Was ist bloß auf den Sportplätzen los?

  • Und mit Verlaub, ab D-Jugend kann man korrekte Einwürfe erwarten. Spätestens ab dem dritten Pfiff funktioniert es, meine eigene Erfahrung.

    Ich stimme dir zu, weil die meisten Jungs Vorkenntnisse haben und mit Fussball vertraut sind.

    D-Jugendspieler sind 10-12 Jahre? Was nun mit Spielern, Jungen oder Mädchen, die zum ersten Mal einen Ball kicken. (Die Eltern schicken diese Kinder zum Fussball, und der Trainer ist dann ein besserer Kindergarten Aufpasser).

    Da schauen die Jungschiedsrichter auf Fuss und Hand für die korrekte Auusführung ... und pfeifen. (Bis U-10 ist ein falscher Einwurf erlaubt, dann Wiederholung.)


    Dann ist mir ein falscher Einwurf lieber, und der SR geht zur Halbzeit zum Trainer, zeigt die korrekte Ausführung und schlägt den Trainer vor, demnächst mal 5 Minuten Einwurf zu üben.

  • Ich bin da bei Jambala: In meiner 1. Saison hatte ich mal ein C-Jgd Pokalspiel, wo ich min. 30 falsche Einwürfe abgepfiffen habe. Und zwar zum Großteil eindeutige. Einige werden jetzt den Kopf schütteln. Aber 3 Tage später hatte ich beide Teams in einem Punktspiel. Und siehe da: Nur 2 falsche Einwürfe im Spiel. Vllt. hilft es doch.

  • wo ich min. 30 falsche Einwürfe abgepfiffen habe.

    Das es so viel braucht.....


    Ich habe die Erfahrung gemacht das ein bis zwei auf jeder Seite reichen und selbst die E-Winzlinge beherrschen plötzlich perfekte Einwürfe. Allerdings gibts meist von den Trainern erstmal Stress. ("Wie kann man nur...[...]....Fingerspitzengefühl gefordert")


    Janeeee, iss klar!

  • wo ich min. 30 falsche Einwürfe abgepfiffen habe.

    Wieviel Zeit ging da verloren? Meine Einstellung ist: Die Kinder wollen spielen. Die Unterbrechungen frustieren Kinder wie auch Eltern.


    Klar, du hattest Erfolg wie das nächste Spiel zeigte. Aber nach 15 falschen Einwürfen in der 1. Halbzeit wäre ich zu den Trainern gegangen, und hätte beiden Mannschaften einen richtigen Einwurf erklärt. Das dauert weniger als 1 Minute.


    Für mich als Mentor ist es wichtiger, dass der Schiedrichter dahin schaut, wo der Ball hingeht (drop zone). Denn dort gibt es auch schon bei C-Jugendspielern grosses Gerangel um die beste Position. So etwas kann vor den Einwurf unterbunden werden.


    Der Schiedsrichter kann auch als Lehrhilfe, vor allen bei Kindern, mit Anweisungen agieren. Kommunikation mit Wort kommt meistens gut rüber; "das nächste Mal bleibste mit beiden Füssen auf den Boden". Dann weiss der Spieler ... und alle Beteiligten ... dass der SR den Regelverstoss zur Kenntnis genommen hat.

  • @sixth: Jeder Verein hat seinen individuellen Plan für das Einzeichnen und der MUSS vor Ort ausgehangen sein. Daher gibt es keine Entschuldigung, da dies auch so klar an alle Vereine kommuniziert wurde und bei Meldungen durch die SR hier auch Sanktionen folgen, wenn der Plan nicht vorhanden ist bzw. falsch abgegrenzt wurde. Ich weiß natürlich nicht, ob dies genau so in Hamburg gegeben ist, die Vereine müssen hier aber nicht die Spielordnung durchforsten, es liegt eine eindeutige Anleitung vor. Ich mache am Sonntag mal ein Foto.


