Jubiläum: 10 Spiel - Und ein Geschenk :-)

  • Hallo Leute,


    am Wochenende werde ich die Spiele 9 und 10 (also angesetzte Spiele) meiner Schiedsrichterkarriere leiten.


    Spiel 10 wird dann das Jubiläum der ganz besonderen Art: Das erste Herren-Liga-Spiel (Kreisliga C) mit Beobachtung.


    Ich freu mich drauf. Wenn ihr wollt, dann berichte ich darüber.


    Viele Grüße,


    Lukas

  • Hey,


    viel Spaß & Erfolg bei deinem 1. Herrenspiel!


    Ist das Geschenk die Beobachtung oder wie darf man das verstehen? :)


    Was für ein Spiel ist denn Spiel Nummer 9?


    Auf jeden Fall ausfürhlich berichten (mit Spielminute) :D:D!


    Gut Pfiff!

  • Danke, danke. Bei meinem zweiten Herrenspiel. Ich hab extra "Liga" dazu geschrieben. Ungewöhnlicherweise war gleich mein zweites Spiel insgesamt mein erstes Herrenspiel. Aber ein Freundschaftsspiel. Aber trotzdem gute Erfahrung.


    Ich hab ein bisschen Angst, ob alle meine Zeichen und meine Laufweise so OK sind. Weil ich nicht weiß, wie der es haben will. Aber dat wird schon werden.


    Nummer 9 ist ein C-Jugend-Spiel. In der C-Jugend hatte ich auch gestern ein gutes Spiel. Nach zwei Rotspielen in der B-Jugend.


    Außergewöhnliche Sachen kann ich mit Minute berichten, hoffe ich mal, dass es nicht so viele gibt und ich mich im Hintergrund aufhalten kann.

  • Zitat von LuckyLukas;158332

    [...] Weil ich nicht weiß, wie der es haben will.[...]



    gleich pfeifen wie die andren 8 (bzw 9) Spiele auch! Alles andre wäre Blödsinn. Auf einen Beobachter "einstellen" kannst du dich in einem Jahr, wenn du einen Haufen Routine hast!!
    Viel Spaß, Glück, Efolg!


    Guten Pfiff!

  • Ob ein Jahr ausreicht, um die entsprechende Routine zu sammeln, wage ich zu bezweifeln. Lieber erstmal über mehrere Spielzeiten hinweg alles Grundlegende festigen, bevor man anfängt, sich auf irgendwelche Beobachter einzustellen. Manchen macht man es halt recht, anderen eher weniger. Das geht fast jedem so.

    Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren imaginären Freund hat.


    03/2008 Schein bestanden
    2008 1. - 3. Kreisklasse
    2009 Kreisliga
    2010 Regionalklasse
    2011 " "

  • Zugegebenermaßen bin ich da Theoretiker, weil ich altersbedingt nicht mehr in die Verlegenheit kommen werde, mich auf Beobachter einstellen zu müssen. Dennoch stellt sich mir die Frage, ob nicht die erste Prämisse lauten muss, die Regeln konsequent umzusetzen? Sicher mag es der eine Beobachter etwas großzügiger und sieht bei kleinlicher Regelauslegung den Spielfluss gehammt (und umgekehrt), wirklich wichtig sind doch aber Stellungsspiel, Plichtverwarnungen, Abseitsbeurteilung etc., also all die Dinge, bei denen es völlig egal ist, was ein Beobachter womöglich bevorzugt oder nicht.

  • Mein Gott, auf was ich als Beobachter alles achten muss....!!?:p

    Alle sagten das geht nicht.




    Und dann kam einer und hat es gemacht.

  • Ja, ja, nimm mich nur auf den Arm - aber sei vorsichtig, in meiner Gewichtsklasse könnte das nicht ganz ungefährlich sein ... :D


    Mir war es doch nur wichtig darauf hinzuweisen, dass die Umsetzung des Regelwerkes viel wichtiger ist als ein "einstellen" auf einen Beobachter.

