Was ist bloß auf den Sportplätzen los?

  • Und wieviel von den 7.500 € erhält der leidtragende Schiedsrichter vom Verband als Entschädigung? Oder muss der sein Schmerzensgeld mühselig beim Täter einklagen?

    Ich glaube, dass man hier nochmal klar machen muss, dass es sich hier nur um das Urteil des SWFV gemäß den Verbandsstatuten handelt. Der SR hat natürlich eine strafrechtliche Anzeige gestellt und wird über diesen Weg auch seine persönliche Entschädigung einklagen können.

  • Ein Vollidiot verletzt grundlos und absichtlich einen Sportskameraden bei der Ausübung seines Ehrenamts schwer. Aufgrund dessen wechseln 7.500 € den Besitzer.


    Wie wird diese ungeplante Einnahme gemäß Statuten verwendet? Bekommt der Kollege davon nur einen Brief und Blumenstrauß oder auch eine angemessene Entschädigung vom Verband?


    Die Frage sollte erlaubt sein.

  • Ein Vollidiot verletzt grundlos und absichtlich einen Sportskameraden bei der Ausübung seines Ehrenamts schwer. Aufgrund dessen wechseln 7.500 € den Besitzer.


    Wie wird diese ungeplante Einnahme gemäß Statuten verwendet?

    Ich muss hier erneut intervenieren! Das Sportgericht oder die Spruchkammer ist kein Gericht im Sinne der Gerichte der Bundesrepublik Deutschland. Es ist eine Schiedsstelle des Vereins (Der Verein ist in diesem Falle üblicher Weise der Landesverband und ist für streitigkeiten innerhalb des Vereins zuständig).


    Dieses Gericht hat nicht über den materiellen Ausgleich zwischen Tätern und Opfern bei straftaten und Ordnungswidrigkeiten zu befinden, die durch Gesetze der Bundesrepubblik Deutschland, die eines Bundeslandes oder die einer Gemeinde geregelt sind.

    Das ist Aufgabe eines Ordentlichen Gerichts.

    Hierzu gehört dann aber eine Strafanzeige sowie eine Zivilklage des Opfers.


    Aber scheinbar geht das ja in viele Köpfe einfach nicht rein! Wie ich immer wieder (auch gerade aus meiner unmittelbaren Umgebung von letzter Woche) feststellen muss

    Ich glaube, dass man hier nochmal klar machen muss, dass es sich hier nur um das Urteil des SWFV gemäß den Verbandsstatuten handelt.

    So sieht das nämlich aus. Die Strafzahlung fließt in die Vereinskasse (des Vereins Landesverband) und hat gemäß Satzung verwendet zu werden.

  • Ja, in meinen Kopf will es einfach nicht rein, dass wir uns hinter Paragraphen und Satzungen verstecken. Anstatt zu handeln, werden Arbeitskreise, Task Forces und was auch immer gebildet.


    Wahrscheinlich werden die 7.500 € satzungsgemäß für Reisekosten und Verpflegung der Arbeitskreise und den Druck von Fähnchen mit „sei Fair zum 23. Mann“ verwendet.


    Unabhängig irgendwelcher zivilrechtlichen Ansprüche gegen den Täter, wäre es ein Zeichen des Verbandes, wenn er seinen Schiedsrichtern zeigen würde, dass er hinter ihnen steht, indem es eine unbürokratische monetäre Soforthilfe für Opfer gibt.


    Meine Meinung.


    PS: Bitte keine juristische Belehrung. Die Gesetze sind bekannt.

  • Ja, in meinen Kopf will es einfach nicht rein, dass wir uns hinter Paragraphen und Satzungen verstecken. Anstatt zu handeln, werden Arbeitskreise, Task Forces und was auch immer gebildet.

    Ich bin ja bei Dir. Aber handeln kann man nur wenn man die richtigen Knöpfe an den richtigen Stellen drückt. Solange nur eine handvoll betroffener Strafanzeige stellt wird der Sportplatz (gefühlt) ein rechtsfreier Raum bleiben.


    Mit schwebt da schon lange eine Idee vor, die allerdingsmit viel Arbeit verbunden ist, Wer gewillte ist bis zu 100 Stunden pro Jahr zu investieren ist gerne willkommen und schreibt mich mit PN an.

  • Ich habe heute morgen im Radio eine Stellungnahme des Vorsitzenden des TuS Rüssingen gehört und das hörte sich nicht besonders einsichtig an. So kritisierte er das Urteil als zu hart und meinte, hier sei ein Exempel statuiert worden. Bei der Verhandlung sei überhaupt nicht auf der Grund eingegangen worden, wieso es dazu gekommen ist. So wären beispielsweise schon während des Spiels völlig übertriebene Entscheidungen vom Gespann getroffen worden und viel zu schnell Karten gezogen worden, die dann zu völlig überzogenen Gelb/Roten Karten geführt hätten. Auch wären viele falsche Entscheidungen zu Ungunsten seiner Mannschaft getroffen worden. Der schuldige Spieler sei eigentlich ein herzensguter Kerl und könne keiner Fliege etwas zuleide tun.

