SSD Hannover 96 - 1899 Hoffenheim

  • Bei diesem Spiel gab es eine Szene, die ich gerne mal ansprechen will. Es geht dabei um die 15. Spielminute. Etwa 20 Meter vor dem Tor von 1899 Hoffenheim wird ein Direkter Freistoß gegen Hoffenheim verhängt. Dabei wird eine Mauer gestellt. Noch während der Mauerstellung tritt der Spieler Schlaudraff den Ball ins Tor. Das Tor wurde vom SR Kinhöfer anerkannt. Nun gibt es aber ein Problem an der Sache. Der Freistoß soll von Thorsten nicht angepfiffen worden sein, ich selber habe die Szene nur durch Hörensagen eines SR-Kollegen mitbekommen und die Szene selber noch nicht gesehen. Ist dieser Vorfall wirklich passiert oder wurde tatsächlich angepfiffen?

  • Der Vorfall ist leider tatsächlich passiert und wie ich in TV sah, dass er nicht der Freistoß angepfiffen hat.
    Aber er hat den Spieler Schlaudraff Zustimmung gegeben, ohne Pfiff.

    Ich habe keine Ablenkung durch die Geräuschkulisse.
    Ich bin komplett konzentriert auf das, was ich sehe


    Gehörloser Schiedsrichter -
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

  • Es wurde nicht angepfiffen.
    Es gab aber auch keinen Grund anzupfeifen.
    Der Ball war frei und es lag auch keiner der anderen Blockierungsgründe (pers. Strafe, Stellen der Mauer, Auswechslung, Behandlung) vor.

  • http://www.youtube.com/watch?v=p5vDzBXaZ2c



    Er zeigt die Pfeife !


    "Für seinen direkt verwandelten Freistoß in der 15. Minute, gegen dessen Anerkennung die Gäste heftig protestierten, erhielt der Jubilar in seinem 100. Bundesligaspiel sogar die Rückendeckung des Schiedsrichters. „Nee, ich schieße sofort“, rief der Stürmer Thorsten Kinhöfer zu, als der nach dem Stellen der Hoffenheimer Mauer fragte. Für 1899-Torhüter Tom Starke „eine absolute Frechheit“: „Ich konnte nicht erkennen, dass der Freistoß freigegeben war, plötzlich kam der Ball geflogen. Diese Situation hat das Spiel entschieden." "
    http://www.welt.de/sport/fussb…hlitzohr-Schlaudraff.html

  • Zitat von ejjj;166952


    „Ich konnte nicht erkennen, dass der Freistoß freigegeben war, plötzlich kam der Ball geflogen. Diese Situation hat das Spiel entschieden.



    Er hätte erkennen können, dass der Ball nicht blockiert war!
    Wie gesagt war keine Freigabe nötig.

  • Alles gut, er fragt und Schlaudraff will die Mauer nicht gestellt haben!
    Dann geht er weg und stellt die Mauer nicht. Für jeden verständlich ausser für die Hoffenheimer.
    Das die Kommentatoren keine Ahnung haben, sollten wir allmählich Wissen!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Zitat von tillongi;166955


    Das die Kommentatoren keine Ahnung haben, sollten wir allmählich Wissen!



    Richtig, aber der Kommentator vom ARD hat die Entscheidung von SR Kinhöfer als "korrekt" beschrieben.


    Aber allgemein hast ja Recht, sonst war der Tor regulär.
    Nach das Spiel sagte der SR Kinhöfer:

    Zitat

    "Es ist nicht mein Aufgabe, auf die Spielern warten bzw. wartet, bis der Torwart seine Mauer fertig gestellt hat."

    Ich habe keine Ablenkung durch die Geräuschkulisse.
    Ich bin komplett konzentriert auf das, was ich sehe


    Gehörloser Schiedsrichter -
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

  • Den letzten Satz habe ich nirgendwo gehört, im Interview.
    Er sagte, dass es nicht seine Aufgabe wäre, zu interpretieren, was die Spieler denken. Und damit hat er Recht.
    Schade ist nur, dass Markus Merk nach dem Spiel HBSC - FCN sagt, dass dieses Tor irregulär wäre, da der SR nicht den Spieler zu fragen hat, ob dieser die Distanz von 9,15 m hergestellt haben möchte. Das finde ich ehrlich gesagt schade. Im alten Regelheft ist es Seite 98.
    Richtig ist allerdings, dass es unglücklich wirkte, als der SR die Pfeife hob und dabei mit Schlaudraf redete.
    Unglückliche Außenwirkung: ja.
    Irregulär: nein.
    Markus Merk machte da dann keine gute Figur, wie ich finde.

    Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren imaginären Freund hat.


    03/2008 Schein bestanden
    2008 1. - 3. Kreisklasse
    2009 Kreisliga
    2010 Regionalklasse
    2011 " "

  • Jetzt habe ich gerade folgende Erklärung gelesen, ob es stimmt weiß ich nicht:
    Kinhöfer zeigte dem Freistoß-Schützen zwar die Pfeife, hat ihn dabei aber wohl doch gefragt, ob er die Mauer gestellt haben möchte. Dies hat der Schütze verneint, Kinhöfer soll es so angenommen haben - und dann folgte der Schuss! Reguläres Tor, aber missverständliche Situation für die verteidigende Mannschaft.
    Vielleicht sollte man da mal über eine Regeländerung nachdenken, damit sich so etwas nicht wiederholt.

  • Wohingehend denn die Regel ändern?
    Dass der Freistoß kein Vorteil für die angreifende Mannschaft ist? So ist es ja bislang bei 98% aller Fälle. Im Mittelfeld ist sowas ja überhaupt kein Problem, da wird es ja auch zu 99% der Fälle praktiziert, aber sobald es eine Einschussgelegenheit geben könnte, wird der Ball durch den SR gesperrt. Auch nicht im Sinne des Erfinders. Der TW muss eben bei einem solchen FS abwarten, bis der SR unmissverständlich und für alle klar signalisiert, dass der Ball gesperrt ist und nur durch seinen Pfiff freigegeben wird.
    Zumal der TW von Hoffenheim zugegeben hat, dass er die Geste mit der Pfeife vom SR nicht gesehen hat!

    Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren imaginären Freund hat.


    03/2008 Schein bestanden
    2008 1. - 3. Kreisklasse
    2009 Kreisliga
    2010 Regionalklasse
    2011 " "

  • Klar ist, dass Tor ist korrekt. Aber das kurze zeigen der Pfeife kann schon irritierend gewesen sein.
    Trotzdem gibt es keinen Grund, für Hoffenheim zu meckern. Die sollten sich mal überlegen, warum denn der Freistoß zustande gekommen ist. Richtig, weil ein Hoffenheimer Foul gespielt hat. Aber Schuld ist dann natürlich wieder der Schiri. Und wenn Herr Starke meint, dass dadurch, nach 15 Minuten, das Spiel entschieden worden sei, sollte einmal überlegen, ob er den richtigen Beruf gewählt hat. Außerdem unterstellt er seinen Mitspielern, dass diese in 75 Minuten ein Spiel nicht drehen können. Super Kameradschaft in der Söldnertruppe!!


    Oh man, soviel gequirlte Sch... habe ich schon lange nicht mehr gehört.

  • Markus Merk ( neuer SKY Spezialist ) sprach über einen Management-Fehler :confused:
    ( diplomatischer Ausdruck für eine Fehlentscheidung oder welche Erklärung habt ihr für dieses Wort :confused::confused: )
    und attestierte Kinhöfer einen Konzentrationsfehler.


    Kinhöfer hat im anschließenden Interview zu Recht gesagt, dass es nicht notwendig ist, einen Freistoß
    mit einem Pfiff frei zu geben.
    Unglücklich hierbei war m.M.n., dass er zuvor die Pfeife in die Luft hielt, somit dachte jeder ( Zuschauer / Hoffenheimer Spieler ),
    dass ein Pfiff zur Freigabe kommen wird. ( dies wird in der Betonliga wieder zu zahlreichen Nachfragen bei der FS-Ausführung kommen )


    Unglückliche Außenwirkung von Kinhöfer, sowie eine schwache Premiere unseres einstigen Top-SR´s Merk als "SKY Spezialist" :flop:

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Das Verhalten des SR war unglücklich, da er unmittelbar zum Ausführungsort geht und auch klar sichtbar die Hand mit der Pfeife hebt, ohne allerdings eine eindeutige Geste zur Spielunterbrechung zu machen.


    Besser wäre es gewesen, auf Distanz zum Ausführungsort stehen zu bleiben und ca. 5 Sekunden abzuwarten, was sich tut. Entweder erfolgt dann die schnelle Ausführung oder der Schütze fordert den SR auf, den Mauerabstand herzustellen. Dann kann man das Spiel klar unterbrechen und muß das Spiel auch mit Pfiff fortsetzen. So lehren wir das bei uns im SWFV ...

