Spieler bringt Schiedsrichter ins Straucheln und sieht "Rot"

  • In der Landesliga Gruppe 1 Niederrhein hat es am Wochenende eine kuriose Rote Karte gegeben. Wie FUSSBALL.DE über "Reviersport Online" berichtet, war ein Spieler mit einem Schiedsrichter zusammengestoßen, wobei dieser ins Straucheln kam. Sowas passiert nun mal. Allerdings machte der Schiedsrichter den Spieler nun dafür verantwortlich ihn ins Straucheln gebracht zu haben, weshalb er die :rote_karte: zog.


    Mehr dazu hier.

  • Und natürlich müssen wir einem solch einseitigen Bericht glauben.
    Wenn der SR der Meinung war, dass dieser Tritt gezielt war, dann ist es Rot und nichts anderes.
    Es geht hier immer noch um die Wahrnehmung des SR und nicht um die der Beteiligten.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Der Bericht ist alles andere als einseitig. Die Sichtweise beider Trainer wurde dargestellt, insbesondere der bevorteilte Trainer war auch der Meinung das es sich hierbei um keinen Feldverweis handelte. Aus dem Spielbericht wird auch zitiert, daraus wurde ersichtlich dass der Schiedsrichter die Entscheidung gefällt hat weil er einen "Schlag in die Wade" spürte.


    Und tut mir Leid, wenn ich mitten auf dem Feld und mitten im Spiel Kontakt mit einem Spieler habe, dann ist das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein Zusammenprall und keine Tätlichkeit. Da darf man einfach nicht ohne weiteres auf Feldverweis entscheiden. Solche Zusammenstöße passieren häufig.


    Natürlich war die Wahrnehung des Schiedsrichters Tätlichkeit, sonst hätte er nicht Rot gegeben. Dies bedeutet trotzdem nicht das seine Wahrnehmung richtig, oder sogar überhaupt nachvollziehbar ist.

  • Der Bericht ist alles andere als einseitig.


    Wird der SR dazu gehört ? Nein, also fehlt eine Seite und zwar die Wichtigste


    Zusammenprall und keine Tätlichkeit. Da darf man einfach nicht ohne weiteres auf Feldverweis entscheiden. Solche Zusammenstöße passieren häufig.


    Wenn der SR von einer gezielten Aktion ausging, und das ist er, sonst hätte er nicht rot gezogen, darf man nicht nur rot ziehen, sondern man muss es.


    Natürlich war die Wahrnehung des Schiedsrichters Tätlichkeit, sonst hätte er nicht Rot gegeben. Dies bedeutet trotzdem nicht das seine Wahrnehmung richtig, oder sogar überhaupt nachvollziehbar ist.


    Ob die Wahrnehmung richtig oder nachvollziehbar ist, spielt keinerlei Rolle. Es geht um seine Wahrnehmung und danach hat er entschieden. Nichts anderes macht der SR über 90 Minuten. Und wenn die Wahrnehmung falsch war, dann war sie falsch.


    Es geht hier um einen Landesliga-SR. Dem unterstelle ich mal, dass er in der Lage ist, eine solche Situation zu bewerten.
    So einfach zäumt man das Pferd nämlich von der anderen Seite auf. Nicht sagen ... obwohl es ein Landesliga-SR ist, sondern
    ... gerade weil es ein Landesliga-SR ist ....

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Und tut mir Leid, wenn ich mitten auf dem Feld und mitten im Spiel Kontakt mit einem Spieler habe, dann ist das mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit ein Zusammenprall und keine Tätlichkeit. Da darf man einfach nicht ohne weiteres auf Feldverweis entscheiden. Solche Zusammenstöße passieren häufig.

    Und mir tut es leid, dass ich auf dem Feld weit mehr Zusammenstöße mit dem Ball als mit einem Spieler habe. Kontakte mit dem Ball kommen bei mir in 10 Spielen ein paar mal vor, wenn man alleine unterwegs ist und einigermaßen Spielnähe hat ist das eben nicht immer völlig vermeidbar. Kontakte mit Spielern habe ich aber allenfalls ein paar mal in 100 Spielen - also weitaus weniger - und die auch meist nur in knapper Berühung, weil ein Beteiligter (in der Regel der Spieler) den Bogen etwas eng schlägt. Mir ist bis heute niemand auf die Füße getreten geschweige denn in die Waden. Solche Zusammenstöße passieren also alles andere als häufig. Und irgendwie fällt es mir auch schwer mir eine Situation vorzustellen, bei der ein Spieler den SR von hinten in der Wade trifft, es sei denn, er ist ohne Rücksicht auf Verluste unterwegs ...


