Was ist bloß auf den Sportplätzen los?

  • Ich glaube es ist eher das Problem, dass der SR in Facebook ein paar Kommentare von sich gegeben hat.


    Ansonsten reden wir hier von der 12. Liga, das interessiert eigentlich "keine Sau" was da los ist.


    Die schlagen sich doch in diesen Ligen in München jedes Wochenende die Schädel ein.

  • Wenn sowas in den lokalen Medien auftaucht, dann wird das sicherlich den Ein oder Anderen interessieren und so wie der Sachverhalt im verlinkten Artikel geschildert ist, würde es mich nicht wundern, wenn das noch größere Wellen schlägt. Allerdings muss ich ganz klar sagen: Sollte der SR sich tatsächlich so verhalten haben, wie es da geschildert wurde, würde ich ihn kein Spiel mehr leiten lassen...

  • Am Sonntag brach ich mein Spiel in 88.Min ab. Er sah erst :gelbe_karte::rote_karte: und beleidigte mich mit "Verp*** dich". Anschließend schoss der Spieler aber dann plötzlich wutentbrannt und heftig aus der Coaching-Zone einen Ersatzball in meine Richtung. Ich stand 6-8 m von ihm entfernt. Anschließend beleidigte er mich mit „F*** Dich!“.

    Ich habe keine Ablenkung durch die Geräuschkulisse.
    Ich bin komplett konzentriert auf das, was ich sehe


    Gehörloser Schiedsrichter -
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

  • Ricardo: Wenn ich das richtig verstehe bist du ja gehörlos, wie konntest du dann warnehmen, wie der Wortlaut war.
    Oder kannst du das so sicher von den Lippen ablesen?

  • Am Sonntag brach ich mein Spiel in 88.Min ab. Er sah erst :gelbe_karte::rote_karte: und beleidigte mich mit "Verp*** dich". Anschließend schoss der Spieler aber dann plötzlich wutentbrannt und heftig aus der Coaching-Zone einen Ersatzball in meine Richtung. Ich stand 6-8 m von ihm entfernt. Anschließend beleidigte er mich mit „F*** Dich!“.


    Ist das ein Grund für einen Spielabbruch ?
    Meiner Meinung nach wurden nach Ricardos Erläuterung nicht alle Möglichkeiten, das Spiel fortzusetzen, ausgeschöpft.


    Solch einen Spieler kann man schnell verarzten. Aber gleich Spielabbruch ?? :huh:

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • SRtill
    Ja, ich bin gehörlos, aber ich beherrsche Lippenlesen sehr gut. Der Spieler hat klar und verständlich gesprochen!



    Besserwisser:
    Er sah den GelbRot, da er einen rücksichtsloses Foulspiel beging.


    @Schiri-FT:
    Ja, er hat versucht, mich mit dem Ball anschießen verletzen. Zum Glück wich ich ja aus. Ich wertete es aber als Angriff auf mich. Achja, ich ergänze dazu, er hat absichtlich versucht, mich mit dem Ball anschießen. Weil ich ihn auffordere, den Coaching-Zone verlassen.

    Ich habe keine Ablenkung durch die Geräuschkulisse.
    Ich bin komplett konzentriert auf das, was ich sehe


    Gehörloser Schiedsrichter -
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

  • Ist das ein Grund für einen Spielabbruch ? Meiner Meinung nach wurden nach Ricardos Erläuterung nicht alle Möglichkeiten, das Spiel fortzusetzen, ausgeschöpft.


    Man kann das anders lösen, aber man muss es nicht.


    Wenn man ruhig und ausgeglichen hier zu Hause am Bildschirm sitzt, fallen einem viele Dinge ein, die man ggf. hätte tun können, um das Spiel zu Ende zu bringen. Steht man aber unter Adrenalin auf dem Platz und merkt, dass einem die Situation zu entgleiten droht, und eine sofortige Entscheidung erforderlich ist wie es weitergehen soll, ist der Abbruch keine schlechte Wahl. Unter diesem Aspekt vertraue ich der Entscheidung des Schiedsrichters unter den gegebenen Umständen, die wir ja nicht im Detail kennen.


    Der Spieler ist ja lurz vorm "Ausflippen" (er hat den SR bereits 2x beleidigt und einen Ball auf ihn geschossen"). Der SR hätte ihn als nächstes vom Platz verweisen lassen müssen. Angenommen der Spieler dreht nun völlig durch, rennt aufs Feld und schlägt den Schiedsrichter o.ä. - dann sind plötzlich ganz viele Leute der Meinung, der SR hätte das Spiel schon nach den ersten Vorfällen abbrechen müssen, dann wäre es zu der Tätlichkeit gar nicht erst gekommen...


