Spieler schlägt Schiedsrichter krankenhausreif

  • Dieser Gedanke geistert auch bei mir herum.


    Am Sonntag kam es in der Berliner Kreisliga C erneut zu einem Zwischenfall. Beim Spiel Corso/Vineta II gegen BFC Germania II erschien der angesetzte Schiedsrichter nicht. Stattdessen sprang der Kamerad Günter Stolinski von Corso/Vineta ein, ein altgedienter Schiedsrichter. Nachdem er einen Spieler des Gastes in der 36. Minute wegen Beleidigung des Feldes verwies, wurde er in der 71. Minute von einem anderen Spieler des Gastes angegriffen. Stolinski kam dann wohl noch dazu, diesen Spieler vom Platz stellen, danach mußte er die Flucht ergreifen - Spielabbruch! Hierbei ist Folgendes anzumerken: Günter Stolinski ist seit langen Jahren Ansetzer, zur Zeit in der Kreisliga B.


    Insgesamt war das vergangene Wochenende wieder geprägt durch eine Flut von Feldverweisen.

  • Ich habe mal eine allgemeine Regelfrage:


    Sollte der SR am Boden bewusstlos liegen, es einen oder 2 Assistenten geben, ist der SRA1 befugt ohne Erlaubnis jetzt in die Rolle des SR zu treten und das Spiel abzubrechen?


    Schließlich heißt es ja, der, der das Spiel angepfiffen hat, muss es auch abpfeiffen, außerdem gab es ja nicht offiziell die Bestätigung, dass er einfach in dessen Rolle gehen darf.

  • Was meinst du wohl wie Scheissegal dem Schiedsrichter der am Boden liegt ist, wer das Spiel abpfeifft. Im Falle eines Spielabbruchs wird dann ggf. gar nicht mehr abgepfiffen. Das interessiert auch keine Sau.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Ich meine, ob der SRA1 einfach in die Rolle des SR treten darf und jetzt das Spiel abbricht.

  • Nochmal nur für dich.
    Der Schiedsrichter liegt am Boden, es interessiert keinen ob der SR oder SRA oder von mir aus ein Zuschauer das Spiel abbricht. Das Spiel ist abgebrochen, dafür bedarf es nicht zwingend eines Pfiffs.


    Wir kümmern uns um den SR und sehen zu, dass wir in die Kabine kommen.
    Dass das Spiel abgebrochen ist, merken die schon von selbst.
    Willst du dich hinstellen und noch eine 15 Minütige Rede halten ?

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Also irgendwie ein Pfiff zum Abbrechen ist nicht erforderlich?


    Dann ist gut. Frage gelöst.

  • Wenn der SR, z.B. aufgrund einer nicht allzu schwerwiegenden Verletzung, nicht mehr in der Lage ist, das Spiel fortzusetzen, kann einer der SRA (bei uns in der Regel der SRA1) übernehmen und das Spiel beenden.
    Aber nach einer Tätlichkeit oder einem schwerwiegenden Notfall ist Ende im Gelände. In so einem Fall brauchen wir kein "Der König ist tot, es lebe der König!" mehr. Dass es nicht mehr weitergeht, merken alle Beteiligten schon von alleine.

  • Hier nun aus der Berliner Presse noch eine Sammlung von Echos für das Protestwochenende:


    http://forum.spiegel.de/showthread.php?t=46268
    http://www.tagesspiegel.de/spo…eine-chancen/5334934.html
    http://www.morgenpost.de/print…-sich-die-Koepfe-ein.html


    Und noch mal eindringlich: Gibt es eine Tätlichkeit gegen den Schiri, ist das Spiel absolut beendet - egal, ob die 2000 Zuschauer nur aus Schiedsrichtern bestehen und potentiell einspringen könnten!!! Und damit erübrigt sich auch ein Abpfiff...Ende der Durchsage!