    Natürlich war die Wahrnehung des Schiedsrichters Tätlichkeit, sonst hätte er nicht Rot gegeben. Dies bedeutet trotzdem nicht das seine Wahrnehmung richtig, oder sogar überhaupt nachvollziehbar ist.

    Wahrnehmungen des SR können nun einmal falsch sein - die der Spieler, Trainer, Zuschauer etc. aber auch. Wobei wir alle wissen sollten, dass es oft gar kein "falsch", sondern ein "anders" gibt.

  • Und irgendwie fällt es mir auch schwer mir eine Situation vorzustellen, bei der ein Spieler den SR von hinten in der Wade trifft, es sei denn, er ist ohne Rücksicht auf Verluste unterwegs ...

    Die Laufwege kreuzen sich, der Spieler ist unmittelbar nach dem SR an dem Ort, es kommt zum Kontakt zwischen Fuß (des Spielers) und Hacke (des SR) und damit zu einem Tritt des Spielers (mit dem Knie) gegen den Schiedsrichter (in dessen Wade). Eine Situation, die zwischen zwei Spielern recht häufig vorkommt und dabei in der Regel unbeabsichtigt passiert - und trotzdem meistens ein Foul darstellt. Ist jetzt auch eigentlich nicht so schwierig, sich das vorzustellen.


    Zur konktreten Situation: Ich gebe nichts auf die Aussagen der Trainer. Selbst wenn das bevorteilte Team nachher sagt, es sei kein FaD gewesen, heißt das oft nichts. Wenn ein erfahrener Schiedsrichter nach einem Zusammenprall dem Spieler die rote Karte zeigt, glaube und vertraue ich dem SR, dass es sich (zumindest seiner Wahrnehmung nach) um eine Tätlichkeit gehandelt hat. Vielleicht war es eine Tätlichkeit, die nach außen gut getarnt war - und der SR hat sie entlarvt und konsequent geahndet? Ich würde mir hier jedenfalls kein Urteil über den SR erlauben, solange ich die Szene nicht selbst gesehen habe.

  • Also so ganz kann ich die Story nicht glauben: Wenn der SR den Tritt als Tätlichkeit wertet, müsste er das Spiel eigentlich abbrechen. Denn dann ist es ein tätlicher Angriff auf den SR.

  • Mal schauen, was beim Sportgericht rauskommen wird. Den da wird ja der Fall nun verhandelt werden müssen.

  • Also so ganz kann ich die Story nicht glauben: Wenn der SR den Tritt als Tätlichkeit wertet, müsste er das Spiel eigentlich abbrechen. Denn dann ist es ein tätlicher Angriff auf den SR.


    Das stimmt nicht: Ein tätlicher Angriff auf den SR zwingt diesen nicht zum Abbruch.


  • Das stimmt nicht: Ein tätlicher Angriff auf den SR zwingt diesen nicht zum Abbruch.

    Jetzt bin ich aber irritiert mit dieser Aussage. Wenn mich ein Spieler angreift und ich es in diesem Moment als tätlichen Angriff gegen mich werte, dann gehe ich nach Hause und das Spiel wird sofort abgebrochen!


    Ich bin auf das letztinstanzliche Urteil in diesem Fall gespannt. Der Bericht auf Fussball.de genügt nicht den Anforderungen eines objektiven Journalismus um sich eine eigene Meinung zu bilden.

  • war nicht die allgemein gültige Aussage von allen Lehrwarten und ich mein auch von Herbert Fandel, dass wenn ein Schiedsrichter nach einer Tätlichkeit an ihm zu Boden geht, hat er das Spiel abzubrechen? Mich würde in diesem Fall auch die Meinung der Lienenrichter sehr interessieren. Die waren nämlcih auch dabei, wie einem Spielbericht der Presse zu entnehmen ist. Ich bin sehr gespannt wie sich das aufbröselt :)


    Hier noch der Artikel mit der Aussage von Fandel:
    http://www.bild.de/sport/fussb…erwurf-17211286.bild.html

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.

    Einmal editiert, zuletzt von derMoeller ()

  • Das stimmt nicht: Ein tätlicher Angriff auf den SR zwingt diesen nicht zum Abbruch.

