Was ist bloß auf den Sportplätzen los?

  • Also eine Symbolwirkung kann ich da gerade noch erkennen.

    Aber irgendwie verstehe ich den Sinn hinter dieser Aktion nicht in Bezug auf den "Anschlag" von Münster...

    Oder kommen die Bodyguards etwa mit aufs Feld?

    Müsste ich da nicht eigentlich sogar meinen Bodyguard der Anlage verweisen, wenn er aufs Feld stapft um einen Konflikt zu "deeskalieren"?

  • Man versucht nun Paten- bzw. Betreuermodelle zu realisieren, um den ganz jungen und neuen ein bisschen Sicherheit zu vermitteln. Ein Anfang. Was wäre denn, wenn bei den jüngsten (13, 14, 15) der Heimverein einen Betreuer zu stellen hat, der sich um das Kind kümmert? Hinterher darf dieses seinen Betreuer "beurteilen". Dann hätten, nach gewissen Strafen, Vereine ein Interesse sich um die Jungschiris zu kümmern.

    An sich ist es (meiner Meinung nach) ein totales Unding, dass Verbände jahre- oder gar jahrzehntelang Kinder völlig unbetreut auf den Sportplatz schickt. Oder?

  • An sich ist es (meiner Meinung nach) ein totales Unding, dass Verbände jahre- oder gar jahrzehntelang Kinder völlig unbetreut auf den Sportplatz schickt. Oder?

    Im Prinzip ja, aber … wer soll das tun? Bei uns im Kreis bemüht man sich, den Neulingen in den ersten Spielen einen erfahrenen SR als Paten an die Seite zu stellen. Das Problem: Die Paten bekommen nichts, keine Spesen und keine Fahrtkosten, schlimmer aber ist, dass sie für die Ansetzung im Spielbetrieb fehlen. In letzter Zeit war das nicht sonderlich problematisch, da die Zahl der erfolgreichen Lehrgangsabsolventen eher überschaubar war - aber wie hatten schon Zeiten mit um die 50 Neulingen, da wird es bei etwa 120 SR-Kameraden einfach eng.

  • Im Prinzip ja, aber … wer soll das tun? Bei uns im Kreis bemüht man sich, den Neulingen in den ersten Spielen einen erfahrenen SR als Paten an die Seite zu stellen. Das Problem: Die Paten bekommen nichts, keine Spesen und keine Fahrtkosten, schlimmer aber ist, dass sie für die Ansetzung im Spielbetrieb fehlen. In letzter Zeit war das nicht sonderlich problematisch, da die Zahl der erfolgreichen Lehrgangsabsolventen eher überschaubar war - aber wie hatten schon Zeiten mit um die 50 Neulingen, da wird es bei etwa 120 SR-Kameraden einfach eng.

    Und genau deswegen ist der Vorschlag von Hanja zumindest nachdenkenswert. Die Vereine profitieren doch von ihren Schiris. Warum also nicht von Vereinsseite des Jungschiris einen -geschulten- Betreuer zur Seite stellen, der auch mit dafür sorgt, dass die Interessen des eigenen Vereins, nämlich den Jungschiri zu behalten, gewahrt werden.

    Sicher nicht sofort auf breiter Linie umsetzbar aber zumindest mal ein anderer Ansatz.

    35 Jahre Schiri :saufbrüder: ( und immer noch nicht genug davon )
    1981 bis 2016

  • In Bayern gibt es immer noch den Vereins-Sr-Obmann. Früher hatte er u.a. die Aufgabe, die dem Verein zugeteilten Spiele an seine SR zu verteilen. Viele verstanden sich auch als Paten der eigenen neuen SR und haben die am Anfang begleitet. Durch den Wegfall von Vereinsspielen wurde die Funktion des Vereinsobmanns immer unwichtiger. Vielleicht sollte man diese wieder aufleben lassen.