    @Macke : In der C-Jugend sind echte Anfänger selten und die dürfen dann auch meist nicht einwerfen, da haben die Mannschaften normalerweise einen festen Stamm an Spielern, genau wie bei anderen Standards. Aber wenn ich zwei Einwürfe angepfiffen habe und klar gesagt habe, wieso, funktioniert es in der Regel. 30 Einwürfe, auch bei Test- oder Freundschaftsspielen, hatte ich noch nicht. Maximal insgesamt 5. Das funktioniert auch in der E-Jugend, hier erkläre ich genauer, was falsch war und lasse auch mal den gleichen Spieler wiederholen, um einen Lerneffekt zu haben. Ist aber eher selten.

    "Kondition ist nicht alles, aber ohne Kondition ist alles nix."
    Gerhard Theobald, ehemaliger Bundesliga-SR, zum Thema Grundlagen des Stellungsspieles

  • jambala: Die Unterteilung läuft in Nordamerika völlig anders. Jeder Jahrgang nimmt in seiner eigenen Liga teil. Bis U-8 wird auf Kleinsttoren gespielt (Eishockey Grösse). Kein Abseits, kein dF, keine Karten, keine Resultate; aber mit "Retreat Linie." Bei Abstoss müssen alle Gegenspieler in der eigenen Hälfte bleiben, bis ein Mitspieler vom Torwart den Ball bekommt.

    Schiedsrichter bekommen pro Spiel 15,00 Dollar.


    U9 und U10 spielt auf etwas grösseren Feld, Normalfeld noch unterteilt in 4, mit Toren in Handball Grösse. Die Regeln sind die Gleichen wie im vorigen Paragraph.


    Hier lernen die 12- und 13-Jährigen das Schiedsen. Auf Foul wird kaum geachtet (passiert kaum bei Mädchen, aber einige Jungs können es schon wie die Pros), aber umso mehr auf falsches Einwerfen. Da kannst du bei einigen 10-mal sagen wie es gemacht wird, es nützt einfach nicht.

    Natürlich kann man denen den Einwurf überlassen, die es richtig machen. Die Idee ist jedoch, dass jeder Einzelne im Team es lernen muss. Bei einigen dauert es eben etwas länger.


    U11 und U12 spielen auf halben Feld. Erstmals mit Abseits, allerdings nicht an der Mittellinie sondern im letzten Drittel. Dort wird auch die Retreat Linie markiert. Es gibt nun d.F./ind.F. Torgrösse wiederum wie Handball. Auch hier wird kein Resultat aufgeschrieben.


    Ab U13 auf Normalfeld. IFAB Regeln gelten. Der Schiedsrichter braucht keinen Spielbericht ausfüllen, kein Resultat melden (macht Trainer). Nur bei Karten oder Ausschreitungen wird ein Spielbericht ausgefüllt. Die gilt jedoch nur für die 5 unteren Klassen.


    Metro und HPL der Jugend und im Erwachsenen Bereich sind Spielberichte Pflicht.

  • Zum Spielabbruch in Uelzen gibt es ein erstes Update - interessant vor allem die Äußerung des Teamoffiziellen zum Verhalten seiner Spieler


    https://www.az-online.de/sport…portgericht-10183318.html

    Wie unterschiedlich selbst innerhalb des NFV die Vorgehensweisen sind. Bei uns würde der Spielausschuss das Spiel gar nicht mehr anfassen und sowohl die Wertung als auch alle FaD vom Sportgericht verhandeln lassen. Auch wenn die SpO die Vorgehensweise in Uelzen wohl hergibt, weiß ich nicht, was es bringen soll, die nach einem Abbruch zu treffenden Entscheidungen auseinanderzufleddern.


    Edit: Hinsichtlich des Abbruchs als solchem werden sogar Wertung und Bestrafung auseinandergezogen. Das ergibt überhaupt keinen Sinn, weil das Sportgericht an den Verwaltungsentscheid über die Wertung bei seiner Entscheidung über die Bestrafung nicht gebunden ist. Es könnte also zu dem Schluss kommen, dass die Mannschaft, für die der Spielausschuss das Spiel gewertet hat, den Abbruch verschuldet hat und bestraft wird.

