Kein Trainer, der doch einer ist und nicht gesperrt werden kann

  • Ich hatte an dieser Stelle kurz über meinen Spielabbruch vor einem Monat berichtet. Heute war die Sportgerichts-Sitzung.


    - Spielwertung 5:0 für Heim
    - 100 Euro Strafe für Gast
    - 8 Wochen Sperre für den Spieler, der mich anfangs beleidigt hatte (einschließlich unsportlichen Nachverhaltens)
    - 4 Wochen Sperre für den Torwart, der mir noch eine Nettigkeit mitgegeben hatte (also Sperre abgesessen)


    So weit, so gut. Die Kuriosität dieses Falls bestand nun darin, dass Gast behauptet hat, der Trainer, der mich angespuckt hat, sei gar nicht ihr Trainer, sondern ihr ehemaliger Trainer, der nur als Zuschauer dort gewesen sei. Was er auf der Bank verloren hatte, warum er in die Kabine gegangen und dort auch gesprochen hatte und warum er die Auswechslungen mir angezeigt hatte, konnte Gast aber nicht erklären. Das Sportgericht hat ihn letztlich als Trainer behandelt.


    - 500 Euro Strafe für den Trainer wegen verbandsschädigenden Verhaltens


    Weiteres Kuriosum: Die NFV-Regeln sehen offenbar nicht vor, dass man den Trainer sperren könnte. Weder für Gast noch für den höherklassigen Verein (Bezirksliga Herren), für den er auch (oder angeblich nur) Trainer ist, noch als Spieler (Ü40 für einen dritten Verein).


    In meinen Augen ein enttäuschendes Ergebnis und eine klare Regelungslücke; das Sportgericht kann da natürlich nichts dafür, wenn die Regelung fehlt. Immerhin ist dafür die Geldstrafe aber happig ausgefallen - ich glaube, mehr ging nicht.

  • Hier der einschlägige Paragraph aus der NFV-Rechts- und Verfahrensordnung:


    Interessant und bedauerlich zugleich, dass keine Sperrstrafen vorgesehen sind. Die kommen bei uns auch seltener vor,
    werden aber zum Teil sogar von Staffelleitern bzw. Jugendsportgericht verhängt.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Scheinbar gehen hier die Sportgerichte jetzt doch einen härteren Weg! Schade nur, dass es da keine Sperre gab. Es ist nur zu hoffen, dass das Lama seine Strafe selbst bezahlen muss und es nicht der Verein übernimt.

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.