Torwart stellt Fuß raus

  • Hallo zusammen,


    ich tue mir bei der folgenden Situation, die ab und an ja immer wieder mal vorkommt, immer schwer zu entscheiden:
    Der Torwart hat einen Ball aufgenommen und stellt dann - mal mehr und mal weniger geschickt - seinen Fuß (oder auch mal sein Bein) raus, so dass er auf ihn zulaufende Stürmer über diesen Fuß fallen kann bzw. fällt. Oft geschieht diesauch in der Abwurfbewegung.


    Wie geht ihr mit diesem Situationen um?


    Viele Grüße
    Merk

  • Ich kann mir die Situation offen gestanden zwar nicht wirklich vorstellen, unterscheide das aber in 2 Fallgruppen:


    Hat der Torwart den Ball und stellt den Fuß raus, damit ein Gegenspieler darüber fällt, ist das ein klarer Regelverstoß mit den entsprechenden Folgen. War der Angreifer aber weit genug weg, dass er noch hätte abdrehen können, bevor er überhaupt in die Nähe des Fußes kommt, sollte er das bei einem Torwart, der den Ball hält, auch tun, d.h. im Regelfall geht das Spiel hier weiter, für die Dummheit des Spielers kann ich doch den Torwart nicht bestrafen.

  • Ich glaube, er meint: Langer Ball zu Keeper, dieser kommt raus nimmt im Strafraum Hand, dann kommt der Stürmer angerannt, dabei hällt der Keeper sein Bein nach oben.

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  • Ich kann's mir immer noch nicht vorstellen und glaube nicht, dass ich das, was ich mir vielleicht vorstellen könnte, jemals gesehen habe.


    Wenn der Torwart dem Angreifer absichtlich ein Bein stellt, gibt es einen Strafstoß und eine persönliche Strafe* - dabei spielt es doch gar keine Rolle, ob der Torwart den Ball in der Hand hat oder nicht.


    * Tendenziell natürlich FaD, ich halte aber - wie beim leichten Schubsen - geringfügige Fälle für denkbar, in denen eine Verwarnung wegen unsportlichen Betragens ausreicht. In vielen Fällen wird man sich des Torwarts wenige Sekunden später wegen Meckerns dann ohnehin entledigen können.

  • Absichtliches Beinstellen ist - eine gewisse Intensität vorausgesetzt - eine Tätlichkeit. Den Ball, den er in der Hand hält, wird der Torwart ja nicht spielen wollen.

  • Ich glaube, ich weiß, was Merk meint:


    Manche Torhüter stellen im Kampf um den Ball und auch noch nach dem Fangen bewusst das Knie oder gar das Ganze gestreckte Bein in Ihre Lauf-, Sprung- oder Rutschrichtung, quasi als "Rammbock". Ob sie sich dadurch schützen oder den Gegenspieler verletzten wollen, weiß ich nicht. Auf jeden Fall sind die Aktionen manchmal grenzgängig.

  • Ich hab mich auch blöd ausgedrückt und so häufig kommt das auch wieder mal nicht vor.
    Die Beschreibung von SirHalil trifft es ganz gut, wobei man die von Mark im Luftkampf auch hernehmen kann (vergleichbare Situation).
    Es sind so grenzgängige Situationen, m.E. keine klaren Tätlichkeiten, aber der Torwart will schon, dass der Stürmer, nachdem er selber den Ball gefangen hat und den Ball nach vorne abwirft und der Stürmer dann in der ihm entgegengesetzten Laufrichtung ankommt, über sein geschickt und unscheinbar nach außen gestellten Fuß, dass der Stürmer drüber fällt.
    Blöd zu beschreiben, muss man wahrscheinlich selbst erlebt haben, damit man weiß, was ich meine.

  • Als (nebenbei auch) Torwart kann ich dazu nur sagen: Klar versucht man, irgendwelche Körperteile nach vorne zu bekommen, damit man nicht mit den Kopf voran mit irgendwem kollidiert, was schnell passiert, weil man sich dem Ball entgegenwerfen soll und für ein Abrollen nicht immer der Raum oder die Zeit (oder die Fähigkeit) da ist. Besser, der Angreifer fällt über mein Bein als über meinen Schädel.


    Das angezogene Knie beim Springen ist einfach Sprungtechnik - das Hochziehen des Knies gibt ja Schwung. Man darf es natürlich nicht übertreiben und das Knie nicht überwiegend für horizontalen Schwung benutzen.


    Was nicht geht, ist natürlich ein Tim-Wiese-Gedächtnis-Karatesprung mit gestrecktem Bein in den Angreifer. Das ist rohes Spiel = FaD und sonst nichts. Und was natürlich auch nicht geht, ist, wenn der TW dem Angreifer, der nach gesichertem Ball an ihm vorbei wieder aus dem Strafraum rauslaufen will, noch irgendwie einen mitgibt.

  • Feldverweis auf Zeit = :rote_karte:


    btt: Ich denke, dass man da von Situation zu Situation entscheiden muss. Das ist so eine Sache, die man sehen muss. Da ist, meiner Meinung nach, von weiterspielen über direkter Freistoß und Verwarnung bis zum FaD bei ganz heftigen Sachen alles drin.

  • Zitat von dennosius;173673

    Und was natürlich auch nicht geht, ist, wenn der TW dem Angreifer, der nach gesichertem Ball an ihm vorbei wieder aus dem Strafraum rauslaufen will, noch irgendwie einen mitgibt.


    Und die Konsequenz in diesem Fall wäre regeltechnisch ja auch FaD und Strafstoß?!

  • Wie schon gesagt: Ich halte - wie bei leichten Schubsern z.B. - geringfügige Fälle für denkbar, die ich als unsportliches Betragen (Verwarnung) und nicht als Tätlichkeit (FaD) bewerten würde. Über diese schwierige Grauzone haben wir schon häufiger diskutiert, sie hängt eben auch von der Einschätzung und der "Linie" des Schiedsrichters ab.