  • Ich bin da bei Jambala: In meiner 1. Saison hatte ich mal ein C-Jgd Pokalspiel, wo ich min. 30 falsche Einwürfe abgepfiffen habe. Und zwar zum Großteil eindeutige. Einige werden jetzt den Kopf schütteln. Aber 3 Tage später hatte ich beide Teams in einem Punktspiel. Und siehe da: Nur 2 falsche Einwürfe im Spiel. Vllt. hilft es doch.

    Hier im Kreis ist das in den Durchführungsbestimmungen eindeutig geregelt. Bei F- und G-Junioren gilt folgendes:

    "Bei falschem Einwurf, erhält der Spieler die Möglichkeit nach einer Erklärung diesen zu wiederholen."


    Ab der E-Jugend erhält bei einem falschen Einwurf der Gegner den Ball (zum Einwurf). Da sehe ich als SR keinen Handlungsspielraum, in der C-Jugend falsche Einwürfe "duchgehen" zu lassen. Dadurch benachteiligt man die Mannschaft, die ja gemäß Regelwerk nun den Einwurf zugesprochen bekommt. Bei Abseits wird es doch auch so gehandhabt, oder lasst ihr Abseits ebenfalls "durchgehen", weil Angreifer A die Regel nicht kennt (oder nicht umsetzen kann) und deshalb 10x im Abseits steht...?


    In den Durchführungsbestimmungen stehen auch die korrekten Spielfeldgrößen. Und insbsondere bei den diversen neuen Kunstrasenplätzen mit den vielen bunten Linien gibt es da die ein oder andere Überraschung, die z.B. dazu führte, dass ich (bei Jugendspielen) die Strafraumtiefe (hier im Kreis gemäß Durchführungsbestimmungen bei E-/F-/G-Jugend 8 Meter und bei D-Jugend 12m) mit Markierungsplättchen auslegen ließ. Natürlich mit dem Kommentar des betroffenen Vereins "das hat noch nie jemand bemängelt...)


    ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    "Jetzt wechselt Jamaika den Torhüter aus!"
    (Gerd Rubenbauer, als der FIFA-Beauftragte am Spielfeldrand eine Minute Nachspielzeit anzeigte)

  • ...hat jemand schon von DIESEM Abbruch hier gehört? SR fühlte sich nach 3. FaD gegen die Heimmannschaft bedroht und brach die Partie daraufhin ab: Bericht Südkurier


    Südbaden, Kreisliga A-Ost

    SV Rheintal - FC Geißlingen

  • Selektive Wahrnehmung.....


    ... nennt man das, wenn wenige Einzelereignisse ein verzerrtes Meinungsbild verursachen.

    (Quelle: Screenshot aus der Verbandszeitung des HFV 41/18 vom 18.10.2018)


    Jeder von uns kennt die Situation bei Termindruck. Man sitzt im Auto, schaut ständig auf die Uhr: Heute sind dann wieder einmal nur Sonntagsfahrer unterwegs und jede Ampel ist Rot. Dies ist ein Beispiel für sewlektive Wahrnehmung


    "Only Bad News are Good News" lautet ein inzwischen geflügeltes Zitat aus der US Medienlandschaft.


    Wen interessieren also die 1,5 Millionen Fussballspiele pro Saison bei denen der FC Ponyhof III gegen die SpVgg Streichelzoo II einen gemütlichen Sonnntagnachmittagskick durchführen.


    667 Spiele wurden (Bundesweit) wegen Gewalthandlungen abgebrochen:

    Selektive Wahrnehmung: Jedes Spielwochenende also zwischen 20 und 30 Berichtenswerte Fälle die in entsprechenden Medien Bundesweit diskutiert werden können und durch Googel(ist Dein Freund) auch gefunden werden. 0,05% aller Spiele sogen hier also für die Wahrnehmung.


    Etwa bei 7.000 Spielen kommt es zu Gewalthandlungen oder Diskriminierungen.

