immer, dass Unparteiische unvoreingenommen nur die betreffende Situation zu betrachten und zu beurteilen haben und nicht irgendwelche Vorgeschichten. Wenn in der 90min ein Foul passiert muss Strafstoß gegeben werden, egal ob die Mannschaft vorher 5 Riesenchancen vergeigt hat der Trainer unsymphatisch oder der Manager unfähig ist oder nicht.

Och Herthafans...
Weil wir nicht für die, für euch vorteilhafte, Wiederholung sind heißt es lange noch nicht dass wir nicht objektiv urteilen. Ein absoluter Top-SR, Stark, hat ebenso entschieden.
Ganz einfach: Ihr habt ne Vereinsbrille auf. Wir, stumpf gesagt, nicht. Ich denke wenn überhaupt seit ihr hier nicht objektiv.

Natürlich findet ihr die Argumente des eigenen Teams logisch und die des anderen Teams hanebüchen. Tu ich auch wenn eins meiner Teams betroffen ist. Das heißt aber noch lange nicht dass andere Meinungen falsch sind.

Die überwiegende Mehrheit hier ist weder Berliner noch Düsseldorfer...

Ich muß mal einen anderen Gedanken zur Diskussion stellen, um dem Ganzen noch irgendetwas abgewinnen zu können; Das Thema "Gewalt gegen SR" ist nun (leider) auch auf oberster DFB-Ebene angekommen, es handelt sich also nicht mehr nur um ein Problem der untersten Klassen in Großstädten wie Köln, Hamburg oder auch Ludwigshafen am Rhein. Und ich hoffe, dass jetzt mal klare Signale gesetzt werden, sonst werden wir hier in 5 - 10 Jahren wahrscheinlich viel schlimmere Exzesse und einen massiven SR-Mangel diskutieren müssen.

Im Thread wurde irgendwo das Thema Berufsverbot diskutiert. Ich bin der Meinung, Spieler wie Kobiaschwili braucht kein Mensch, wenn er nicht in der Lage ist, sich vor, während und nach dem Spiel zu benehmen, dann soll er sich einen anderen Job suchen. Gleiches gilt für Spieler in allen anderen Klassen, hier müssen die Strafen viel drastischer werden, wenn es zu vorsätzlichen Attacken auf SR und Gegenspieler kommt. Der Sport muß sich konsequent von Idioten (wie Kobiaschwili, Lell und Co) trennen, die sich in Extremsituationen definitiv nicht mehr unter Kontrolle haben, sonst können wir unseren Fussball irgendwann den Säuen zum Frass vorwerfen

Das DFB Gericht stand heute massiv unter Druck.(Hertha,Fortuna,Medien)

Ein besonders heikler Fall für die Sportgerichte. Hier werden wahrscheinlich verschiede Abläufe vom Spiel bei der Urteilsfindung eine Rolle spielen.
( Bengalos,SR-Tätlichkeit, Platzerstürmung, Rolle der Polizei, Rolle der Ordner, Verhalten Hertha Fans/ Spieler, Verhalten Fortuna Fans /Spieler)

Auch die Aussage von SR – Stark wird ein große Rolle für das Urteil sein.

Daher habe ich volles Verständnis für die Bedenkzeit.

Das Schmierentheater hätte Hertha allen ersparen können

tut mir leid wenn das ein bisschen zu "krass" ausgedrückt war. Ich war halt ein bisschen genervt von einigen Usern, die in jedem Thema ihre Meinung posten oder besser gesagt andere Meinungen bestätigen und da noch mal ne neue Quelle rauskramen mit der selben Aussage. Teilweise komm ich mir hier vor wie bei einem besseren Newsletter für Fussballnachrichten. Teilweise werden hier auch schon Vereinswechsel von irgendwelchen Spielern diskutiert.

Ich sag nur!