    Kann alles so passieren, muss abernicht. Bei der von Ricardo getroffenen Entscheidung kam es (anscheinend) zu keiner weiteren Eskalation (außer vielleicht etwas Gemecker). Nicht der SR hat den Spielabbruch provoziert, sondern eine Spieler. Die Entscheidung, ob und wie das Spiel gewertet (oder wiederholt) wird, obliegt anderen. Insofern halte ich Ricardos Entscheidung für einwandfrei.


    Meine Meinung.


    Grüße, Jörg


    ----------------------------------------------------------------------------------------------------------------
    "Jetzt wechselt Jamaika den Torhüter aus!"
    (Gerd Rubenbauer, als der FIFA-Beauftragte am Spielfeldrand eine Minute Nachspielzeit anzeigte)

  • [...]


    Wenn man ruhig und ausgeglichen hier zu Hause am Bildschirm sitzt, fallen einem viele Dinge ein, die man ggf. hätte tun können, [...]

    Das kann man so nur unterstreichen.


    Ich denke, das eine derartige Verletzung eine Ausnahmesituation darstellt, die jeden Menschen vor besondere Herausforderungen stellt.
    Da nutzt die beste Schiedsrichtererfahrung nichts. Wenn man erstmalig in eine solche Situation kommt, ist wohl jeder von uns zunächst einmal überfordert.


    Stressbedingt werden falsche Prioritäten gesetzt. Dies hat nichts mit Schiedsrichterei zu tun sondern ist eine allgemeine Lebensweisheit, die auch bei einem Fussballspiel zutrifft.


    Für die Verletzung des Spielers kann der SR mit Sicherheit am wenigsten. Darüber hinaus sind die wenigsten von uns darin Ausgebildet hier eine medizinische Erstversorgung vorzunehmen.


    "Da steht er nun, der Mann (Frau) in Schwarz".
    Er soll ein Spiel leiten und Situationen durch sein Verhalten und Eingreifen aktiv klären. Von ihm wird erwartet das er für jede Situation sofort die richtige Regelanwendung parat hat.
    Er sieht sich selber in der Verantwortung diese Verletzungssituation zu klären und fühlt sich in gewisser weise auch verantwortlich für das was geschehen ist.


    Die Emotionen der Spieler kochen hoch! Sein Unterbewusstsein hämmert ihm die ganze Zeit gegen die Schädeldecke "Du musst jetzt handeln".


    Aber wie?
    Die Regelkunde beherrscht er perfekt. Aber in allen Schirischulungen wurden solche Situationen nie geübt, geschweige denn in Lehrgängen am Rande einmal angesprochen.
    Selbst wenn. Die Frage ist ob man dies dann in diese Stresssituation überhaupt erinnert und richtig anwendet. Zumal.... was ist richtig.
    Eine Patentlösung "nach Regelwerrk" gibt es hier leider nicht!


    Deshalb gibt es von mir auch keinen Ratschlag wie man diese Situation meistert. Ich denke wir alle sollten uns mit derartigen Ratschlägen "aus der Ruhe von zu Hause am Bildschirm" zurückhalten.
    Ob wir nämlich wirklich so wie wir es in ruhe schreiben auch unter Stress handeln sei mal dahingestellt.


    Dennoch muss unser Kollege diese Situation für sich verarbeiten können. Dafür habe ich guten Rat!


    Nimm Dir zeit!
    Setz dich gemütlich in die Sonne und schaffe Dir irgendwo mal eine ruhige und ausgeglichene Athmosphäre (z.B. zu Hause auf der Terasse).


    Gehe die gesamte Situation einmal gedanklich durch.
    Versuche Dich dabei an möglich viele Details zu erinnern.


    Bewerte jede Einzelsituation

    • Nach Deiner Wahrnehmung
    • Nach der Interaktion aller Beteilligten
    • Nach Regelwerk
    • Nach Deinem Verhalten
    • Nach Deinen Entscheidungen

    Versuche die Situation einmal in ihrer Gesamtheit -von der Situation die zur Verletzung führte bis hin zum verlassen der SR Kabine nach Spielabbruch- schriftlich zu Papier zu bringen. Kein Spielbericht sondern eine wortgenaue Beschreibung dessen was alles abgelaufen ist als ob Du eine Filmszene beschreibst.
    Spare dabei nicht an Selbstkritik und sei vor allem Ehrlich Dir selbst gegenüber..


