Bundeskanzlerin Merkel erwägt Boykott der EM2012 durch Bundeskabinett

  • Sollte die inhaftierte ukrainische Oppositionspolitikerin Julija Timoschenko bis zum Beginn der in der Ukraine und in Polen stattfindenden EM-Endrunde (8. Juni bis 1. Juli) nicht freigelassen werden, empfiehlt die Kanzlerin ihren Ministern, von den EM-Partien fernzubleiben.


    Timoschenko verbüßt eine siebenjährige Haftstrafe wegen Amtsmissbrauchs. Die Europäische Union kritisiert ihre Haft als politisch motiviert. Aus Protest gegen ihre Haftbedingungen trat Timoschenko vor mehr als einer Woche in einen Hungerstreik.


    Erst wenn es zu einem vorherigen Treffen zwischen Bundesinnenminister Friedrich und Timoschenko kommt, wird Friedrich das Spiel Deutschland gegen Niederlande besuchen.
    Nicht nur Bundespräsident Joachim Gauck sagte ein Treffen zentraleuropäischer Staatschefs Mitte Mai im ukrainischen Jalta ab. Auch die Präsidenten Österreichs und Sloweniens, Heinz Fischer und Danilo Türk, hätten ihrem ukrainischen Kollegen Viktor Janukowitsch eine Absage erteilt. Keine Entscheidung trafen demnach bislang die Staatschefs Estlands und Lettlands, Toomas Hendrik Ilves und Andris Berzins.


    Wird der Fussball als Plattform politischer Themen missbraucht ??


    Wie denkt ihr darüber ?

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Ob Bundesinnenminister Friedrich oder irgendein Straßenarbeiter das EM-Spiel Deutschland gegen Niederlande besucht, ist mir ehrlich gesagt total egal. Was zählt ist eine klasse EM-Stimmung durch die Fans, ein schönes Spiel und das richtige Ergebnis. ;)


    Ich würde aber auch nicht sagen, dass der Fußball als Plattform politischer Themen missbraucht wird.

  • Eine Politikdiskussion, wie schön. :D
    Da steige ich mal voll mit ein :top:


    Einerseits ist es richtig, dass bei solchen Sportveranstaltungen der Sport, das Event und der Spaß im Vordergrund stehen sollen, so wie Schiriassi schreibt.


    Andererseits präsentiert sich ein Gastgeberland durch diese Veranstaltung international und möchte natürlich gut dabei hervorkommen.
    Genau wie bei Messen, Preisverleihungen oder anderen Sportevents.
    Für uns "einfachen Bürger" hat ein Event den Unterhaltungscharakter, das Politische ist für uns nicht sichtbar.


    Aber genau wie es auffällt und beobachtet wird, ob der Bundestrainer bei einem Bundesligaspiel im Stadion sitzt, der DFB-Präsident bei der Veranstaltung teilnimmt oder auch ein Verbandspräsident bei einem einfachen Verbandssportturnier anwesend ist: Durch diese Anwesenheit wird Wichtigkeit und Aufmerksamkeit signalisiert.
    Das gleiche gilt für Politiker. Sind Politiker fremder Länder bei einer Veranstaltung, hat dies Symbolcharakter. Der fremde Staatschef lässt sich von seinem gastgebenden Kollegen dessen Land präsentieren, zumeist im positiven Sinne. (Welcher Staatschef möchte auch die negativen Seiten seines Landes präsentieren und dadurch Schwäche zeigen?)


    Ohne dass ich mich in das Thema Timoschenko eingelesen habe und es daher hier nicht werten werde mangels Ahnung:
    Durch einen Boykott von Spitzenpolitikern bei einer solchen Veranstaltung möchten diese der ukrainischen Regierung gar nicht erst die Bühne geben, sich gut darzustellen, wenn die wahren Verhältnisse außerhalb der Stadionmauern vielleicht ganz anders aussehen. Würden diese Politiker sich die Spiele im vollen Zuge ansehen, könnten zwei Eindrücke entstehen:
    - für die die Informationen über das Thema haben: Warum interessieren die Missstände in dem Land unsere Politiker nicht, so dass sie sich lieber Sport ansehen? Stichwort: Augen verschließen
    - für die die keine Informationen haben: Scheint da doch alles in Ordnung zu sein, schließlich feiern da ja alle zusammen.
    (das ganze jetzt mal platt ausgedrückt)


    Durch eine solche Aktion wird der ukrainischen Regierung also ein klares Symbol gegeben:
    Den deutschen Politikern fallen Missstände auf, diese heißen sie nicht gut und daher werden sie nicht so tun, als sei alles in Ordnung.


