Niederländischer Verband fährt "Harte Linie" bei Gewaltbekämpfung

  • Der niederländische Verband KNVB setzt seinen letztjährigen Beschluss, Gewalttäter im Fussball härter zu bestrafen vehement um.


    So wurden in der Hinrunde der Saison 2011/2012 Rekordstrafen ausgesprochen.


    So gab es 40 Sperren zwischen 2 und 10 Jahren, 9 Sperren von 10 Jahren und 34 Spieler wurden lebenslang ausgeschlossen. Weiterhin wurden 37 Mannschaften wegen "kollektiver Gewalt" (mehr als zwei Spieler eine Mannschaft sind daran beteiligt) für die laufende Saison aus den Wettbewerben genommen.



    Ich bin gespannt, ob die Maßnahmen Wirkung zeigen und die Gewalt tatsächlich abnimmt. Wenn dem so sein sollte, wäre der DFB gut beraten, von den Niederländern zu lernen.


    Was denkt ihr: Schreckt das sehr ab, wird die Gewalt aus Angst vor langen Sperrstrafen weniger?

  • Bei dem auf manchem Spielfeld anzutreffenden IQ (der interessanterweise den IQ-Wert, den die Spieler außerhalb des Feldes aufweisen, signifikant unterschreitet), habe ich zwar Zweifel, aber manchmal hilft äußerer Druck durchaus - und wenn es nur Eindruck auf die Fans und Trainer macht, so dass manch Trainer eher geneigt ist, einen kritischen Kandidaten präventiv auszuwechseln.


    Im übrigen ist es durchaus auffällig, dass manche Mannschaften mit einem strengen internen Reglement (z.B. Strafe von n Euro für eine :gelbe_karte: in die Mannschaftskasse) oft disziplinierter auftreten - ab un an scheint so etwas doch zu wirken.

  • Ich finde das niederländische System sehr gut. Daran könnten wir uns auch hier in D orientieren.
    Was die lieberalen Niederländer schaffen, sollte doch auch hier möglich sein.

  • "Kollektive Gewalt" - mir gefällt dieses Modell der Sippenhaft gut, die ein- oder andere Liga würde sich ganz schön dezimieren. Da trennt sich dann nämlich die Spreu vom Weizen. Wir haben einen Fall im Kreis (man lese mal eine Thread von Ansgar), wo inzwischen Teams nicht mehr antreten, weil sie keine Lust auf andauernde Provokationen und Tätlichkeiten haben.

  • Zitat von mfs67227;178061

    Wir haben einen Fall im Kreis (man lese mal eine Thread von Ansgar), wo inzwischen Teams nicht mehr antreten, weil sie keine Lust auf andauernde Provokationen und Tätlichkeiten haben.


    Die "lieben" (Vereinsname entfernt)?


    btt:


    So eine harte Linie finde ich super.:top: Schade das so etwas bei unseren "Glaube-Liebe-Hoffnung-Sportgerichten" leider nicht möglich ist. Auch die Möglichkeit das ganze Vereine ausgeschlossen werden finde ich klasse.:top: Es gibt einfach Vereine, die ziehen asoziale Elemente an wie eine Leiche den BILD-Reporter. Solche Vereine braucht niemand im Spielbetrieb, und es würde ihnen garantiert auch niemand eine Träne nachweinen.


    Alleine der Effekt der Abschreckung dürfte bei vielen potentiellen Gewalttätern schon viel bewirken. Leider nicht bei allen, doch ich glaube schon an einen Abschreckungseffekt. Erst wenn die Übeltäter heulend und zitternd vor dem Sportgericht stehen weil sie wissen, jetzt gibt es richtig Kasalla, dann wird sich auch in Deutschland etwas ändern.

    :hsv1: IN DUBIO PRO RAUTE! :hsv1:


    25.05.1983 - Die Helden von Athen:


    Uli Stein - Bernd Wehmeyer, Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs, Manfred Kaltz - Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski - Horst Hrubesch, Lars Bastrup (ab 61. Min. Thomas von Heesen)


    Trainer: Ernst Happel



    Nicht selten sind wir nach dem Spiel so richtig deprimiert,
    wir freuen uns schon wenn unser Team zumindest nicht verliert.
    Es ist schwer - wir sind Fans vom HSV!

  • Ich finde das gut. Damit zeigen sie, dass Gewalt auf dem Fußballplatz nichts verloren hat.

  • Falko, du sprichst mir aus der Seele.


    Und sage mir ja keiner, dass das in Deutschland nicht funktionieren würde. Aber ich weiß schon, nun kommt die "Suppe" mit den gestörten Kindern, mit der gestörten Jugend, mit was weiß ich noch alles, was heute die Strafrichter und inzwischen auch die meisten Sportrichter, die ja oftmals Juristen sind, zur Entschuldigung für die ach so armen Spieler suchen, um ja nicht strenger urteilen zu müssen. Und dann kommt bei uns natürlich noch eins dazu: Die Angst an den Pranger gestellt zu werden, wenn man als Sportrichter oder auch als Verband gegen Spieler oder Vereine mit Migrationshintergrund etwas schärfer, sprich wenigstens gleichbehandelnd, vorgeht. Und das ist schade, denn gerade der Fussballsport bildet eine hervorragende Brücke zur Eingliederung ausländischer Mitbürger und es gibt auch genügend Beispiele, wo dies hervorragend funktioniert. Einziges Problem, so sehe ich das zumindest, sind die ausländischen Fußballvereine, bei denen deutsch nur als Nebensprache zum Einsatz kommt. Aber das ist dann ein gesellschaftliches Problem.