  • Was ja auch der Sinngehalt meines Beitrags gewesen sein sollte. ;)


    Ganz außer Acht lassen sollte man das "sich-einstellen" aber auch nicht, bei uns gibts zumindest auch Beobachter, die bestimmte Dinge gern sehen. Entweder das Auskommen mit wenigen Karten, oder das Runterstellen von Spielern, sobald sich die kleinste Gelegenheit bietet.
    Naja, wie dem auch sei...

    Religionskriege sind Konflikte zwischen erwachsenen Menschen, bei denen es darum geht, wer den cooleren imaginären Freund hat.


    03/2008 Schein bestanden
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    2011 " "

  • Allerdings hat man im ersten "richtigen" Herrenspiel sicherlich Besseres und Nötigeres zu tun als sich auf den Beo einzustellen. Zudem handelt es sich wahrscheinlich ja eh "nur" um eine kreisinterne Beobachtung, d.h. die Note falls es überhaupt eine gibt, ist nur zweitrangig!

  • Richtig, bei solch einer Beobachtung geht es mehr darum, den jungen Kollegen zu unterstützen, ihm Ratschläge zu geben und objektive darüber zu urteilen, was er gut und was er weniger gut gemacht hat. Das soll dann auch kollegialer, kameradschaftlicher Basis geschehen, sodass vor allem der beobachtete Schiedsrichter einen Nutzen davon hat.
    Wenn du davon also wirklich einen Nutzen haben willst, Lukas, dann verstell dich nicht, sondern konzentriere dich auf dein Spiel und zieh es bestmöglich durch. Da will dich niemand in die Pfanne hauen, sondern dir ein gutes Feedback geben, wie es um deine Leistung, Außendarstellung und dein Auftreten bestellt ist. Um davon lernen und profitieren zu können, sollte man zu seinem eigenen Stil finden und sich durch sachliche, positiv formulierte Kritik zu Verbesserungen anregen lassen.

    Nur noch fünf Sekunden, nur noch die wenigen Stufen zum Spielfeld hinunter, und dann bleibst du allein, inmitten Tausender von Menschen...


    Pierluigi Collina

  • Zitat von Manfred;158338

    Zugegebenermaßen bin ich da Theoretiker, weil ich altersbedingt nicht mehr in die Verlegenheit kommen werde, mich auf Beobachter einstellen zu müssen. Dennoch stellt sich mir die Frage, ob nicht die erste Prämisse lauten muss, die Regeln konsequent umzusetzen? Sicher mag es der eine Beobachter etwas großzügiger und sieht bei kleinlicher Regelauslegung den Spielfluss gehammt (und umgekehrt), wirklich wichtig sind doch aber Stellungsspiel, Plichtverwarnungen, Abseitsbeurteilung etc., also all die Dinge, bei denen es völlig egal ist, was ein Beobachter womöglich bevorzugt oder nicht.


    Das sehe ich anders. Um eine passable Note zu bekommen, müssen diese Dinge sicherlich stimmen.
    Darum geht es aus meiner Erfahrung bei den kreislichen Beobachtungen aber nicht immer hundertprozentig. Bei uns zumindest wird auch geschaut wem man höhere Aufgaben zutraut. Und da kommt es eher auf den Stil, das Auftreten, die Spielleitung (!) an, als auf das richtig erkannte Abseits.

  • Das mag mit der Zeit stimmen, aber diesen Stil und die Art einer Spielleitung entwickelt sich mit der Zeit. Wenn er diese schon im ersten Herrenspiel an den Tag legt, dann werden wir ihn bald im Fernsehn sehen. ;)

  • Selbstverständlich ist auch im ersten Spiel schon ein Stil und eine Art der Spielleitung zu sehen. Aber eben noch reichlich unausgefeilt.
    Die grundlegenden richtigen Entscheidungen werden bewertet und die Ursachen für Fehler müssen gefunden werden.
    Aus meiner Sicht geht es aber grade bei ersten kreislichen Beobachtungen vor allem darum, die Fähigkeit ein Spiel zu leiten bewertet und kritisiert zu bekommen.
    Zu diesem Thema gibt es ja aber auch schon einige Threads, und ich glaube darum geht es Lukas auch gar nicht.
    An dieser Stelle also:
    Viel Spaß und Erfolg, Lukas!