    Daher finde ich zumindest das Mittel, eine Sportveranstaltung zu meiden, um ein politisches Zeichen zu setzen, nicht verkehrt.
    Für Politiker ist ein solcher Stadionbesuch nämlich nicht nur Freizeit, sondern eben tatsächlich auch ein politischer Termin.


    Meine These: Fußball ist wie fast jede öffentliche Großveranstaltung für gewisse Personenkreise eben auch Politik.



    Nichts halten würde ich aber beispielsweise von der Variante, dass man sich keine Spiele mehr im TV ansieht oder gar eine TV-Übertragung abgesagt wird
    (Bevor einige jetzt erschrocken aufschreien: Das steht alles nicht zur Debatte! :o). Denn da würden nicht die gastgebenden Politiker, sondern die Spieler bestraft werden. Ob aber nun Politiker XY im Stadion ist oder zuhause hinter dem Fernseher sitzt und dort Daumen drückt (was sicherlich auch Kanzlerin und alle fußballinteressierten MinisterInnen tun werden), interessiert den einzelnen Spieler wahrscheinlich herzlich wenig. Er nimmt ihn während des Spiels ja eh nicht wahr.

  • Ich würde einen Boykott schon allein aus Sparsamkeitsgründen befürworten.

  • Und wenn man dann Spiele in Polen hat fährt man auch gleich nicht hin?
    Ich halte da nichts von. Wenn man den Ukrainern Druck machen will dann bitte mit einer schmerzhaften Methode, wenn die Stadien leerbleiben würden dann vielleicht, aber dies würde nie klappen.


    Die "Symbolkraft" ist eher innenpolitisch, so hat man dann günstig "ein Zeichen für Menschenrechte!" gesetzt und paar Wählerstimmen abgegriffen obwohl absolut gar nichts gegen das Problem getan wurde.

  • Wenn man nur lange bohrt, dann müsste man so ziemlich jedes Land boykottieren. Interessant z.B. ohne Wertung, nur als Beispiel http://www.tagesspiegel.de/pol…d-mangelhaft/1434380.html.


    Da ich grundsätzlich außer Sportergebnisse nichts glaube, was in der BLÖD-Zeitung steht und noch keine Infos von der anderen Seite kenne, kann ich hier keine Befürwortung abgeben.


    Selbst wenn die Mainstreampresse recht hat, könnte ein Boykott eher schaden, so nach dem Motto "Jetzt erst recht nicht".


    Hmmm...wobei, wenn ich recht überlege...ich muss während der EM nicht die Schnute unserer Merkel sehen... ;)

  • Fußball ist Fußball, und Politik ist Politik.


    1978 fand die WM in Argentinien schließlich auch statt, obwohl dort zu dem Zeitpunkt nicht unbedingt eine demokratische Regierung herrschte. Und bei den Commies in China hatten wir ja neulich sogar noch die olympischen Spiele.


    Außerdem denke ich persönlich nicht, dass uns eine Wertung im Fall Timoschenko zusteht. Sie wurde gemäß den dortigen Gesetzen wegen Amtsmissbrauch oder sowas von einem unabhängigen Gericht zu einer Haftstrafe verurteilt, die sie gemäß den dortigen Gesetzen in einer Lagerhaftanstalt abzusitzen hat. Ob sie nun wegen angeblicher Beschwerden unbedingt in Deutschland (auf Kosten der Steuerzahler) behandelt werden muß? Ich glaube eher nicht und kann auch die Haltung der ukrainischen Regierung verstehen, ihr die Ausreise zu verweigern. Sie ist rechtskräftig verurteilt und das ist eine Angelegenheit der Ukraine, die mit Fußball nichts zu tun hat.


    Ob deutsche Politiker auf Staatskosten solche Spiele besuchen müssen ist eine andere Frage, die ich verneine.