    In den Regeln steht das sicher nicht. Aber meines Wissens ist das in allen Verbänden so geregelt, daß eine Tätlichkeit gegen den Schiedsrichter einen der wenigen Gründe darstellt, ein Spiel ohne weitere Maßnahmen abzubrechen. Und im Interesse aller SR-Kollegen sollte man von dieser Anweisung nicht abweichen.

  • Zwischen einer Tätlichkeit und einer "Tätlichkeit" gibt es ja noch unterschiede. Der SR soll das Spiel nicht mehr weiterpfeifen, wenn er sich dazu nicht mehr in der Lage sieht.
    Wenn mir ein Spieler im Mittelfeld das Bein stellt und ich stolpere und dabei hinfalle, dann ist das in meinen Augen nicht zwingend ein Abbruchgrund. Für mich ist soetwas auch keine Tätlichkeit im ursprünglichen Sinne.


    Wenn er mir mit der Faust auf die Nase schlägt, ich aber nicht hinfalle, ist das sehr wohl ein Spielabbruch.


    Wir sollten aufhören immer alles zu pauschalisieren, das funktioniert nämlich nur in den seltensten Fällen.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Mir persönlich ist das mit dem Hinfallen ein Dorn im Auge...
    Wenn mir ein Spieler oder Trainer absichtlich auf die Nase schlägt, dann wird heim gegangen. Mir doch egal, ob ich falle oder nicht^^


  • Die Laufwege kreuzen sich, der Spieler ist unmittelbar nach dem SR an dem Ort, es kommt zum Kontakt zwischen Fuß (des Spielers) und Hacke (des SR) und damit zu einem Tritt des Spielers (mit dem Knie) gegen den Schiedsrichter (in dessen Wade). Eine Situation, die zwischen zwei Spielern recht häufig vorkommt und dabei in der Regel unbeabsichtigt passiert - und trotzdem meistens ein Foul darstellt. Ist jetzt auch eigentlich nicht so schwierig, sich das vorzustellen.

    Vor Jahren habe ich als Zuschauer bei uns im Kreis erlebt, wie ein Spieler - m.E. klar versehentlich - dem SR beim Kreuzen der Laufwege in die Ferse trat. Der SR gab ihm dafür :gelbe_karte: , da er unsicher war, ob der Tritt Absicht war. Das wäre für mich ein NoGo, denn entweder Absicht und :rote_karte: oder keine Absicht, aber dann auch keine persönliche Strafe.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Ich wollte den Fall eigentlich nicht weiter kommentieren, aber nur mal so viel: Wie kann ich denn bitte, ohne es genau gesehen zu haben, einfach einen Spieler des Feldes verweisen? Egal, wie hektisch das Spiel ist oder nicht, in so einem Fall muss ich doch mal davon ausgehen können, dass das wirklich ein unglücklicher Zusammenstoß war bzw. mit einem kurzen Spruch vielleicht sogar die Stimmung wieder etwas auflockern.


    Tja, und wenn es wirklich Absicht war, kann ich das schlicht und ergreifend nicht bewerten, wenn ich es nicht gesehen habe - sollte der Spieler das in diesem "Dialog" indirekt durchblicken lassen, dann wissen er und ich jedenfalls sehr genau, woran wir beide sind...

    Nur noch fünf Sekunden, nur noch die wenigen Stufen zum Spielfeld hinunter, und dann bleibst du allein, inmitten Tausender von Menschen...


    Pierluigi Collina

  • Diese Frage hatte ich mir auch gestellt. Ich hoffe, dass der/die SRA hier Aufklärung betreiben konnten.


    Insgesamt sicher keine glückliche Aktion, wenn beide Trainer wirklich davon sprechen, dass dies nicht absichtlich geschah...


    Ich wurde auch schon mal über den Haufen gerannt, nur dass der B-Jugend Spieler bei mir abprallte ;) Soll er halt gucken wo er hinläuft ;) Aber natürlich ist es schwer das zu beurteilen, wenn man es nicht gesehen hat.

  • Per Ferndiagnose ist hier meiner Meinung nach eigentlich garnicht zu sagen.


    Zusammenstöße können passieren, sollen sie aber nicht... Dennoch seh ich da keinen pauschalen Grund für Rot oder eine andre Karte...


    Und das Trainer sich gerne mal gegen einen SR verbünden haben wir doch alle schon erlebt...