    Wegen den Kosen: In einen Verein steckt man meistens Geld und bekommt in den wenigsten Fällen Geld.


    Annekdote: Ich hatte auch einmal einen Jung-SR. Zu seinen ersten beiden Spielen haben wir uns am Spielort verabredet, da ihn sein Vater fahren wollte. 2x habe ich dann in Strassenklamotten selber pfeiffen müssen. Danach habe ich ihn abmelden lassen.

  • Vorschlag von Hanja zumindest nachdenkenswert.

    Das ist doch völlig unstrittig - und das wollte ich mit meinem Beitrag auch nicht in Zweifel gezogen haben. Auch hier bleibt jedoch die Frage, wer das tun soll, denn …


    In Bayern gibt es immer noch den Vereins-Sr-Obmann.

    … den kennen wir auch - aber leider nur in den Vorschriften. Ich kenne den Vereins-SR-Obmann meines Vereins nicht, obwohl etliche Jahre die Familie alle SR des Vereins gestellt hat und ich eine Zeit lang sogar der einzige SR des Vereins war ...

  • Im FV Rheinland gibt es seit zwei Jahren ein Paten-Modell. Die Paten sind teils aktive SR, teils SR die gesundheitlich oder aus Altersgründen nicht mehr pfeifen wollen oder können. Hierzu wurde eine Schulung durchgeführt, einmal jährlich werden die Paten zur Nachschulung/Erfahrungsaustausch zusammengezogen.
    Die Paten werden offiziell über das DFB-Net angesetzt (ein Feld "Pate" wurde extra angelegt), die Paten zählen auf das SR-Vereinssoll, die Einsätze zählen auf das Soll der zu leitenden Spiele.

    Ein Pate erhält für die Betreuung Spesen in Höhe von 10,- €, plus Fahrtkosten von 30 Cent/Km (Fahrtkosten gedeckelt auf max 15,- €)

    Finanziert wird das ganze vom FV-Rheinland.

    Erfahrungen sind durchweg positiv.

  • Das Patenmodell findet seit dem Sommer auch Einzug in Hessen und ist verpflichtend durchzuführen. Interessant dabei die Anmerkung von Kappi, dass es das scheinbar schon länger gibt. Uns Lehrwarten wurde kommuniziert, dass es eine neue Richtlinie des DFB sei. In jedem Fall erhalten wir für jeden Neuling, der alle Vorgaben erfüllt, 40€ Förderung vom DFB, ist er nach 3 Jahren immernoch dabei, sind es weitere 20€ pro Kopf.


    Die Vorgaben lauten, dass man nun ergänzend zum eigentlichen Lehrgang vorab ein Eignungsgespräch oder Info-Abend mit allen Anwärter*innen machen muss. Im Nachgang zum Lehrgang müssen 3 Spiele mit einem Paten begleitet werden. Bisher hatten wir es gerade hinbekommen, dass wir das erste Spiel begleiten. Die Paten müssen dabei jährlich geschult werden und Zusatzqualifikationen erlernen. Dies ist jährlich aufzufrischen, ansonsten erlischt der Patenstatus. Ich habe deshalb diese Saison bereits 3 Patenschulungen durchgeführt, um alle potentiellen Paten schulen zu können. Durch diesen Aufwand und enorme einsatzbereitschaft habe ich es jetzt geradeso hinbekommen, dass ich im November 33 Pateneinsätze habe. Alles was mehr wird, wird sehr schwierig.


    Die Paten erhalten bei uns 7€ plus Fahrtkosten pro Spiel, was im Durchschnitt bei 3 Pateneinsätzen pro Neuling den 40€ Förderung durch den DFB entspricht.