    :hsv1: IN DUBIO PRO RAUTE! :hsv1:


    25.05.1983 - Die Helden von Athen:


    Uli Stein - Bernd Wehmeyer, Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs, Manfred Kaltz - Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski - Horst Hrubesch, Lars Bastrup (ab 61. Min. Thomas von Heesen)


    Trainer: Ernst Happel



    Nicht selten sind wir nach dem Spiel so richtig deprimiert,
    wir freuen uns schon wenn unser Team zumindest nicht verliert.
    Es ist schwer - wir sind Fans vom HSV!

  • Tja Mensch, was hat Frau Merkel wohl 1980 beim Boykott der Olympischen Spiele durch West und Ost proklamiert? Das weiß zum Glück für sie wohl keiner mehr. Den Boykott jetzt aus dem Hut zaubern, ist politische Taktiererei und hat mit der EM an sich nicht wirklich was zu tun - die ist nur ein willkommener Anlaß - so sehe ich das. Die Verhältnisse in der Ukraine waren schon so instabil, als die Entscheoidung für die EM fiel und da hat es keinen Politiker gestört. Wenn die Minister nicht hinfahren, wird sie auch keiner vermissen. Politisches Signal ja - Boykott nein!

    Hohe Bildung kann man dadurch beweisen, dass man die kompliziertesten Dinge auf einfache Weise zu erläutern versteht.
    Geistlose kann man man nicht begeistern, aber fanatisieren kann man sie.
    Gelassenheit ist die angenehmste Form des Selbstbewußtseins!

  • Politik hat sich nicht in den Sport einzumischen.


    Das ist der einzige Punkt, wo ich mal voll hinter der FIFA steh.


    Die soll sich lieber gegen das Abschlachten der Tiere in der Ukraine für die EM einsetzen, als einem Land wegen einer umstrittenen Person mit ihrem Boykott (ist das Fernbleiben nciht egientlich ein Geschenk? :P) erpressen zu wollen.


    edit: Danke Falko, 100%ige Zustimmung!

  • Ich stimme schon zu, dass Politik sich nicht zwangsläufig in den Sport einzumischen hat. Ich finde aber, dass der Sport auch eine Verantwortung hat und Unrechtsregime nicht grad unterstützen muss. Das gilt selbstverständlich auch für die Olympischen Spiele in China - eine in meinen Augen schlechte Entscheidung.

  • Zitat

    Sie wurde gemäß den dortigen Gesetzen wegen Amtsmissbrauch oder sowas von einem unabhängigen Gericht zu einer Haftstrafe verurteilt




    Das Wörtchen unabhängig ist in diesem Zusammenhang ja gerade der Streitpunkt. Gegen Ungarn wurde ja von der EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren wegen Bedrohung der Unabhängigkeit der Justiz eingeleitet. So ganz unabhängig scheinen die Gerichte wohl nicht zu sein...


    Wer sich die Olympischen Spiele in Berlin 1936 mal auf Bildern angeguckt hat, wird auch ein Problem mit der pauschalen Aussage haben, dass Sport und Politik immer getrennt werden müssen. Wenn neben dem Stadion Blut fließt, ist es nicht angebracht, eine sportliche Veranstaltung durchzuführen. Ob das in Ungarn mit der Unabhängigkeit der Justiz schon so schlimm ist, kann ich nicht beurteilen. Ich denke, ein politischer Boykott wäre in Ordnung (immerhin sind die Ungarn in der EU, da gelten andere Maßstäbe als für eine Bananenrepublik), halte aber einen sportlichen Boykott für nicht vertretbar angesichts der Sportvergangenheit in China und anderen Diktaturen.




    Davon abgesehen haben Politiker eigentlich gar nichts in einem Stadion verloren, wenn sie sich nicht gerade für Fußball interessieren. Und dieses Interesse würde ich bei den meisten Politikern verneinen. Das ist alles Wahlkampf auf Steuerzahlerkosten. Es geht nur um den einen Moment, wo die Kamera Frau Merkel aufzeichnet und dies 20 Mio. naive Deutsche sehen.

  • . Gegen Ungarn wurde ja von der EU-Kommission ein Vertragsverletzungsverfahren wegen Bedrohung der Unabhängigkeit der Justiz eingeleitet. So ganz unabhängig scheinen die Gerichte wohl nicht zu sein...