  • SV Blau-Gelb Berlin II - SG GW Baumschulenweg
    Spiel: 057 // Samstag, 22.10.2011 12:00
    Rennbahnstraße Stadion NR1 // Rennbahnstr. 45 // 13086 Berlin


    An einem schönen, sonnigen Herbstmittag traten SV Balu-Gelb Berlin II gegen SG GW Baumschulenweg unter der Leitung von Bundesligaschiedsrichter Felix Zwayer gegeneinander an. Neben Presse und Fernsehen war noch die Berliner Fussball-Prominenz vertreten wie BerlFV-Präsident Schulz, der SRA-Vorsitzende Bodo Brandt-Chollé, Landeslehrwart Thomas Pust, SR-Ansetzer und jede Menge Schiedsrichter.
    Nach 10 Minuten unterbrach Felix Zwayer das Spiel für 5 Minuten und über Lautsprecheranlage wurde eine Erklärung des BerFV zu den Gewaltausbrüchen gegen SR´s in den Berliner Ligen verlesen. Landeslehrwart Thomas Pust verteilte Flyer unter den Zuschauern, in denen für einen fairen Umgang auf den Sportplätzen geworben wird.
    Das Spiel verlief sehr fair, der Gastgeber Blau-Gelb zeigte seine dominierende Position in der Staffel und gewann das Spiel klar mit 4:1. Es gab insgesamt 2 Gelbe Karten. Es war sehr interessant und lehrreich, Felix Zwayers Spielleitung zu beobachten. Seine optimierten Laufwege, seine Laufpensum, seine stets gute Positionierung zur Spielsituation, das Gemisch aus einem guten Auge und guter Intuition und seine Körpersprache waren eine Augenweide. Im Spiel fiel er so gut wie nicht auf, doch immer wenn es darauf ankam, war seine Autorität und Präsenz auf dem gesamten Platz bis in die Zuschauerränge fast körperlich spürbar. Gemecker gab es nur ein einziges Mal, doch die klare Ansage und Gestik beendete jede Aufmüpfigkeit sofort. Ein einziges Mal kam von ihm nach einer Aktion die klare Ansage "Nr.3, noch mal so ein Ding, dann geht es...". Es war deutlich zu sehen, daß sich der Spieler in der Folge doch deutlich zusammennahm.
    Doch was besonders interessant war: Auch ihm unterliefen "Fehler", Fehler, die normal sind, wenn man nur mit Vereins-Assistenten pfeift und die Spieler nicht "durchsichtig" wie Glas sind.
    Lustig war auch, daß er sich immer an den Reaktionen der Vereins-Assistenten orientierte und bemüht war, diese nicht zu überstimmen. In einer Situation stellte er sich deutlich hinter einen Vereins-Assistenten, der eine falsche Seitenaus-Entscheidung anzeigte, was Gemurre verursachte.
    Mein Fazit: Ein tolles Spiel, was sehr lehrreich war und hoffentlich Wirkung zeigt. Daher, eine großes Dankeschön an Felix Zwayer und alle SR-Kameraden aus den höheren Ligen, die an diesem Sonntag in den unteren Klassen pfeifen!

  • Eben erreichte mich der Bericht eines Vereinskameraden zum heutigen Spieltag, der mich einfach nur noch frustriert:


    Hatte heute das Vergnügen ein Freizeitligaspiel des BFV zu pfeifen. Auch hier wurde die 5-Minuten-Unterbrechung durchgeführt. Was fiel auf? Die Mannschaften wussten teilweise gar nicht, worum es geht und wozu und pöbelten mich als Schiri in der Unterbrechung an, dass 2 Minuten ja auch ausreichend seien, da die Spieler sonst kalt würden. Soweit der harmlose Teil, aber was fiel noch auf? Das zumindest der Gast die ganze Aktion vom Sinn her überhaupt nicht verstanden hat...warum?
    Ich sag mal soviel: Rote Karte in der 68. Minute für eine Beleidigung des Gegenspielers: "Was ist das denn für ein Hurensohn", nach dem der sich äußernde Spieler durch sogenanntes "Drüberhalten" gefoult wurde. Im übrigen wurde das Foul mit Freistoß bereits geahndet...
    Durch diesen Platzverweis wurde ein Ersatzspieler des betreffenden Vereins, der als Linienrichter fungierte, sehr aufgebracht und machte mich verbal massiv an und ging ins Beleidigende über. Nachdem ich ihn bat, ruhiger zu werden - was diesem nicht im geringsten einfiel - verwies ich ihn hinter den Zaun des Sportplatzes. Leider wusste ich in diesem Moment noch nicht, dass es ein Ersatzspieler ist, sondern ging davon aus, daß es sich um den Co-Trainer handelt. Sonst hätte er natürllich Rot gesehen. Naja, jedenfalls rastete er daraufhin richtig aus, schmiss mir das Winkelement vor die Füße, beleidigte, provozierte....na die ganze Palette eben....und genau so ging es nach dem Spielende weiter mit Sprüchen wie: Ich fick dich! etc...
    Aber es geht noch weiter...5 Minuten später: 73. Minute, nach dem Gegentor zum 1:3 aus Sicht der betreffenden Mannschaft, meinte ein Spieler in meinem Rücken: "Der pfeift ja gar nichts - dieser Hund"! Nachdem ich mich umdrehte, stand zum Unglück des betreffenden Spielers niemand in seiner Nähe, so daß ich mich genüsslich zu ihm hin begab und ihn des Feldes verwies....lustiger Weise wollte er mir daraufhin weiß machen, dass er mich gar nicht gemeint hatte...beim Verlassen des Feldes murmelte er noch, daß ich mich nach dem Spiel mal auf was gefasst machen sollte...


    So und nun die endscheidenden Frage:


    Was hat dieses Aktionswochenende nun gebracht????????????????????
    Übrigens freu ich mich schon auf Morgen: Darf das Ganze bei dem ganz schönen Spiel NSC Marathon - 1. FC Schöneberg II nochmal machen. Kurios: Marathon hab ich in dieser Saison schon mal gehabt und gleich zwei Spieler mit Rot des Feldes verwiesen....einer davon der Torwart...mann, wird das ein Spaß!!!!

  • Wenn ein hochklassiger SR so ein Spiel leitet, haben doch beide Vereine die Hose bis zum Bund voll!

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Wenn das ist alles ist, was man dazu sagen kann, dann hat das deutsche Schiedsrichterwesen ein echtes Problem...Wie soll´s dann weitergehen?

  • Was ich damit sagen möchte, wenn bei uns heute ein DFB- SR ein unterklassiges Spiel leitet, tragen die ihm die Tasche in die Kabine, lecken ihm vor dem Spiel nochmal die Schuhe ab und würden ihn am liebsten noch auf den Platz tragen! OK? :ironie:

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Ich verstehe was Kanarien3 meint, ist wenn man auf die grosse Pressetrommel drauf haut, dann passiert halt nichts. Besser wäre es gewesen erst danach Bescheid zu sagen, wer da pfeift.
    Das jetzt nichts passiert ist klar!
    Ich finde die Aktion immer noch super, aber wenn in 3 Wochen der Herr Zwayer nochmal in der Kreisklasse pfeift und zwar Bürsimspor gegen Rot Grün Zwackel dann wäre es viel interessanter!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Ich gebe euch beiden ja völlig recht, bei meinem provokativen Kommentar hätte ich auch das IRONIE-Emoticon verwenden sollen.
    Für mich stellt sich eben auch die Frage nach der Nachhaltigkeit der Aktion. Der Bericht meines Vereinskameraden von gestern klang doch sehr ernüchternd. Eben komme ich von einem Landesligaspiel zurück, mit der fünfminütigen Spielunterbrechung und Verlesen der BerlFV-Textes - und trotzdem gab es Sprüche gegen Schiedsrichter und Assistenten, die hart, sehr hart an der Grenze waren.
    Es hat sich einfach so eingefahren, es wird als "normal" empfunden und ich stelle mir einfach die Frage, wie man das Ganze fundamental ändern kann. Mein Kommentar sollte nur meine Ratlosigkeit verdeutlichen...

  • Ich durfte heute 2 Spiele leiten, die Trainern haben akzeptiert und alle Spielern versammelten zusammen.
    Der Trainer las der Flyer und ein Kommentar war sicher unschön.
    Eine Frau sagte: Ach was, jetzt gibt es Schiedsrichter-Streik?
    Andere Frau sagte: Ja, es gibt jetzt SR-Streik.


    Musste es so sein?
    Mit mehr Gefühl hätte ich erwartet.


    Übriges einige Spielern sagten mir, dass sie der Aktion gut fände.

    Ich habe keine Ablenkung durch die Geräuschkulisse.
    Ich bin komplett konzentriert auf das, was ich sehe


    Gehörloser Schiedsrichter -
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

  • Das ist doch echt nur eine Erfüllung von "Vorurteilen" wenn in dem einizigen Spiel, was in dieser Staffel am selben Tag, wie das Zwayerspiel stattfand, das Spiel abgebrochen werden musst.


    PS: Ich kann aber leider den Grund nicht ausfindig machen.

  • Die Aktion hat nicht überall ein bisschen Beruhigung gebracht: Wieder gab es Spielabbrüche, sogar in der Staffel, in der auch Zwayer ein Spiel leitete. (fussball.de) :flop:


    OT: Daniel Siebert war der 2. SR aus den Profiligen, der eine Amateur-Partie leitete.