    Mach Dir eine Tabelle in der Du jede Einzelsituation nach folgendem Schema für Dich selbst analysierst.

    • Situationsbeschreibung
    • Dein Verhalten
    • Dein Gefühl
    • Deine Entscheidung nach Regelwerk
    • Deine menschliche Entscheidung, die nicht durch das Regelwerk vorgegeben ist.

    Wenn Du so weit gekommen bist, hast Du für Dich selbnst schon eine Menge getan.


    Abschliessend solltest Du -mit Deinen schriftlichen Aufzeichnungen- ein Gespräch mit einem Schiedsrichterkollegen suchen. Wähle hierfür keinen Vereinskameraden oder Schiri-Freund, der Dir nach dem Mund redet.
    Sprich mit dem Obmann oder Eurem Lehrwart und bitte ihn um konstruktive und helfende Kritik.

  • Ricardo muss das Spiel keines Wegs abbrechen, aber er kann auf jeden Fall, wenn er seine Sicherheit als nicht mehr gewährleistet sieht.
    Besonders ich als junger Schiedsrichter hätte das Spiel wahrscheinlich abgebrochen, denn ich weiß nicht was nach dieser versuchten Tätlichkeit noch passieren wird.
    Ist das der einzige Spieler der aggressiv ist, und negativ auffällt, und ich fühle mich ansonsten sicher lasse ich das Spiel vielleicht noch weiterlaufen, aber m. E. kann man dir auf keinen Fall Vorwürfe machen, dass du das Spiel abgebrochen hast.

  • Also wenn ein Ersatzspieler oder ein Spieler der bereits des Feldes verwiesen wurde, versucht mich mit dem Ball abzuschiessen, ist das Spiel beendet!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Also wenn ein Ersatzspieler oder ein Spieler der bereits des Feldes verwiesen wurde, versucht mich mit dem Ball abzuschiessen, ist das Spiel beendet!

    Wenn nur alle Schiedsrichter so konsequent wären, dann müssten sich die Fußballverbände (oder vielleicht auch die Vereine!) etwas einfallen lassen. Und wenn sich die Sportgerichte noch so oft über Spielabbrüche aufregen und die Verbandsfunktionäre dieses Lied mitsingen, weil jeder Spielabbruch das Ansehen des Fußballsports mindert, so ist es wichtig, dass die Schiedsrichter verstärkt Zeichen setzen. Leider ist die große Mehrheit dazu nicht bereit.

  • Das Problem bei dem Abbruch ist doch nur die Begründung, wenn ihn jemand abschiessen will ist das Abbruch und gut ist. Jetzt hat man die Situation der wütende Spieler wird noch mal ermahnt den Innenraum zu verlassen und schiesst den Ball aus Frust weg, soweit eindeutig, der Ball fliegt auch in Richtung SR. Das reicht nicht für den Abbruch, er muss jetzt begründen warum er der Meinung ist der Spieler wollte ihn abschiesse und das ist ganz schwer da er nicht getroffen wurde und das wegschiessen aus Frust nichts ungewöhnliches ist. Jetzt kommt es darauf an was die Zeugen sagen und bei dem was die Fuwo schreibt wird das schwierig.

  • Wenn der Ball in meine Richtung geschossen wird ist Schluß, was das Sportgericht entscheidet ist mir egal.
    Wenn ich Ricardos Bericht richtig verstanden habe, ist der Ball in seine Richtung gegangen, mir reicht das.
    Wir sollten aufhören die Spieler in Schutz zu nehmen, sondern unsere Kollegen!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Tillongi hat mich richtig verstanden. Der Ball ist in meine Richtung gegangen.
    Eine Versuch ist strafbar, also bei Ball anschießen, Spucken, Schlagen, Nachtreten. Es reicht mir, für einen Abbruch vertreten.


    In Fußball Woche stand:

    Zitat

    Die Partie nahm ein kurioses Ende. xxx-Spieler schoss nach seinem Platzverweis einen Ersatzball in Richtung des Schiedsrichter. Der wertete die Aktion als Angriff auf seine Person und brach die Partie kurz vor Ende der regulären Spielzeit ab. Das Verständnis bei den Aktiven hielt sich in Grenzen. [...]. Der Verein will sich nun von dem Spieler trennen.