    Selektive Wahrnehmung: Nur etwa 0,5% aller Spiele sind von den [Zitat Volkes Stimme] "Überhand nehmenden Gewaltexzessen im Fussball"[Zitat] überhaupt betroffen.


    Damit jetzt keiner irgendetwas falsch versteht:


    Jeder Fall ist ein Fall zuviel. Selbst wenn dieser Thread bereits 54 Seiten hat und zu den meistgelesenen, meistbeantworteteten und meistkommentierten Threads in diesem Forum gehört beschreiben diese 54 Seiten trotzdem NUR 0,05% bis 0.5% aller Bundesweit stattfindenden Spiele.


    Trotzdem gehört jeder Fall aufgearbeitet und in geeigneter Form hinterfragt.



    Nur sollten wir eines bei unseren Beiträgen in diesem Thread niemals vergessen:


    Wir betreiben einen schönen Sport, der uns allen Spaß macht und Freude bereitet. Wir sollten uns durch einige Wenige diesen Spaß nicht verderben lassen.


    Dennoch sehe ich jeden hier in der Pflicht gerade diese Einzelfälle auch konsequent zu bekämpfen.

  • Ja, die selektive Wahrnehmung kann Dinge verzerren. Andererseits bin ich mir aber nicht sicher, ob die Zahlen wirklich belastbar sind, denn ir ist nicht klar, ob die Häkchen zu Gewalthandlung und Diskriminierung wirklich einheitlich befüllt werden und auch ausagefähig sind, dennn trotz Aufklärung gibt es Grauzonen. In einem meiner letzten Spiele betitelte mich ein Spieler als "behindert" - nach der reinen wortgemäßen Definition ist das keine Diskriminierung (Geschlecht, Religion oder sexuelle Ausrichtung), nach meinem Eindruck ist das aber sehr wohl einie Diskriminierung, so dass ich letztlich das Häkchen gesetzt habe. Und was die Zahl der Abbrüche angeht, so wissen wir doch alle, dass die Anforderungen der Sportgerichte teilweise extrem hoch sind und daher sicher anch Spiel zu Ende geführt wird, welches besser abgebrochen werden sollte.


    An einem Punkt sind wir uns aber einig: Jeder Fall ist ein Fall zu viel und das Ziel muss 100 % lauten.

  • In einem meiner letzten Spiele betitelte mich ein Spieler als "behindert" - nach der reinen wortgemäßen Definition ist das keine Diskriminierung (Geschlecht, Religion oder sexuelle Ausrichtung), nach meinem Eindruck ist das aber sehr wohl einie Diskriminierung, so dass ich letztlich das Häkchen gesetzt habe

    --> sry Manfred, aber der Ausdruck "behindert" ist NIEMALS eine Diskriminierung, sondern nur eine Beleidigung!

  • Andererseits bin ich mir aber nicht sicher, ob die Zahlen wirklich belastbar sind, denn ir ist nicht klar, ob die Häkchen zu Gewalthandlung und Diskriminierung wirklich einheitlich befüllt werden

    Nun Manfred, ein Gehalt würde ich darauf nicht auszahlen.


    Aber überprüfe mal die Tendenz:


    1. die Spielabbrüche werden nicht über den Haken bei Diskriminierungen ausgewertet, sondern über die Ergebnismeldung. Wir Bewegen und im Null-Komma-Promillebereich. Selbst wenn sich die Kollegen hier noch um 100% verzählt hätten sind wir immer noch im Promillebereich.


    2. Selbst wenn viele Kollegen die Häkchen nicht richtig setzen, oder auch einfach mal trotz roter Karte quasi vergessen (ist mir auch schon passiert) bewegen wir uns hier im Promillebereich.


    Betrachte einfach mal die Verhältnisse


    10^7 Spiele zu 10^2 (10^3) Vorkommnisse. Diese Verhältnisse sind in jedem Fall Belastbar.