    Hier wird aber auch wieder aktiv statt präventiv agiert. Die Paten sind dafür da, den Neuling zu coachen, aber auch um die Einflüssen von Außen zu minimieren. Sobald der Pate weg ist, und das geschieht nach dem 3. Spiel - ich kann nicht jedes Wochenende noch zusätzlich 40-50 Spiele betreuen lassen, sind die Jugendlichen aber auf sich gestellt, erhalten aber in möglichst regelmäßigen Abständen Coachings. Die Coachings sind aber das Eigengewächs meines Kreises bzw von mir und keine Vorgabe vom Verband.

  • Also auch im Saarland gibt es Paten.

    Ich habe die Patenschulung auch gemacht.

    Wir bekommen aber nur Fahrgeld als Pate, 20 Cent pro Kilometer.

    Ich habe mmeine 2 ersten offieziellen Pateneinsätze hinter mir, wobei ich vor Einführung des Patenmodells schon oft als Pate dabei war.

  • Auch im höherklassigen Fußball geht es jetzt los: Bericht (zum Verständnis: Die Verbandsliga ist die zweithöchste Spielklasse des Verbandes, darüber steht die Hessenliga und dann kommt schon die verbandsübergreifende Regionalliga)

  • Und auch das passt sehr gut zum Thema - sehr schade, dass der Kollege aufhören musste. Aber er sagt auch zwei wichtige Dinge: Die Unterstützung durch den Verband hätte weitaus besser sein können und die Profis geben ein sehr schlechtes Vorbild ab.

  • Tja, die ganze Nummer zieht seine Kreise und die Kritiken in dieser Richtung gehen auch in Richtung der Profiligen. Da benehmen sich die Beteiligten nicht angemessen. Und was passiert? Marco Rose wird mit :rote_karte: auf die Tribüne geschickt. Nun gibt er in einer Pressekonferenz seine Schuld indirekt zu, aber gleichzeitig beschwert er sch, dass der Schiedsrichter ihm noch eine Chance hätten geben sollen. Quelle hier:

    https://www.youtube.com/watch?v=YR0h_CSMAZY

    Das zeigt mir, dass die Profis es nicht verstanden haben und sich nichts ändern wird.

  • Ich bin verwirrt. Haben wir nun gestreikt oder nicht?

    Zur Erinnerung aus dem öffentlich einsehbaren Facebook-Account des Berliner Fußballverbandes:

    Zitat

    Darüber hinaus hat das Präsidium formal und mehrheitlich die Entscheidung des Berliner Schiedsrichterausschusses vom Donnerstagabend nach § 23 Ziffer 7 der Satzung aufgehoben. Die überwiegende Mehrheit im Präsidium sah sich dennoch dazu veranlasst, aus organisatorischen Gründen alle Spiele für das Wochenende 25.-27. Oktober 2019 abzusagen.

    Jetzt habe ich eine Mail von einem Mitglied des Schiedsrichter-Ausschusses bekommen:

    Zitat

    am vergangenen Wochenende haben wir mit unserem Ausstand alle zusammen ein großartiges Zeichen für Fair Play und Respekt im Fußball gesetzt.


    Wir haben dafür von allen Seiten viel Zuspruch bekommen. Aus Berlin, aber auch aus ganz Deutschland kam eine Vielzahl von Solidaritätsbekundungen und Zustimmungen. Hervorheben möchte ich, dass insbesondere viele Vereine erklärt haben, dass diese Zeichen notwendig war.

    Der Klügere gibt nach.


    Das erklärt, warum die Welt von den Dummen regiert wird.

  • Ich hatte das Vergnügen am Wochenende, das Spiel von St. Pauli gegen Karlsruhe zu sehen.

    Jeder Pfiff wurde von beiden Mannschaften mit viel Diskussionen und halber Rudelbildung gestartet.

    Da kann man nur sehen das die Profi Schiedsrichter nichts gelernt oder mit bekommen haben.

    Hier sollte man mal ein Zeichen setzen, sonst wird das nichts nach unten bewirken.

    :gelbe_karte: raus damit und Ruhe ist auf dem Platz.

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)