    Der Verein behält sich vor Einspruch gegen das Urteil einzulegen.

    So etwas in ein Radiomikrofon zu sagen ist schon sehr, sagen wir mal, mutig.

    Das Interview hatte ich auf SWR1 gehört.

    Wenn man das so liest oder hört, kommen einem fast die Tränen......!!?

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Wenn man das so liest oder hört, kommen einem fast die Tränen......!!?

    Ja, ja,

    Ich hab's während der Autofahrt gehört und musste mich schwer zusammenreißen, damit ich nicht in Tränen ausbrechen...;(||:hammer:

  • Schlagzeile bei Bild+.de weiß jemand etwas genaueres


    Skandal-Urteil in unserem Amateur-Fußball!

    Zuletzt kam es immer wieder zu Vorfällen, in denen Schiedsrichter auf dem Platz krankenhausreif geprügelt wurden oder Spieler und Trainer aufeinander einschlugen. Und was macht das Sportgericht des Bayrischen Fußballverbands? Es spricht ein Urteil, das die jüngsten Verbesserungs-Bemühungen mit Füßen tritt. Ausgerechnet jetzt! FÜR die Mannschaft eines Prügel-Spielers. Und GEGEN jede Logik im Umgang mit der zunehmenden Fußball-Gewalt.

  • Schlagzeile bei Bild+.de weiß jemand etwas genaueres


    Es wird von einem Fall aus September berichtet, bei dem ein Spieler zwei Gegenspieler in der Nachspielzeit der zweiten Hälfte würgte und Tritte verpasst hat.


    Der Spieler sah die fällige rote Karte und wurde von Mitspielern vom Platz gebracht.


    Daraufhin gingen die "attackierten" Gegner vom Feld und weigerten sich aufgrund des Vorfalls weiterzuspielen, was lt. Sonderbericht des SR aber möglich gewesen wäre. Und da die Nachspielzeit noch nicht zu Ende war, setzte der SR eine Frist um sich die Weigerung weiterzuspielen zu überlegen. Diese ließen sie verstreichen und daher brach er das Spiel ab.


    Das Sportgericht wertete also den Spielabbruch gegen die Mannschaft, die attackiert wurde mit 0:2 statt dem 4:4 zum Zeitpunkt des Abbruchs.

    Dies ist der besagte "Skandal".


    Der Täter wurde in einem separaten Verfahren für zwei Jahre gesperrt und zur Teilnahme an einem Anti-Gewalt Seminar verdonnert.

    Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt. (Dieter Hildebrandt)

  • Danke für sie Zusammenfassung, also eine übliche Bild-Schlagzeile. Hätte der SR nicht gemäß Anweisungen gehandelt, hätte er den "schwarzen Peter" gehabt und das Spiel wäre wiederholt worden.

  • Für den "Normalo" klingt das auch nach einem Skandal, dass der Täter bzw. der Verein mit einem Sieg belohnt wird.


    Aber so sind nun mal die Statuten bei einem Spielabbruch, den man selbst wünscht, obwohl das Spiel hätte weitergeführt werden können.

    Dem Schiedsrichter zu widersprechen, das ist, wie wenn man in der Kirche aufsteht und eine Diskussion verlangt. (Dieter Hildebrandt)

  • Danke für sie Zusammenfassung, also eine übliche Bild-Schlagzeile.

    Danke, das sehe ich genau so

    Für den "Normalo" klingt das auch nach einem Skandal, dass der Täter bzw. der Verein mit einem Sieg belohnt wird.

    Genau das ist das was viele an Sportgerichten verurteieln, weil sie nicht das verstehen


    Wenn ich die Zusammenfassung von 96David96 richtig lese (Wobei ich davon ausgehe das sie in so weit komplett ist)

    Wir haben hier zwei voneinander unabhängie Vorgänge:


    Tätlichkeit und Feldverweis

    Verursachter Spielabbruch


    Beide Vorgänge wurden (wie 96David96 hir zusammenfasst) sauber vom Sportgericht bearbeitet und jeder Vorgang für sich entsprechend gewürdigt.


    Der eigentliche Skandal ist dann diese Schlagzeile:





    Hier wird völlig unreflektiert mit dem Ziel der Effekthascherei der Eindruck erzeugt das unsere Sportgerichte (in diesem Falle offenbar Bayern, aber der Verbandsname ist bei so9 einer Überschrift eh zweitrangig und beliebig ersetzbar) ungerechte Urteile fällen.


    Mit der Schlagzeile wird Verkauft, Die Schlagzeile ist das, was beim Leser hängen bleibt. BILD-Zeitung hin oder Her. Es ist eine der Reichweitestärksten Medien, nur wenige sind bereit sich den Hintergründen zu widmen und noch weniger verstehen dann auch diese Hintergründe.


    Das Resultat aus dieser Kombination iist, das man als Schläger Mannschaft sogar noch Punkte bekommt. "Also Immer Feste Druff"

  • Tritte und Würgen?

    Und dann will man das Team zum Weiterspielen zwingen?