  • So langsam kommt Routine rein, auch in das Zücken der Roten Karte.


    C-Jugend Kreisliga A, Heim gegen Gast


    Schon in der 4. Minute macht Gast das erste Tor, Torschütze der Spieler mit der Nummer 6.


    Dann keine nennenswerten Vorkommnisse, bis zur 10. Minute, Heimspieler mit der Nummer 9 erzielt den Ausgleich.


    In der Spielminute 12 steht vor einem Einwurf plötzlich ein Betreuer der Gäste auf dem Spielfeld, bei einem offenbar verletzten Spieler. Diesen habe ich nicht gesehen, unterbreche das Spiel, gehe hin und weise den Betreuer darauf hin, dass ich ihn in Zukunft reinrufe und er mich auf eine Verletzung zunächst aufmerksam macht, wenn ich sie nicht sehe. Auf jeden Fall stand der Spieler, sobald ich den Betreuer am "Unfallort" sah, schon wieder.
    So, der Betreuer meldet einen Wechsel an, ich sage ok, frage, wer rein kommt und da steht der Spieler schon auf dem Platz, bevor ich den Wechsel zugesagt habe. :gelbe_karte: für den Gästespieler mit der Nummer 13.


    In der 30. Minute fällt das 2:1 für die Heimmanschaft, wiederum durch den Spieler mit der Nummer 9.


    In der 34. Minute hat Nummer 8 der Gäste eine :gelbe_karte: wegen Meckern gesehen.


    Dann musste ich noch einen Spieler ermahnen, da er eine Karte forderte "Solangsam kann es auch mal eine Karte geben", allerdings so leise vor sich hin, dass ich es ersteinmal bei einer Ermahnung gelassen habe, mit dem Hinweis, dass er, wenn so eine Forderung nochmal vorkäme, die Karte selber bekäme.


    Kurz nach der Halbzeitpause, in der 43. Spielminute, machte der Spieler mit der Nummer 10 der Gäste das 2:2, es wurde spannend.


    Dann lange nichts mehr. Bis zur 65. Minute, denn machte der Spieler Nummer 6 der Gäste sein zweites Tor, zum 2:3 Endstand. Die Heimspieler reklamierten Foulspiel, habe ich nicht so gesehen.


    Es wurde sehr ungemütlich in den letzten Minuten.


    Wir befinden uns in der letzten Spielminute: Ein Spieler der Gastmannschaft klammert sich an einen Spieler der Heimmannschaft, ich pfeife Freistoß, gebe aber keine Karte, da ich das Spiel zum Vorteil der Heimmanschaft, die hinten lag, weiter laufen lassen wollte. Ich orientierte mich schon Richtung Tor (der Freistoß war auf Höhe der Mittelinie), da passiert Folgendes:
    Der gefoulte Spieler der Heimmannschaft, mit der Nummer 12, packte seinen Gegenspieler an der Hüfte und warf ihn zu Boden. Der Gästespieler hatte ohne Frage schauspielerisches Talent, dennoch eine klare :rote_karte:
    Durch die Lappen gegangen ist mir dann noch die Gelbe Karte für den Gästespieler, muss ich ehrlich eingestehen.


    Es wurden dann noch 2 spannende Nachspielzeitminuten, bis ich abpfiff. Eine :gelbe_karte: habe ich dann noch dem Gästespieler mit der Nummer 7 gegeben, weil er einen Heimspieler an der Ausführung eines Freistoßes hinderte.