    Ich habe keine Ablenkung durch die Geräuschkulisse.
    Ich bin komplett konzentriert auf das, was ich sehe


    Gehörloser Schiedsrichter -
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

  • Selbst in der Münchener Freizeitliga gab es vor ein paar Tagen einen Spielabbruch, nachdem ein gerade mit Gelb verwarnte Spieler dem SR beim aufschreiben der Karte ihm diese aus der Hand schlug. Daraufhin sah der Spieler Rot. Trotz 5 minütiger Bemühung der eigenen Mannschaft den Spieler vom Platz zu schicken gelang ihnen das nicht. Daraufhin hatte der SR die Faxen dicke und brach das Spiel ab. Es stand übrigens 3-0 für dessen Mannschaft und das Spiel verlief bis dahin absolut fair. Warum der Spieler dann so austickte weiß kein Mensch, weil aber auch gar nichts draufhin deutete.
    Dieser Spieler wird nun mit Sicherheit lebenslang für die Freizeitliga gesperrt. Da kennen die keine Verwandten.


    http://www.royalbavarianliga.de

  • Wir sollten aufhören die Spieler in Schutz zu nehmen, sondern unsere Kollegen!

    Es gibt ein altes Sprichwort und das heißt: "Der größte Feind des Schiedsrichters sind die Schiedsrichter.
    Wenn ich in diesem Forum so manchen Kommentar lese, dann haben viele Schiedsrichter Verständnis für -gelinde ausgedrückt- überreagierende Spieler, für fragwürdige Entscheidungen der Spruchkammern und Entscheidungen der Verbandsinstanzen.
    Wären die Schiedsrichter solidarisch gäbe es viele unvertretbare Vorfälle auf den Spielfeldern nicht, weil die Sportgerichte und die Spielleiter wegen Überarbeitung schließen müssten. Aber nach vier Wochen konsequenten Einschreitens aller Organe wäre vermutlich Ruhe auf den Feldern und es würden nur noch diejenigen Fußball spielen die dies als Freizeitbeschäftigung sehen und nicht zum Frustabbau benutzen. Es wird zwar nie dazu kommen, aber Wunschdenken ist doch erlaubt.

  • Man sollte auch immer beide Seiten sehen. Wenn ein Schiedsrichter sich für den tollsten hält brauch er sich nicht wundern dass ein Echo kommt.Was jetzt nicht auf diesen Fall bezogen ist. Manche Schiedsrichter gehen nicht ins Spiel um es unauffällig zu leiten sondern um im Mittelpunkt zu stehen.Ein Indiz für sowas ist die Anzahl der Karten,wenn ich Kollegen sehe die jede Woche einen runter schmeißen frage ich was die da fabrizieren.
    Wenn der Kollege schon mit den Worten ins Spiel geht" mit dem Spieler xy hatte ich letztes mal Theater, das wird heute wieder so" dann ist Zirkus vorprammiert.
    Man hat die Situation natürlich nicht gesehen aber wenn mich einer versucht abzuschießen würde ich glaube nicht abbrechen.

  • Wenn der Ball in meine Richtung geschossen wird ist Schluß, was das Sportgericht entscheidet ist mir egal.
    Wenn ich Ricardos Bericht richtig verstanden habe, ist der Ball in seine Richtung gegangen, mir reicht das.
    Wir sollten aufhören die Spieler in Schutz zu nehmen, sondern unsere Kollegen!


    Das ist doch wieder reinster populismus, darüber hinaus ist es regeltechnisch totaler Unsinn. Dass jemand den Ball in deine Richtung schiesst ist noch nichtmal eine Karte wert, einzig wenn eine Absicht vorliegt ist entsprechend zu handeln. Ich weiß nicht wie die Situation genau in dem Fall war, da kursieren verschiedene Geschichten, aber bei Situationen mit SR abschiessen gab es schon so manche unsinnige Entscheidung, selbst in höchsten Klassen.


    https://www.youtube.com/watch?v=hEmaoYOb-D4

  • Der einzige der hier Unsinn schreibt bist du. Ricardo schreibt eindeutig der Ball wurde in seiner Richtung geschossen. Das ist ein klarer Platzverweis und Abbruch. Anscheinend kennst du die Regeln nicht. Selbst dein Beispiel was du anhängst gibt mir Recht auch wenn die Situation eine andere ist, wenn ein Bundesligaschiedsrichter einen Spieler die rote Karte geben kann, der den Ball in seine Richtung wirft, gibt es wohl auch eine Regel dafür, jemanden dafür die rote Karte zu geben!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)