"Zurück zu den Wurzeln"

Zitat von Podi

Das Schmierentheater hätte Hertha allen ersparen können

Den Verein, der hier nicht Protest eingelegt hätte, möchte ich mal sehen. Ich glaube, der muss noch erfunden werden

Ich will mir kein Urteil darüber erlauben, ob das DFB-Sportgericht nun dem Einspruch statt geben wird oder nicht, aber was sich für mich recht deutlich abzeichnet ist, dass im Falle einer Neuansetzung Hertha wohl auf mindestens zwei (Kobiaschwili & Lell), wenn nicht sogar vier oder fünf Leistungsträger verzichten müsste, wenn Starks Aussage nicht revidiert oder widerlegt wird. Ob in diesem Fall noch reelle Chancen auf einen rettenden Sieg bestehen, mag ich zu bezweifeln.

Zitat von Podi

Daher habe ich volles Verständnis für die Bedenkzeit.

Ich auch. Ich will nicht einer der Richter sein, die werden die nächsten beiden Nächte nicht gut schlafen, wahrscheinlich. Ein schwerer Fall.

Zitat von BSC-Socceroos

Einzig und allein haben hier die blinden Düsseldorfer Ordner versagt (wie können hunderte von Fans Begalos ins Stadion bringen). Die Mannschaft kann nichts dafür. Für ein Urteil ist diese Tatsache völlig irrelevant.

Ich stimmt dir zu, dass die Pyroaktion eigentlich für den Platzsturm unerheblich war, denn ob nun 2 oder 7 Minuten Nachspielzeit, dass Fans in (Vor)freude auf den Platz rennen, kann zu jeder Sekunde der Nachspielzeit passieren. Der einzige Umstand, welche die Herthaner mit ihrer Pyro erzeugt haben, und der auch für den Platzsturm relevant war, ist der, dass nach dieser Zündelei fast alle Polizisten in einer Ecke der Arena standen.

Ich widerspreche dir jedoch im Hinsicht auf die Schuldzuweisung an die Ordner. Ich weis nicht, wie du deinen Verein unterstützt und wo du bei Heimspielen im Olympiastadion sitzt/stehst, aber eigentlich weis jeder, der auch nur kleinsten Kontakt zur Ultraszene hat, egal in welchem Sport auch immer, dass es mindestens 100 Wege gibt, Pyro in die Arena zu bekommen, welche nicht aufdeckbar sind, solange sich nicht jeder am Einlass komplett entkleiden muss.

PS: Edit war leider nicht mehr möglich, wenn möglich bitte zusammenführen!

Der eigentliche Skandal sind doch eigentliche die Geschehnisse im Kabinengang nach dem Spiel.

Wenn ich höre und lese was dort so alles vor sich ging,
dann kommt mir wirklich das große Kotzen...

Wie können sich gestandene Profis so einem Schiedsrichter gegenüber verhalten?!
Hier muss der DFB ein Zeichen setzen und vor allem gegen "den fairsten Spieler seit dem 2. Weltkrieg" massiv vorgehen.
Ich denke auch Kraft, Mijatovic und Lell werden einige Spiele Zeit haben, ihr Verhalten zu überdenken.

Wurde eigentlich der Vorwurf, dass Lell seinen Gegenspieler angespuckt haben soll bestätigt bzw. widerlegt?

Die Pyroaktion war nicht unerheblich. Der Platzsturm hätte mit hoher Wahrscheinlichkeit bei "normalen" 3 Minuten Nachspielzeit nicht stattgefunden, erst die lange Warterei auf den Schlusspfiff führte zum "Fehlstart".

Zitat von LuckyLukas

Ich auch. Ich will nicht einer der Richter sein, die werden die nächsten beiden Nächte nicht gut schlafen, wahrscheinlich. Ein schwerer Fall.

Ich habe auch Verständnis für die Bedenkzeit die zur Beratung und Entscheidung notwendig sind. Trotzdem verstehe ich nicht, warum nicht morgen weiterverhandelt wird. Es ist absehbar, dass der Verlierer Berufung vor dem DFB-Bundesgericht einlegen wird. Gegen dessen Entscheidung ist dann noch Rechtsmittel vor dem DFB-Schiedsgericht möglich (soweit ich das richtig verstanden habe).