    Dann können wir ja von Glück reden, dass die EM in der Ukraine und nicht in Ungarn stattfindet....

    :hsv1: IN DUBIO PRO RAUTE! :hsv1:


    25.05.1983 - Die Helden von Athen:


    Uli Stein - Bernd Wehmeyer, Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs, Manfred Kaltz - Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski - Horst Hrubesch, Lars Bastrup (ab 61. Min. Thomas von Heesen)


    Trainer: Ernst Happel



    Nicht selten sind wir nach dem Spiel so richtig deprimiert,
    wir freuen uns schon wenn unser Team zumindest nicht verliert.
    Es ist schwer - wir sind Fans vom HSV!

  • Jep, sorry. Hab ich durcheinander gebracht. Jedenfalls wird aber an der Unabhängigkeit der Justiz der Ukraine gezweifelt und das Verfahren als politisch gesteuert bewertet.

  • Lasst mich Euch einfach mal einen Brocken hinwerfen:


    Sport hat nichts mit Politik zu tun - das kann ich akzeptieren. Dann haben aber im Umkehrschluss auch Politiker nichts bei Sportveranstaltungen verloren (es sei denn, sie gehen als Private auf eigene Kosten dorthin).

  • Ich werfe auch mal einen Brocken hin:


    Große Sportveranstaltungen sind nicht nur ein Event für die Fans, die Sponsoren und die Sportverbände. Es ist auch ein- wenn nicht sogar DAS - Highlight in der sportlichen Karriere der einzelnen Akteure. Ein Mitschüler von mir war als aktiver Sportler bei den Olympischen Spielen in Sydney. Die Medallie liegt irgendwo im Schrank- aber wenn er von der Begegnung mit Landsleuten und den anderen Sportlern spricht, dann leuchten die Augen.


    Als Sportler möchte ich mich doch wohlfühlen und mir nicht Sorgen machen müssen, durch meine Präsenz möglicherweise ein Unrechtsregime zu unterstützen. Das Formel-Eins-Rennen im Königreich Bahrain hat keinen Spaß gemacht- weder den Beteiligten noch den Zuschauern.


    So Moment mal- kurz mal durchgeklingelt... also im Weserstadion und im Holsteinstadion sind im Sommer noch Termine frei - was also treibt uns in die Ukraine?

  • ich muss immer ein bisschen schmunzeln, wenn ich lese das Sport nix mit Politik zu tun hat. Seit jeher wurden sportliche Großveranstaltungen für die Politik genutzt(missbraucht). Das wird man auch in 1000 Jahren nicht ändern können. Eine Vorstellung von politfreien Sportveranstaltungen ist sehr idealistisch gedacht und ,mal ehrlich,nicht umsetzbar.Sportveranstaltungen wurden auch schon immer für politische Statements genutzt,Positiv und Negativ. Sind diese in unseren Augen vorteilhaft, wird darüber gejubelt, andersrum kritisiert. Ich erninnere da mal an 1936 Olympia in Berlin,oder Olympia 1968, 1980 und 1984 die Blokade der Olympiade oder 1995 die Rugby-WM und wir wollen mal garnicht von der WM In Katar reden...
    Politik wirkt da immer mit rein. Denn die stellen nun mal das Geld zu großen Teilen zur Verfügung für die Infrastruktur. Gerhard Mayer_Vorfelder war ja auch erst offiziel Politiker und dann Präsident des DFB´s. Aber durch seine Kontakte konnte er einiges bewirken zur WM 2006. Der wirtschaftliche Aufschwung ist auch nicht zu verachten.


    Politik sollte sich grundsätzlich im Hintergrund halten und still dafür sorgen dass alles funktioniert, und in manchen Fällen ein Statement setzen. Und ganz ehrlich, die paar Euro für einen Besuch der Politiker der EM sind ein Witz gegenüber der Steuereinnahmen und wirschaftlichen Förderung die Deutschland von deutschen Firmen ,die beim Aufbau der Stadien, eingenommen hat. Ich finde es richtig und wichtig, dass die sich da blicken lassen oder halt aus bestimmten Gründen nicht.


    und @ CFP: was meinst du ist von größerem Interesse? Die Hunde oder Frau Timoshenko? Was ist wichtiger? Wo kann man mehr bewirken? Damals bei der Inhaftierung von Nelson Mandela und der darauffolgenden Haft wurden auch der Sport wegen der Appartheit boykottiert. Wurde irgendetwas boykottiert wegen der Abschlachtung der Elefanten? Nasshörner? Urwaldabholzung??? Ich kann mich da nicht dran erinnern.

