Zeitspiel- ja oder nein?

  • Nabend,


    Mannschaft A hat keine Chance gegen Mannschaft B und spielt den Ball nach dem 1. Ballgewinn zum Keeper, dieser lupft zu einem Feldspieler, dieser köpft zum Keeper. Der Keeper nimmt den Ball auf und wirft dem Feldspieler den Ball zu. Dieser köpft zurück. Das ganze natürlich konsequent 90 Minuten lang. Der Keeper hat den Ball dabei jeweils nicht länger als nötig in der Hand.


    Ist das Zeitspiel?


    ( Dass es unsportlich und asozial ist, lassen wir mal außer Acht )


    MfG

  • Nein, da alle Zeiten eingehalten werden, jedoch wird sich, falls das mal eintreten sollte, schon ein Gegenspieler vor den TW stellen und so versuchen zu verhindern, dass der VT zum TW ständig zurückköpft. Aber dass wirst du nie erleben werden, glaube ich.

  • Nujo, ist alles durchdacht. Komplette Mannschaft positioniert sich um den 16er herrum. Der Gegner müsste also mit der ganzen Mannschaft aufrücken um jeden zu decken. Tun sie das, ist es komplett offen und der Keeper kann mal nen Ball zur Mittellinie schlagen und man muss lediglich ein Sprintduell gewinnen. Rückt der Gegner nicht komplett auf, hat man immer einen Spieler um den 16er herrum frei und darf sich nur nicht ungeschickt anstellen.


    Danke für die Antworten,


    MfG

  • Das Zurückköpfen des Feldspielers zum TW ist laut FIFA-Anweisung zu Regel 12 (Seite 87) eine Umgehung der "Rückpassregel":
    Indirekter Freistoß und :gelbe_karte:


    Somit stellt sich die Frage nach dem Zeitspiel gar nicht.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Richtig. Sinn und Geist der Regel werden unsportlich umgangen, steht wie gesagt auch so in den Anweisungen im Regelheft. Übrigens greift das nicht erst, wenn das Prozedere ein paar Mal durchlaufen wurde, sondern wenn der TW den Ball erhält, lupft und der Mitspieler zurückköpft, damit dieser den Ball aufnehmen kann, gibt es die Verwarnung gegen den Spieler, der den Ball zurückspielt - wichtig!


    Entsprechendes Zitat aus dem Regelwerk:

    Zitat

    Ein Spieler ist wegen unsportlichen Betragens zu verwarnen, wenn er:
    [...]
    - bei einem Rückpass zum eigenen Torhüter den Ball absichtlich auf auf unkonventionelle Art mit dem Kopf, der Brust oder dem Knie spielt, um die Rückpassregel zum umgehen. Dabei ist unerheblich, ob der Torhüter den Ball anschließend mit der Hand berührt oder nicht. Die Aktion wird als Vergehen geahndet, weil der Spieler damit Sinn und Geist von Regel 12 untergräbt. Die Partie wird mit einem indirekten Freistoß fortgesetzt.


    Ort der Ausführung ist natürlich da, wo der rückpassende Spieler stand.

    Nur noch fünf Sekunden, nur noch die wenigen Stufen zum Spielfeld hinunter, und dann bleibst du allein, inmitten Tausender von Menschen...


    Pierluigi Collina

  • Da muss ich (mal wieder) Einspruch einlegen. Wenn mir jemand den Ball auf Kopfhöhe zuspielt/zuwirft ist das zurückköpfen keine unkonventionelle Art.


    Wir hatten neulich bei unserer Halbzeittagung eine Frage dieser Art (jedoch mit einmaligen Zuköpfen), da war die Lehrmeinung weiterspielen.


    Hier noch ein paar Quellen, da mir bestimmt nicht alle glauben werden ;-):


    www.fvm.de/uploads/tx_templavo…00.00_-_SZ_4.10_Kopie.doc Frage 2.
    http://www.service.ssc-fussbal…fragen/01bis15/index.html Frage 1


    Oder einfach mal nach der Frage googeln:Google

  • Ich sehe da im Fall schon einen Unterschied:


    Im Originalfall bekommt der Torwart den Ball so, dass er ihn nicht in die Hand nehmen dürfte, lupft den Ball und bekommt ihn dann per Kopf - da sehe ich schon eine Umgehung der Regel. In den von flitzpiepe genannten Fällen hatte der Torwart den Ball aber schon in der Hand und spielt letztlich Ping-pong - das wiederum ist legitim.

  • Ja, warum auch nicht. Die Regel erlaubt, dass der Torwart den Ball in die Hand nehmen darf, wenn dieser zu ihm geköpft wird (ich erlaube mir jetzt mal die verkürzte Variante). Wenn TW und Spieler dann Kopfballtraining machen, so ist die nicht verboten, die Gegner können dieses nach eigenem Belieben zulassen oder stören, würden die das mit dem Fuß machen, so wäre es ja auch nicht verboten. Der TW darf den Ball aber jeweils nicht länger als 6 Sekunden halten, wenn die Gegner dem Spiel(chen) zuschauen, so ist das deren Problem, dafür gibt es nicht einmal Nachspielzeit.

  • Denk mal logisch: Wenn der TW den Ball in der Hand hat, kann es sich dann um einen Abstoß handeln?

  • Beim Abschlag ja.


    Beim Abstoß oder Freistoß gibt's Wiederholung, wenn der zurückköpfende Spieler im Strafraum steht und keine Verwarnung (es sei denn, dies geschieht mehrfach und mit dem Ziel, Zeit zu schinden).

  • Um das Vokabular noch einmal zu klären:


    Beim Abstoß handelt es sich um die Spielfortsetzung, wenn ein Spieler der gegnerischen Mannschaft den Ball zuletzt berührt hatte, bevor dieser die Feldbegrenzung der Torlinie links oder rechts des Tores überschritten hatte (also auf hochdeutsch: ins Toraus ging). Dieser ist von einem beliebigen Punkt des Torraumes (volkstümlich 5-Meter-Raum) auszuführen, wobei der Ball auf dem Boden zu liegen hat und erst wieder im Spiel ist, wenn er den Strafraum verlassen hat.


    Als Abschlag wird bezeichnet, wenn der Torwart den Ball erlaubterweise in der Hand hält und ihn von dort freigibt (nicht ins Spiel bringt, denn der Ball ist regeltechnisch noch im Spiel), oft eben per Schuss mit dem Fuß.


    Daraus folgt, dass der Torwart den Ball beim Abstoß nicht in der Hand haben kann. Alle Klarheiten beseitigt?

  • Nabend,


    der Schiri bei unserem Spiel meinte nachdem wir das ganze 1 mal gemacht haben, er würde es beim nächsten mal wegen Unsportlichkeit abpfeifen.


    Also doch nicht erlaubt?! :confused:


    MfG

  • Auch hier wieder: Wer lesen kann ist klar im Vorteil! Wie deutlich soll das noch beantwortet werden?