Wann soll das ganze zu einem Ende kommen? Die beiden Vereine müssen für die nächste Saison planen und das nicht erst in drei Wochen. Ich habe mich sowieso gewundert, dass der DFB diese erste Verhandlung so spät terminiert hat. Und dann jammert die Hälfte der Beteiligen an dem Verfahren über Flugzeuge, die sie verpassen. Unfassbar.

Vielleicht sollten sich die Herrschaften, die sich über ihr verspätetes Wochenende gedanken machen, mal darüber nachdenken, wie sich die Vereinsangestellten in Düsseldorf oder Berlin fühlen, deren Arbeitsplatz möglicherweise von der Entscheidung in dieser Sache abhängen.

Zitat von gemue2012

Ich habe auch Verständnis für die Bedenkzeit die zur Beratung und Entscheidung notwendig sind. Trotzdem verstehe ich nicht, warum nicht morgen weiterverhandelt wird.

Morgen findet ja als Pausenfüller des "Relegationszirkus" auch noch ein europäisches Finale auf deutschem Boden statt. Ich denke, dass einige der Herren, die an der Verhandlung beteiligt sind, dafür Tickets haben und diese, so unglaublich es klingen mag, nicht für ein Protest eines aktuellen Zweitligisten verfallen lassen wollen.

Ein guter Kommentar zum Thema.
http://www.focus.de/sport/fuss…ertha-bsc_aid_754989.html

Ich finde der Kommentar ist ausgesprochen einseitig und vertut sich auch noch in den Fakten. So steht da geschrieben, dass Wolfgang Stark _während_ der 21 Minuten Spielunterbrechung von Kobiaschwili geschlagen wurde:

"einige Hertha-Spieler während der 21-minütigen Unterbrechung aus der Kabine, beleidigten und schlugen ihn"

Soweit die Medien berichten ist das _nach_ dem Spiel geschehen, etwas anderes war nirgendwo zu lesen. Wäre die Tätlichkeit vor Ende des Spiels vorgefallen, wäre die einzig mögliche Konsequenz für Stark Rot für Kobiaschwilli und Spielabbruch gewesen. Und zwar nicht wegen der Vorgänge auf dem Spielfeld sondern wegen der erheblichen Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter. Ein Ermessen hätte Stark da nicht mehr gehabt, es handelt sich ja nicht um ein einfaches Schubsen, bei dem die Fortsetzung des Spiels noch Ermessensache gewesen wäre.

Zudem mißfällt mir an dem Kommentar, dass der Verfasser offensichtlich in die Köpfe der Berliner Spieler in der Situation, als sie in der Kabine saßen, reingucken zu können meint. Woher will er wissen, ob die Spieler Angst oder Todesangst gehabt haben. Ich kann seine hellseherischen Qualitäten nur bewundern.

Ich kann zwar die Empörung des Kommentators nachvollziehen aber er verletzt jegliche journalistische Distanz, die ein Journalist zu einem Geschen, über das er berichtet und kommentieren will, immer haben sollte. Das ganze klingt für mich wie ein Pamphlet und endet "Vorausgesetzt, Starks Version bestätigt sich, dürften wir den Sportsfreund Kobiaschwili im deutschen Profifußball nicht wiedersehen. Lell, Kraft und die anderen Pöbler verdienen dann mehrmonatige Sperren.". Zumindest was Kobiaschwilli angeht, klingt das für mich fast wie, "hängt in an die nächste Laterne". Natürlich ist es vollkommen unentschuldbar, was Kobisachwilli getan hat und ich hoffe er wird dafür drakonisch bestraft. Aber was dieser Kommentator da verfasst, geht über jedes Maß hinaus.

Dann sinniert der Kommentator "Die Verantwortlichen hatten nichts Besseres zu tun, als sogleich ihren Anwalt Christoph Schickhardt anzurufen und zu fragen, wie denn bei sportlich beinahe aussichtsloser Lage juristisch noch das Beste herauszuholen sei." Auch hier war der Kommentator offensichtlich wieder persönlich anwesend und hat mitbekommen, wie die Verantwortlichen den Rechtsbeistand Herthas gefragt haben, "wie man das Beste aus der aussichtlosen Lage herausholen könnte". Zum einen ist es ja wohl das gute Recht von Hertha gegen die Spielwertung Protest einzulegen, das würde wohl jeder Verein in Herthas Situation versuchen, zum anderen erstaunen mich hier erneut die hellseherischen Fähigkeiten dieses Journalisten.