    Nach dem Spiel wollte ein Zuschauer mit mir über die :rote_karte: diskustieren, warum ich die gegeben hatte, den anderen aber nicht verwarnt hätte.
    Ich sollte mehr Fingerspitzengefühl aufweisen, so kurz vor Schluss. Da kann man dann dem Spieler 5 Minuten geben oder ihm sagen, er solle sich auswechseln lassen. Dazu hatten wir ja auch mal einen Thread, meine ich.
    Er verfolgte mich bis zum Raum im Vereinsheim mit dem PC und meinte schließlich, ob ich was gelernt hätte. Darauf habe ich keine Antwort gegeben und mich nach der Eingabe in den PC und dem Kassieren des Geldes einfach nett und höflich verabschiedet.
    Und ja, ich habe was gelernt: Mit Zuschauern kann und sollte man nicht diskutieren :p


    Und morgen kommt dann mein erstes Seniorenspiel, bin jetzt schon aufgeregt. ;)

  • Hey, das hört sich doch gut an ... :)!


    Auf Zuschauer, die dich kritisieren wollen, brauchst du fast immer nichts geben, die labern oft nur Sche* weil sie keine Regelkenntnisse haben. (So wie hier: lt. dieser Beschreibung kann es nur :rote_karte: geben, 5 min. oder "Auswechseln lassen" wäre ist da nicht mehr drin!)


    Viel Erfolg morgen!

  • Hallo Leute,


    ich verzichte auf eine ausführliche (mit Minuten) Schilderung meines 10. Spiels, es war ein Senioren Kreisliga A-Spiel.


    Ich hatte einen Betreuer dabei, der am Seitenrand stand und zugeschaut hat und mit dem ich mich in der Pause und nach dem Spiel austauschen konnte.


    Es war wohl ein Derby, in dem Hinspiel ist es zu Ausschreitungen und mehreren Roten Karten gekommen. Das blieb mir trotz knappen Spielstandes (Endergebnis 2:1 für Heim) glücklicherweise erspart.


    Ich musste insgesamt 4mal für eine :gelbe_karte: in die Tasche greifen. Mehr wären wohl besser gewesen, es war nämlich eine ziemlich harte Partie, alle :gelbe_karte: für Foulspiels. Ich hätte für Meckern wohl noch 2-3 ziehen müssen.


    In der Halbzeitpause waren die Hauptkritikpunkte meine wohl zu nachlässige Pfeifweise (Schieben/Drücken und kleinere Fouls gerade am Anfang der Partie mehr abpfeifen) und mein Stellungsspiel, war öfter sehr weit vom Spielgeschehen entfernt.


    Die zweite Halbzeit hatte es wirklich in sich. Sehr hart geführte Partie und laute Kritik von allen Seiten. Die Spieler gingen noch, aber der Gästetrainer hatte es in sich.
    Irgendwann in der zweiten Hälfte meldete er einen Wechsel an, ich unterbrach und viel auf einen sehr schlechten Scherz rein. Er tat kund, dass er mich auswechseln wolle. Ich habe ihn lediglich hinter den Zaun geschickt. Mein Betreuer sagte nachher, er hätte ihn mittels Spielführer ganz vom Gelände entfernen lassen und wenn er nicht gegangen wäre, das Spiel abgebrochen. Es war echt superpeinlich. Nur am Meckern von draußen, vor allen Dingen die Zuschauer. Auch am Elfmeter hatten sie was zu meckern, durch den das 2:1 für die Heimmanschaft viel. Den Spielern hätte ich besser noch ein paar Karten mehr reingedrückt, wäre wirklich besser gewesen.


    Nach dem Spiel meinte mein Betreuer, dass die 2. Halbzeit besser gewesen wäre und ich auch die wichtigen Entscheidungen richtig getroffen hätte (er erwähnte vor allen Dingen Abseits). Allerdings müsste ich bestimmter, entschlossener und selbstsicherer auftreten und klar machen, dass ich der Chef auf dem Platz wär. Ich hätte schon ein paar Karten mehr geben können, sagte er. