Was ist bloß auf den Sportplätzen los?

  • @ Borsig_SR "Generell werden vermehrt Regelkunde-Kurse auch für interessierte
    Betreuer und Eltern durchgeführt, um auch ein erhöhtes Verständnis für
    den schwierigen Job "Schiedsrichter" zu wecken."
    Das hatte wir bei uns schon vor Jahren, die Beteiligung war sehr übersichtlich, mehr als 2 Besucher kamen nicht.
    Wir, in unserem Kreis können nicht klagen, hier gibt es sehr selten Probleme.

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Es ist also möglich hier in diesem Forum mit Vorschlägen aufzuwarten. Gibt es in anderen Landesverbänden schon Ansätze wie man gegen physische und verbale Gewalt auf den Fußballplätzen vorgehen kann?


    Dann komme ich doch direkt mit konkreten Vorschlägen:


    Bei uns im Kreis gab es vor gut einem Jahr einen sehr unrühmlichen Vorfall, als in einem A-Jugend-Spiel einem Kollegen ein Zahn ausgeschlagen wurde. Außerdem kam es, besonders in den Jugenden ganz unten, die noch gar nicht offiziell angesetzt werden, zu diversen Abbrüchen wegen Zuschauerproblemen. Als Konsequenz wurde beschlossen, dass in allen Spielen - also bis hinunter zu den Bambinis - Eltern und andere Zuschauer konsequent hinter der Barriere zu bleiben haben, was der Kreisjugendausschuss auch überwacht und bei Verstößen empfindlich sanktioniert. Weiterhin müssen bei allen Jugendspielen mindestens 2 Ordner anwesend sein, die auf dem Spielbericht eingetragen werden und entsprechend gekennzeichnet sein müssen.


    Daraus folgt für mich:
    1. Alle Vereine müssen verpflichtet werden, für einen ausreichenden Ordnungsdienst zu sorgen. Wo das nicht gegeben ist, muss es dem SR erlaubt sein, ein Spiel erst gar nicht anzupfeifen, zu unterbrechen oder auch abzubrechen - und zwar auch schon dann, wenn die Spannung für ihn greifbar wird, nicht erst, wenn auch tatsächlich etwas passiert.


    2. Ein Schiedsrichter, der sich bedroht fühlt, muss ein Spiel abbrechen dürfen, ohne Konsequenzen oder Vorwürfe befürchten zu müssen.


    3. Da viele Probleme von draußen kommen, müssen auch vermehrt und härtere Strafen gegen Vereine verhängt werden, die dort Ausfälligkeiten dulden - dies betrifft Trainer und Zuschauer gleichermaßen. Emotionen gehören zum Spiel, Beschimpfungen und Unflätigkeiten nicht, ein Schild am Sportplatzeingang genügt nicht!


    4. Übergriffe gegen den Schiedsrichter müssen härter und vor allem anders bestraft werden. Hier ist nicht nur über höhere Geldstrafen nachzudenken, sondern auch über Punktabzüge und "versetzte Sperren", d.h. einen Teil der Sperre sofort und einen Teil der Sperre am Saisonende, wo das bei entsprechend auffälligen Mannschaften gerade in der "heißen Phase" zu vermehrten Ausfällen und damit einer weit empfindlicheren Strafe führen kann. Um den pädagogischen Effekt aber nicht außer Acht zu lassen, muss ein Teil der Sperre natürlich sofort greifen.


    5. Sperren sind zwingend nach Pflichtspielen und nicht nach Zeit zu bemessen - und bei den Pflichtspielen ist darauf zu achten, dass der Spieler für die planmäßig anstehenden Spiele gesperrt wird, egal, wann diese stattfinden, weil so das Unterlaufen der Sperre durch Verschiebung des Spiels und damit die Verschiebung der Sperre auf einen vermeintlich leichteren Gegner verhindert werden kann.


    Ich denke, für den Einstieg reicht das.

  • Nachdem den Obleuten des BFV verboten worden ist, Anfragen von Zeitungen zu beantworten und diese an die Pressestelle des BFV zu verweisen, steh ich diesem Versuch mal skeptisch gegenüber. Ich glaub, das verläuft im Nirgendwo,...

  • Zentral gesteuerte Pressearbeit und die freie Meinungsäußerung verbieten - das ist der Anfang vom Ende ...


    Ich glaube, der SWFV würde erst garnicht versuchen, seinen Obleuten den Mund zu verbieten, es wäre eh zwecklos.

  • Nachdem den Obleuten des BFV verboten worden ist, Anfragen von Zeitungen zu beantworten und diese an die Pressestelle des BFV zu verweisen, steh ich diesem Versuch mal skeptisch gegenüber. Ich glaub, das verläuft im Nirgendwo,...


    Wo hast Du diese Meldung her?

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Münchner Merkur vom 22.11.12. Nachdem ich aber nicht alles glaube, was da drin steht, hab ich meinen Obmann gefragt, der eine entsprechende Anweisung bestätigt, sich aber nicht dran hält.

  • Ganz schön bitter dieser Bericht und der Vizepräsident des Bayrischen Fussballverband hinterlässt auch eine schlechte Figur... 51 Tätlichkeiten bei 215000 Spielen mag zwar verschwindet gering sein, trotzdem ist jede Tätlichkeit eine zuviel und mit solch lächerlichen Strafen, wie die im Bericht angesprochenen, wird man auf Sicht eher mehr als weniger Tätlichkeiten haben....

    Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist.

  • Ich habe die Sendung auch gesehen, ein ganz schwacher Auftritt von Baier. Der BFV kann nur froh sein, dass jetzt Winterpause ist und man jetzt Zeit hat, darüber nachzudenken was dagegen unternommen werden kann.
    Der neue Obmann der Gruppe Dachau wurde in der HP des BFV groß vorgestellt. Kein Wort des Dankes an die Vorgänger, einfach nur schlechter Stil!

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Der Funktionär sollte nach diesen unqualifizierten Statements besser seinen Hut nehmen. Diese Statistik ist eine Frechheit allen SRen gegenüber. Wenn ich natürlich F-Jugend und Mädchenspiele dazurechne, sieht das alles nicht mehr ganz so wild aus. Aber 51 Spielabbrüche wg. Tätlichkeiten gegen unsere Kollegen sind ein absolutes NoGo !!!

  • Die Spruchkammer hat folgendes Urteil ausgesprochen.


    Die Mannschaft XXX Bonn muss ein Ordnungsgeld von 250 Euro zahlen. Der Spieler Xy von XXX Bonn wird wegen groben Verhaltens und Tätlichen Angriff für 8 Wochen gesperrt.
    Bei einem nächsten zwischenfall in dieser Saison, mit Ausschreitungen oder Zuschauerstürmung muss der Verein zwangsabsteigen von der Kreisliga A in die Kreisliga B.
    Wird es keine Zwischenfälle mehr geben,so wird der Mannschaft am Ende der Saison 5 Punkte abgezogen.


    Dieses Urteil gilt einer Mannschaft die zwei Spieltage hintereinander einen Abbr praktiziert hatte. !

  • Die Spruchkammer hat folgendes Urteil ausgesprochen.


    Die Mannschaft XXX Bonn muss ein Ordnungsgeld von 250 Euro zahlen. Der Spieler Xy von XXX Bonn wird wegen groben Verhaltens und Tätlichen Angriff für 8 Wochen gesperrt.
    Bei einem nächsten zwischenfall in dieser Saison, mit Ausschreitungen oder Zuschauerstürmung muss der Verein zwangsabsteigen von der Kreisliga A in die Kreisliga B.
    Wird es keine Zwischenfälle mehr geben,so wird der Mannschaft am Ende der Saison 5 Punkte abgezogen.


    Dieses Urteil gilt einer Mannschaft die zwei Spieltage hintereinander einen Abbr praktiziert hatte. !


    Das nenn ich mal schon vom Ansatz her ein richtiges Urteil. Es geht doch! Die Vereine gehören stärker in die Verantwortung genommen. Sie sind verantwortlich für das Handeln ihrer Spieler und auch Zuschauer.

  • Diese Statistik ist eine Frechheit allen SRen gegenüber. Wenn ich natürlich F-Jugend und Mädchenspiele dazurechne, sieht das alles nicht mehr ganz so wild aus.

    Schlimmer: Ich gehe davon aus, dass gerade im nicht offiziell besetzen Jugendbereich, vieles von den Vereinen unter der Hand geregelt wird, Spielbericht geschönt werden oder Dinge nicht (vollständig) gemeldet werden.


    Aber 51 Spielabbrüche wg. Tätlichkeiten gegen unsere Kollegen sind ein absolutes NoGo !!!


    Moment: Er sprach nicht von Abbrüchen wegen Tätlichkeiten, sondern nur von begangenen Tätlichkeiten. Selbst wenn es nur eine Tätlichkeit ist, wäre das schon zu viel. Aber selbst wenn die eine Tätlichkeit so ist wie jene, die den Kollegen vor kurzem fast das Augenlicht gekostet hätte, wäre schon dies ein dringender Grund die Initiative zu ergreifen.


    Lasst mich einfach einmal hochrechnen:
    Der Einfachheit halber angenommen, Bayern repräsentiert fußballtechnisch 1/16 der Bundesrepublik (abgeleitet von den 16 Bundesländern), so würde das bedeuten, dass wir in der letzten Saison bundesweit ungefähr 800 tätliche Angriffe auf Schiedsrichter gehabt hätten. Setze ich nun die rund 80.000 bundesweit tätigen Schiedsrichter dagegen, so komme ich auf eine Angriffsquote von etwa 1 %, d.h. jeder Hundertste Schiri wurde tätlich attackiert - und eine solche Zahl hielte ich für unverantwortlich hoch. Merke: Es kommt nicht darauf an, das in Relation zur Zahl der Spiele zu setzen, sondern zur Zahl der Schiedsrichter! Und wenn man dann schon nach Statistik damit rechnen kann, wann man selber Opfer einer solchen Attacke wird, dann habe ich bisher riesiges Glück gehabt und sollte sofort aufhören, jedenfalls kann man dann nicht mehr davon ausgehen, dass die Schiedsrichter nach besten Kräften geschützt werden. Wenn ein Vizepräsident eines Verbandes daher eine solche Aussage trifft, dann sollte es im Interesse aller Beteiligten sein, dass dieser Vizepräsident sein Amt möglichst nicht mehr lange bekleidet.

  • Kein Wort des Dankes an die Vorgänger, einfach nur schlechter Stil!



    Gestern war auch Ehrenabend in der SR-Gruppe Dachau. Ich muss mich mal erkundigen, wie die anwesenden Bezirksfunktionäre agiert haben...

  • Also wenn ich mir die Spielberichte des momentan laufenden Bundesligaspieltages ansehe, wundert mich überhaupt nichts mehr. Was sich da u.a. die Spieler von Augsburg, Mainz, Nürnberg, Düsseldorf und Fürth teilweise erlaubt haben, ging ja auf keine Kuhhaut. Negativer Höhepunkt war aus der 2.Liga Benjamin Lauth, der einen Faustschlag gegen den Kopf des Gegners als "ungeschickte Aktion" schönreden durfte. Klar, dass der nicht so blöd ist, eine Tätlichkeit zuzugeben, aber dann sende ich doch lieber überhaupt nichts als so eine Aussage...[Blockierte Grafik: http://diskussionen.die-fans.de/wcf/images/smilies/motz.gif]

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Jetzt stehen in solchen Spielen 4 SR auf dem Platz und keiner merkt was.....!!? Da frage ich mich dann schon, warum man das Head Set nicht nutzt und so einen Spieler entsorgt?
    Zu mir sagte ein Spieler, die haben das Spiel 0:12 verloren, letzten Sonntag: He Dicker, pfeif auch mal für uns! Ich kam seinem Wunsch umgehend nach und er hatte die ganze Dusche für sich allein, :rote_karte: !

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Bayern ist bei weitem mehr als 1/16 von Fußballdeutschland, also sind die Zahlen wohl nicht ganz richtig - unser schönes Bremen oder das Saarland haben bei weitem weniger Spiele als (das große) Bayern. Unabhängig davon wie viele Abbrüche es jetzt genau sind, die Entwicklung ist trotzdem beängstigend...

  • Nummer4


    Bayern als ländlich strukturiertes Gebiet hat dafür aber sicher auch eine andere (= geringere) Dichte an Mannschaften als die Stadtstaaten. Bei Annahme eines etwa gleich großen Teils der Fußballspieler an der Bevölkerung in ganz Deutschland sollte das Ergebnis gar nicht mehr so stark abweichen. Weiterhin erinnere ich daran, dass ich auch an anderen Stellen mit Rundungen gearbeitet habe, die sich auch in die "andere" Richtung auswirken sollten, so dass das Ergebnis in der Rundung durchaus stimmen sollte.


    Viel wichtiger als die Frage, ob es sich dabei jetzt wirklich um 1 % handelt oder ob die reale Zahl bei 0,852 oder 1,076 liegt ist doch die Tatsache, dass
    a) der Bezug auf die Zahl der Spiele einfach falsch und irreführend verharmlosend ist und
    b) selbst ein Wert von 0,5 % viel zu hoch wäre.
    Letzteres würde eben bedeuten, dass - in jeder Saison!!!! - eben "nur" jeder 200. Schiedsrichter Opfer einer tätlichen Attacke würde. Auch das ist weit mehr als der vermeintliche Einzelfall. In letzter Konsequenz kann sich jeder Schiri ausrechnen, wann er "dran" ist - und bitte daran denken, die Zahl bezieht sich nicht auf ein SR-Leben sondern auf eine einzige Saison. Darf ich zudem daran erinnern, dass auch schon Teilnehmer des Forums von solchen Übergriffen betroffen waren? Wenn die bayerische Rechenweise richtig wäre, hätte das nie passieren dürfen.

  • Negativer Höhepunkt war aus der 2.Liga Benjamin Lauth, der einen Faustschlag gegen den Kopf des Gegners als "ungeschickte Aktion" schönreden durfte.

    Das darf er ja nun dem Kontrollausschuss des DFB genauer erklären. Die haben nämlich Ermittlung gegen ihn aufgenommen.