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.

  • Vielleicht mal ein paar ganz grundsätzliche Worte zu Schuld oder Unschuld:


    Meines Erachtens ist dies aus der Ferne ganz schwer zu beurteilen. Tatsache ist aber nach übereinstimmenden Berichten, dass grundlegende Rechte im Bereich eines fairen Gerichtsverfahrens bzw. der Haft nicht eingehalten werden. Von daher ist es wohl durchaus gerechtfertigt, auf diesen Fall hinzuweisen.


    Wenn es darum geht, missliebige Personen aus dem Weg zu räumen, so hat bisher jede daran interessierte (meist autoritäre) Regierung "legale" Mittel hierfür gefunden - in der Regel war es das Steuerrecht, welches bekanntlich schon Leuten wie Chodorkowski und Ai Weiwei zum Verhängnis wurde, aber auch Pass- und Devisenvergehen sowie angebliche Korruption oder Verschwörung (Hochverrat) sind beliebte Rechtsverstöße. Ich kann mir zwar durchaus vorstellen, dass gerade auf Regierungsebene nicht immer alles koscher ist und auch nicht jede(r) Regierungschef(in) integer handelt, dennoch wirken die Vorwürfe hier durchaus konstruiert.

  • Was mich an dieser Diskussion stört, ist die Verwendung von Begriffen wie "Unrechtsregime".


    Wir reden hier von einer nach demokratischen Maßstäben vom Volk gewählten Regierung in einem europäischen Land, und nicht von einer diktatorisch regierten Bananenrepublik in Afrika oder im nahen Osten.


    Für mich ist das ganze Gerede über einen Boykott durch die Politik sowieso nur billiges Gequatsche. Da haben einige Politiker ihre Fahne mal in den Wind gehalten, und versuchen nun mit einem solchen Boykott beim deutschen Volk auf Stimmenfang gehen zu können. Sport und Politik sind 2 verschiedene Paar Schuhe, und so sollte es auch bleiben. Die EM betrifft nicht nur die in der Ukraine regierende Nomenklatura, sondern auch ein fußballverrücktes Volk das sich auf das erste große Turnier im eigenen Land sehr freut. Man muß selbst als Politiker auch mal die (Wahlkampf-)Kirche im Dorf lassen und nicht auf jeden Propagandazug freimütig aufspringen.


    Weiterhin bin ich der Meinung, dass dieser Fall nur wegen der Person Julia Timoschenko überhaupt auf so großer Flamme gekocht wird. Wäre es irgendein farbloser Provinzpolitiker, dann hätte würde sich wahrscheinlich niemand auch nur einen Dreck um diese Angelegenheit scheren. Doch Julia Timoschenko ist eine Frau, und im Vergleich zu den deutschen Politikerinnen wie das Merkel oder Frau Westerwelle, sieht JT auch aus wie eine Frau. Das ist wahrscheinlich der einzige Grund, warum dieser Fall eine solche Beachtung findet.

    :hsv1: IN DUBIO PRO RAUTE! :hsv1:


    25.05.1983 - Die Helden von Athen:


    Uli Stein - Bernd Wehmeyer, Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs, Manfred Kaltz - Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski - Horst Hrubesch, Lars Bastrup (ab 61. Min. Thomas von Heesen)


    Trainer: Ernst Happel



    Nicht selten sind wir nach dem Spiel so richtig deprimiert,
    wir freuen uns schon wenn unser Team zumindest nicht verliert.
    Es ist schwer - wir sind Fans vom HSV!

  • Wir reden hier von einer nach demokratischen Maßstäben vom Volk gewählten Regierung in einem europäischen Land, und nicht von einer diktatorisch regierten Bananenrepublik in Afrika oder im nahen Osten.


    Eben. Daher gelten auch europäische Maßstäbe, wenn schon so viele EU-Gelder dahin fließen.