Regelfrage schriftlicher Test

  • In einem schriftlichen Test begegnete mir eine Frage, bei der ich eine Antwort gab, die mich Punkte kostete. Ich würde gerne ein paar Eurer Antworten lesen und vielleicht eine Begründung warum ihr so antworten würdet. Die korrekte Antwort stelle ich später ein.


    Zitat

    Bei einer Flanke von der linken Seite reißt ein Verteidiger, der sich direkt auf der Strafraumlinie befindet beide Arme weit über den Kopf und bekommt deswegen den Ball gegen einen der Arme. Wie ist zu entscheiden?

  • Strafstoss, :gelbe_karte:

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)

  • Strafstoß und da in der Frage nichts von unsportlich oder verhindern einer klaren Torchance steht keine persönliche Strafe.

  • Strafstoß - und in Ermangelung weiterer Angaben in der Frage (nichts hinein interpretieren, was nicht da steht) keine persönliche Strafe (die Verwarnung für Dummheit sieht das Regelwerk leider nicht vor).

  • Strafstoß.
    :gelbe_karte:, weil das Handspiel unsportlich ist - es dient erkennbar allein dem Zweck, zu Verhindern, dass der Gegner in Ballbesitz gelangt.

  • In der Frage steht nicht einmal, ob sich ein Gegner im Strafraum bzw. in der Nähe des Verteidigers befindet, daher weiß ich nicht, wieso für Dich der von Dir unterstellte Zweck erkennbar ist.
    Daher m.E. Strafstoß, keine persönliche Strafe.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Zitat von dennosius;160834

    es dient erkennbar allein dem Zweck, zu Verhindern, dass der Gegner in Ballbesitz gelangt.



    Das steht aber in der Regelfrage nicht drin. es wäre ja auch möglich, dass kein gegnerischer Spieler in der Nähe steht.
    Mehr als Absicht kann man dem Spieler nicht unterstellen.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Aus der Fragestellung ergibt sich nur die Tatsache des Handspiels auf der Strafraumlinie. Nachdem die Linie zu dem Raum gehört, den sie umgrenzt ist auf Strafstoß zu entscheiden. Für eine persönliche Strafe ist dabei nicht vorgesehen, weil in der Fragestellung keine Unsportlichkeit geschildert ist.

  • Zitat von almiko;160835

    In der Frage steht nicht einmal, ob sich ein Gegner im Strafraum bzw. in der Nähe des Verteidigers befindet


    Darauf kommt es m.E. auch gar nicht an.


    Aus welchem Grund sonst soll er den Ball dort blocken? Wenn dort kein Gegenspieler wäre und der Spieler wüsste das, würde er es ja nicht tun.

  • Darum geht es in Regelfragen aber nicht!
    Ein Handspiel bedeutet nur dann Gelb, wenn es unsportlich ist. Solange dort aber nichts in diese Richtung steht und die Umstände noch nicht einmal beschrieben werden, kannst du in einem Regeltest zwar "Gelb" hinschreiben, wirst dafür aber einen halben Fehlerpunkt bekommen!

  • Strafstoß und keine persönliche Strafe!

    Ich habe keine Ablenkung durch die Geräuschkulisse.
    Ich bin komplett konzentriert auf das, was ich sehe


    Gehörloser Schiedsrichter -
    Wer Rechtschreibfehler findet, darf sie behalten.

  • Der Spieler reißt die Arme weit über seinen Kopf. Also dient die Aktion dazu, absichtlich den Ball mit der Hand aufzuhalten und das Spiel zu unterbrechen. Analog zum Textilvergehen, welches im Kampf um den Ball nicht zwingend eine VW erfordert, aber ohne Chance den Ball zu spielen den Gegner vom Ball trennen soll eine VW nach sich zieht, entscheide ich auch hier.
    Wenn hier nicht einmal der Ansatz eines Versuches, den Ball mit dem Kopf zu spielen oder ausschließlich das Gesicht zu schützen erkennbar ist, ist das unsportlich.


    Insofern VW.

  • Bei solchen Regelfragen kommt es auf Schlüsselworte an. Bei den weit hochgerissenen Armen wird klar, dass es sich um ein absichtliches Handspiel handelt. Somit gibt es Strafstoß, da der Tatort auf der Strafraumlinie ist.