Nein, dieser Kommentar ist unterhalb Bildzeitungsniveau, die im übrigen bislang recht sachlich über die Vorgänge dieses Spieles berichten.

Zitat von SR Hannes

Morgen findet ja als Pausenfüller des "Relegationszirkus" auch noch ein europäisches Finale auf deutschem Boden statt. Ich denke, dass einige der Herren, die an der Verhandlung beteiligt sind, dafür Tickets haben und diese, so unglaublich es klingen mag, nicht für ein Protest eines aktuellen Zweitligisten verfallen lassen wollen.

Yupp, ein Schelm wer böses dabei denkt

Zitat von gemue2012

Ich kann zwar die Empörung des Kommentators nachvollziehen aber er verletzt jegliche journalistische Distanz, die ein Journalist zu einem Geschen, über das er berichtet und kommentieren will, immer haben sollte.

Ein Kommentar ist eine Meinungsäußerung des Verfassers, kein objektiver Bericht, genauso, wie alles, was hier geschrieben wird/wurde. Es gab allerdings auch schon bessere Kommentare in den Medien.

Zur Sache: Der Protest von Berlin ist nachvollziehbar, jedoch nicht begründet, jedenfalls nicht in der Weise, in der sie ihren "Fall" dargestellt haben. Das Spiel wurde, zwar spät, aber regeltechnisch korrekt zu Ende gespielt und abgepfiffen. Es gab keine Bedrohung der Spieler. Dass der Vorfall sicher nicht zur besseren Konzentration auf das restliche Spielgeschehen beigetragen hat, ist wohl richtig, aber die Begründungen und Aussagen von Spielern und Betreuuern sind unglaubwürdig, teilweise sogar lächerlich. Das sind erwachsene, gut bezahlte Berufssportler, keine Kinder. Und auch die Aussage, dass man dem Fußball Schaden zufügen würde, wenn man den Platzsturm durchgehen lassen würde, verfehlt die Richtung. Denn eine Neuansetzung des Spiels wäre hier genau das falsche Signal an diese "Fans": Das Ergebnis passt nicht? Stürmen wir doch einfach das Feld, dann gibt es ein neues Spiel! War damals in Düsseldorf ja auch so.

Zitat von Harald

Denn eine Neuansetzung des Spiels wäre hier genau das falsche Signal an diese "Fans": Das Ergebnis passt nicht? Stürmen wir doch einfach das Feld, dann gibt es ein neues Spiel! War damals in Düsseldorf ja auch so.

Das von dir geschriebene, wäre nur logisch, wenn der Platz von Berliner Fans gestürmt worden wäre. Das Ergebnis passte für die Düsseldorfer und sie stürmten den Platz um zu feiern... Wie bei einem Strafstoß, man muss aufpassen, Wer da rein läuft

@ gemue2012: Dass du dich darüber noch aufregst. In der Presse wird schon lange nicht mehr nur informiert, sondern nur noch manipuliert und "unterhalten". Entscheidend sind die Quoten bzw. Leser.

Genau so wenig geht es beim Profifußball nur um den Sport. Es ist ebenfalls nur Unterhaltung und ein Buisiness.

Der Euro bzw. Europa stehen auf der Kippe, im Osten brodelt es und in Japan geht vielleicht gerade die Welt unter und auf der Titelseite bei Blöd werden auf dramatische Art und Weise durch brennende Bengalos die Ereignisse in Düsseldorf dramatisiert. Bis auf Starks blauem Nacken gab es m. W. weder Verletzte noch Tote.

Es geht nur um die Frage, ob nächste Saison mehr Kohle nach Berlin oder nach Düsseldorf überwiesen werden. Und Deutschland scheint sich gerade für nichts anderes, außer dem Finale heute, zu interessieren.