    Geht's noch? Und anstatt hier eine pragmatische Lösung zu finden wird hier stur nach Statuten geurteilt.

    Gefällt mir gar nicht.

  • Wäre meine Mannschaft beteiligt, hätte die BLÖD direkt die nächste Schlagzeile:


    Hier spricht der Trainer:

    Wir wussten, das Spiel wird gegen uns gewertet, aber es ist uns egal!

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Der DFB hat über seine Homepage nun ein Maßnahmenpaket veröffentlicht!


    Das dieses Thema Mittelpunkt der Sitzung war ist für das Ergebnis nicht glaubhaft - meine Meinung! :flop::flop::flop::flop:


    Für mich hört es sich sogar so an, dass wir SR mehr geschult werden sollen (Deeskalation) und wir nochmals Hinweise bekommen, wann wir welchen Haken zu setzen haben. Und ein "Schiri du Wixxer" oder das Androhen von Schläge ist dann sicher nicht so zu werten, dass wir das entsprechend melden. Denn, da ist ja trotz allem nichts passiert..:flop:

  • Das dieses Thema Mittelpunkt der Sitzung war ist für das Ergebnis nicht glaubhaft - meine Meinung!

    Ich fühlte mich von diesm Beitrag auchi rgenwie vera.....

    Zweimal musste ich lesen um irgend etwas zu finden war nach Maßnahme riecht. aber wirklich konkretes habe ich nicht gefunden:


    Der Typ hier hat zumindest mal Ideen geliefert, aber der ist eh nur ne Rannotiz. Gelesen hat das von den Kroßkpferten eh keiner.

  • Für mich hört es sich sogar so an, dass wir SR mehr geschult werden sollen (Deeskalation)

    Das ist also die Wertschätzung des DFB für uns SR!


    Man bürdet uns immer mehr Dinge auf, die mit der Spielleitung nichts zu tun haben oder die im ausschließlichen Interesse des DFB liegen: Wir müssen die Torschützen erfassen, obgleich das mit der Spielleitung herzlich wenig zu tun hat. In einigen Verbänden müssen wir auch Dinge tun wie Werbegenehmigung kontrollieren, was mit der Spielleitung noch viel weniger zu tun hat. Dann wurden wir verpflichtet, den Spielbericht unmittelbar nach dem Spiel innerhalb von einer Stunde zu erfassen, da sehe ich keinen Sinn drin, im Gegenteil, nach dem Spiel will ich unter die Dusche und nach Hause, wirklich konzentriert bin ich dann ohnehin erst einmal nicht mehr - und dann gibt es noch die Sache mit der Hardware dafür, denn was einige Vereine diesbezüglich anbieten, ist unter aller Kanone (und nein, eigene Hardware ist keine Alternative, darüber will ich auch nicht diskutieren); aber: Ist keine Hardware vor Ort, darf ich das zu Hause machen, dann ist das in Ordnung, im anderen Fall werde ich als SR bestraft, merke, wenn die Vereine nichts anbieten, ist das akzeptiert, für uns als SR nicht, dabei kann mir niemand erzählen, dass das Ergebnis aus Jugend oder Betonliga wirklich von Interesse ist, wobei das Ergebnis ja ohnehin von den Vereinen zu melden ist.


    Dafür hat man bei uns aber beim letzten Verbandstag eine neue Regelung beschlossen: Waren vorher die Vereine verpflichtet, dem SR eine abschließbare Kabine zur Verfügung zu stellen, müssen sie jetzt nur noch für eine sichere Verwahrung der Wertgegenstände des SR sorgen (meine Klamotten müssen also nicht geschützt werden und meinen Wertgegenständen darf ich dann womöglich nachlaufen) - Wertschätzung sieht anders aus.


    Und jetzt das: Statt uns zu unterstützen und die Vereine in Deeskalationstrainings zu schicken, nein, wer muss das wieder machen? Ich habe nichts gegen ein Deeskalationstraining, möchte aber nicht wieder der Einzige auf dem Platz sein, der an so etwas teilnehmen muss.

  • Wie ist das eigentich mit dem DFB-Net...hat das wenigstens 2-Faktor-Authentifizierung oder können mir da am Vereinsrechner 20 Keylogger die Zugangsdaten abgreifen? Nicht zu vergessen, was ist denn datenschutztechnisch los, wenn mir auf meinem Privat-PC personenbezogene Daten (wie auch immer) abhanden kommen?

  • Ich fühlte mich von diesm Beitrag auchi rgenwie vera.....

    Das ist u.A. auch ein Punkt den ich gut als Ausrede dafür nutzen kann, mein SR-Schein gar nicht erst zu machen ;)
    Ich würde den wahrscheinlich sowieso wieder abgeben, nach dem ersten (meiner Meinung nach) falschen Sportgerichtsurteil.
    Und unser Kreis ist leider sehr gut darin, schlechte, falsche Urteile zu fällen. Was dann auch des öfteren von der Instanz drüber etwas korrigiert wird.

    Bin kein Schiedsrichter, nur ein Spieler Trainer (wieder) Spieler der sich für die Regeln seines Sports interessiert :D