    Jetzt fehlt aber der weitere Hinweis, dass er seinem Gegenspieler eine Tormöglichkeit nimmt oder eine aussichtsreiche Position verhindert. Damit wird deutlich, dass keine Verwarnung gefragt ist.


    Hätte, wenn und aber, spielt in dieser Frage keine Rolle und ist reine Interpretation. Natürlich kann jeder eine Verwarnung geben, aber dann ist der Punkt definitiv weg. Das wird wohl jeder Lehrwart bestätigen. Da gibt es ehrlich gesagt auch keine zwei Meinungen.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Zitat von Pfeifekopp;160862

    Bei solchen Regelfragen kommt es auf Schlüsselworte an.
    Jetzt fehlt aber der weitere Hinweis, dass er seinem Gegenspieler eine Tormöglichkeit nimmt oder eine aussichtsreiche Position verhindert. Damit wird deutlich, dass keine Verwarnung gefragt ist.


    Verhinderung einer klaren Tormöglichkeit wäre keine Verwarnung, sondern FaD. Verwarnung gibt es für unsportliches Handspiel, und dazu gehört insbesondere der Versuch, ein Tor zu erzielen, sowie der Versuch, Ballbesitz des Gegners zu verhindern.


    Anders als z.B. Schutzhand kann das Handspiel hier m.E. gar keinen anderen Zweck verfolgen. Sonst könnte man ebensogut keine Absicht unterstellen - könnte ja sein, dass es sich um einen spontanen Applaus über die gelungene Flanke handelte... ;)


    Aber harren wir der Auflösung...


    Edit: Balitsch hat in einer ähnlichen Situation übrigens letzte Saison gelb gesehen im Spiel 96-Köln.

  • Zwischen einer Tormöglichkeit und einer klaren Torchance gibt es einen kleinen aber feinen Unterschied. Das eine ist :gelbe_karte: , das andere ebenn :rote_karte:


    Aber man strickt sich eben alles zusammen, wenn man auf seiner Meinung beharren will. Kein Problem damit kann ich leben. Wir haben im Kreis am Freitag Leistungsprüfung. Wenn ich die Bogen korrigiere, habe ich dann wieder zahlreichen hätte, wenn, und aber Fälle. Einige schreiben noch wenn das noch eintritt, dann mache ich noch das, dazu. Das ist aber eben leider nicht gefragt.
    Die Korrektur ist dann ganz einfach: 0 Punkte. :)

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Zitat von dennosius;160870

    (...) sowie der Versuch, Ballbesitz des Gegners zu verhindern.


    Anders als z.B. Schutzhand kann das Handspiel hier m.E. gar keinen anderen Zweck verfolgen.


    Steht in der Frage, dass er damit den Ballbesitz des Gegners verhindert hat oder versucht hat, den zu verhindern?


    Nein, demnach -> nichts hineininterpretieren.


    Strafstoß und keine persönliche Strafe.


    Pfeifekopp: Teilweise werden sie aber kreativer. Sehr beliebt ist neuerdings z.B. ind. Freistoß ohne Ort zu schreiben. Könnte ja wo Ball oder wo Vergehen sein ;)

    dennosius: Er spricht von einer Tormöglichkeit, nicht von einer klaren Tormöglichkeit. Das ist ein großer Unterschied.

  • Zitat von Pfeifekopp;160862

    ....Bei den weit hochgerissenen Armen wird klar, dass es sich um ein absichtliches Handspiel handelt. Somit gibt es Strafstoß, da der Tatort auf der Strafraumlinie ist.


    Jetzt fehlt aber der weitere Hinweis, dass er seinem Gegenspieler eine Tormöglichkeit nimmt oder eine aussichtsreiche Position verhindert. Damit wird deutlich, dass keine Verwarnung gefragt ist. ....


    Aha. Dann bleibt also das absichtliche Handspiel um in Ballbesitz zu kommen ohne pers. Strafe, während es beim Festhalten eine VW gibt (in beiden Fällen vorausgesetzt, es gibt für den fehlbaren Spieler keine andere Möglichkeit, regelkonform an den Ball zu kommen). Das erkläre mal einem Fußballer.


    Theorie-regeltechnisch hast Du sicher Recht. Praxis sieht bei mir auf dem Platz anders aus.