  • Was an der Darstellung der Positivquote aber problematisch ist:

    Wenn sich die Anzahl der Vorfälle verdoppelt, sinkt sie auf 99,01%. Der Unterschied zwischen 99% und 99,5% ist aber in der ersten Wahrnehmung sehr minimal und selbst die Bildunterschrift im Artikel müsste man nicht anpassen...

    Trotzdem wäre dies ein massiver Anstieg der Problemfälle, der bei dieser Art der Darstellung untergeht.


    Ebenso natürlich bei einer Halbierung, die nur einen Anstieg auf 99,75% zur Folge hätte. 99,5% und 99,75% dürfte für die meisten Leser aber als "das Gleiche" durchgehen, obwohl es eine massive Verbesserung gäbe.

  • "behindert" ist NIEMALS eine Diskriminierung

    Womit bewiesen wäre, dass die Kriterien der Anwendung alles andere als eindeutig sind.


    Inhaltlich habe ich gezögert, bin dann aber zu dem Ergebnis gekommen, dass die Bezeichnung als "behindert" mich als minderwertigen Menschen darstellen soll, was m.E. sehr wohl diskriminierend ist.

  • 99,5% und 99,75% dürfte für die meisten Leser aber als "das Gleiche" durchgehen, obwohl es eine massive Verbesserung gäbe.

    Sorry, das ich Dir hier widerspreche, aber genau das fällt dann unter "Manipulative Zahlendarstellung".


    Um es Plakativ zu machen - weil es in der Politik nämlich genau so gemacht wird.


    Einer von Tausend Fällen entspricht 1 Promille

    Zwei von Tausend Fällen entsprechen 2 Promille


    Je nach zeitlichem Zusammenhang sprechen wir von einer Reduzierung um 50% oder einer Verdopplung der Fälle. Statistisch spricht man jedoch in den meisten Fällen von mangelnder Signifikanz in der Veränderung weil sie unterhalb der statistischer Streueffekte liegt.


    Jeder Lügt mit seinen eigenen Zahlen (Geflügelte Aussage in der Statistik, die nichts mit Statistik zu tun hat)

    Statistik lügt aber nicht (so lange die Erhebung und die Hintergründe zum Zahlenmaterial sauber dokumentiert sind)


    Die Lüge - oder die Manipulation entsteht erst durch die Interpretation oder die Verarbeitung des statistischen Materials. (kann man übrigens jeden Wahlsonntag beobachten)


    Um wieder die Kurve zu bekommen ein Beispiel:


    Bei einer Steigerung der Spielabbrüche von 600 auf 1200 bei 1,5mio Spielen sind die Aussagen:

    • Die Anzahl der Spielabbrüche ist drastisch gestiegen und hat sich verdoppelt
    • die Anzahl der Spiele ohne Spielabbruch ist um einen nicht nennenswerten Faktor von 0,4 Promille gesunken.

    beide WAHR aber gleichsam Irreführend. Hier wird die Metapher mit dem halb-vollem und den halb-leeren Glas jedoch besonders deutlich.

  • Sehe das gar nicht so sehr als Widerspruch, sondern als Ergänzung. In der Tat hatte ich nicht bedacht, dass die Aussage mit der Verdopplung auch nicht die ganze Wahrheit zeigt.


    Exkurs zur Signifikanz:

    Wenn wir die Wahrscheinlichkeit p=0,001 für einen Vorfall in einem einzelnen Spiel annehmen und (vereinfacht) annehmen, dass die Spielabbrüche unabhängig voneinander passieren, kommen wir zu einer Binomialverteilung (n=1.500.000, p=0,001).

    Diese hat um den Erwartungswert 1500 das 99,7%-Konfidenzintervall [1383; 1616]. D.h. wenn die WK bei 1 Promille liegt, wird die Gesamtanzahl der Vorfälle mit 99,7%-iger WK in diesem Intervall liegen.

    Wenn wir nun eine Verdopplung der Vorfälle betrachten, liegt die Zahl nicht mehr im Intervall. Insofern ist die Abweichung hochsignifikant und nicht durch "Streueffekte" erklärbar.