  • Ich nehme mal an, er zeigte die Pfeife mit den Worten "Soll ich die Mauer stellen?" oder so. Kinhöfer hat sich dann ja auch von den gegnerischen Spielern entfernt. Spätestens dann muss es mir als Spieler klingeln. Klar, der TW konnte nichts dafür.
    Aber mal ehrlich, so eine Situation passiert nur ein-, zweimal in einer Saison und das wars. Die Spieler sind halt nicht so clever, "mal eben schnell zu spielen".

  • Thorsten Kinhöfer hat jedenfalls nun auf Dr. Merks Kritik reagiert und diese gekontert. (goal)

  • Ich finde die Diskussion um das Tor in der Weise hinfällig, dass es völlig egal ist ob er nun gesperrt hat oder nicht. Es war ein TW-Fehler. Starke hat im TV gesagt, er habe den SR nicht gesehen und sei davon ausgegangen, dass da immer gesperrt wird. Von daher hätte sich da auch nichts geändert, wenn er gesperrt hat.
    Außerdem ging Kinhöfer eh mit der Geste weg, „na mach doch was du willst“.

  • Ich hab die Szene gesehen und ich kann Markus Merk im Bezug auf die Vorschriften, die FIFA und UEFA diesbezüglich ausgibt, nur zustimmen!
    Dies wird durch aktuelle Lehrvideos auch so belegt. Wir haben hier in diesem Forum vor langer Zeit auch schon darüber diskutiert: Hier das damalige Video aus dem Jahr 2009:


    Beim Spiel in Hannover sehe ich Punkt 2) unten betreffend, somit hat sich Kinhöfer nicht Weisungsgemäß verhalten. Regeltechnisch sehe ich kein Problem und das Tor hat zu gelten, wenn er den Ball nicht gesperrt hat. Das wird aber trotzdem Abzugspunkte bringen.


    Der ÖFB hat nun aktuell vor der Saison 2011/2012 diese Weisung 1:1 übernommen!


    Die vorgeschriebene Vorgangsweise wird von der UEFA wird so beschrieben: Management von Freistößen


    Wenn die ausführende Mannschaft sich für keine rasche Freistoßausführung entschieden hat, so muss diese vom Schiedsrichter klar hingewiesen werden (Piff + Pfeife zum ausführenden Spieler zeigen), dass sie auf die Ballfreigabe durch den Schiedsrichter warten müssen.


    Ein verfrühtes Ausführen hätte dann eine Wiederholung + Gelbe Karte zur Folge.


    Ein „quick free kick“ kann unter folgenden Voraussetzungen ausgeführt werden:


    1) Keine Disziplinarmaßnahme + Austausch notwendig
    2) Freistoß muss innerhalb weniger Sekunden nach Abpfiff ausgeführt werden
    3) Der Ball muss ruhig am Ort des Vergehens liegen
    4) Freistoßdurchführung benötigt kein „Management“ durch den Schiedsrichter
    5) Der Schiedsrichter hat noch nicht mit der Einrichtung der Mauer begonnen, bzw. versucht die Verteidiger auf die richtige Distanz zurückzubeordern.



    Sollte ein Verteidiger die Ausführung eines „quick free kick“ verhindern zu versuchen, muss er wegen Unsportlichkeit verwarnt werden.

    Menschen, die sich nicht gewisse Regeln vorgesetzt haben, sind unzuverlässig. Man weiß sich oft nicht in sie zu finden, und man kann nie recht wissen, wie man mit ihnen dran ist."


    Immanuel Kant


    "Ein Sieger findet für jedes Problem eine Lösung."
    "Ein Verlierer findet in jeder Lösung ein Problem."


    Corneille

  • Ich finde es gut, dass die schnelle Ausführung den Vorzug haben soll. Wenn man in zu vielen Fällen die Freigabe durch Pfiff haben will, wird das Spiel langsamer und Freistöße werden zu statischen Situationen - wir sind aber nicht beim Football.


    Es muss auch in Hoffenheim einfach verstanden werden, dass selbst eine wirkliche Ballsperre nur der angreifenden und nicht der verteidigenden Mannschaft dienen soll. Mit anderen Worten: Steht die Mauer weit genug weg, muss der SR auch anpfeifen, wenn der Torwart sie noch nach links oder rechts dirigiert.