    Die hohe Anzahl der Spiele reduziert diese Effekte nämlich sogar. Wenn wir z.B. nur 1500 Spiele mit der gleichen WK p=0.001 betrachten würden, wäre es dagegen kein signifikanter Unterschied, ob es 0, 1, 2 oder 3 Vorfälle gäbe.

  • Als ich kürzlich ein Pokalspiel auf Kreisebene 2er A-Junioren-Landesligisten zu leiten hatte, wollte ich die Auswechselmodalitäten im Kreispokal, hier A-Junioren, recherchieren.

    Hat mich 20 Minuten gekostet: Durchführungsbestimungen A-Junioren, Durchführungsbestimmungen Pokal Junioren, SHFV-Satzung Pokalbestimmungen, SHFV-Satzung Jugendordnung. Da habe ich es dann verklausulierrt und als Negierung gefunden:


    "Im Bereich der D- bis G-Junioren und der Juniorinnen dürfen beliebig viele Spieler(innen) ein- und ausgewechselt werden. Wobei auch ein Wiedereinwechseln und -auswechseln von ausgewechselten Spielern/Spielerinnen möglich ist. Bei den A- bis C-Junioren/Juniorinnen ist Vorstehendes mit der Einschränkung gültig, dass hier die Spielerzahl auf 15 bzw. bei 9er-Mannschaften auf 13 und bei 7er-Mannschaften auf 11 beschränkt ist. Alle eingesetzten Spieler/Spielerinnen gehören zum Spiel."


    Den Passus finde mal als Laie- und dann musst Du Dir auch noch sicher sein, dass es auf Kreisebene nicht doch noch anderweitig eingeschränkt wird.

    Ähnlich chaotisch ist es bei den Spielfeldabmessungen.
    Ich kann da fast nur abraten, es selbst nachlesen zu wollen. Besser man fragt den Spielleiter und macht ein Gedankenprotokoll vom Telefonat. Traurig aber wahr.

  • Naja BRiT, wir beiden haben ja schon öfter festgestellt das bei diesen Dingen etwa 150m von meinem zu Hause entfernt eine andere "Fussballwelt" exisitiert.

    Hat mich 20 Minuten gekostet: Durchführungsbestimungen A-Junioren, Durchführungsbestimmungen Pokal Junioren, SHFV-Satzung Pokalbestimmungen, SHFV-Satzung Jugendordnung. Da habe ich es dann verklausulierrt und als Negierung gefunden:


    "Im Bereich der D- bis G-Junioren und der Juniorinnen dürfen beliebig viele Spieler(innen) ein- und ausgewechselt werden. Wobei auch ein Wiedereinwechseln und -auswechseln von ausgewechselten Spielern/Spielerinnen möglich ist. Bei den A- bis C-Junioren/Juniorinnen ist Vorstehendes mit der Einschränkung gültig, dass hier die Spielerzahl auf 15 bzw. bei 9er-Mannschaften auf 13 und bei 7er-Mannschaften auf 11 beschränkt ist. Alle eingesetzten Spieler/Spielerinnen gehören zum Spiel.

    Dieses Thema ist mal wieder "Tante Verbandsspezifisch". Vielleicht bin auch ich nicht mit allen Regelungen im Hamburger FV einverstanden, jedoch existiert bei uns nicht ansatzweise so ein Regelchaos wie im SHFV.

    Des öfteren treffe ich Deine Verbandskollegen in Ahrensburg - ist quasi mein Vorgarten. Da wird die Anlage von 3 Vereinen genutzt. Einer davon im HFV zwei im SHFV.

    Die SHFV Kollegen wälzen jedesmal Regelwerke bevor sie ein Spiel anpfeiffen und sind sich immernoch nicht sicher. Oft werd ich von denen gefragt wie denn dies oder jenes wäre und werde dann immer neidisch angesehen wenn ich meine Herkunft aus dem HFV preis gebe.


    Aber so lange bei Euch offenbar jeder Kreis seine eigenen Regeln machen darf ist das von Dir beschriebene Regelchaos wenig verwunderlich.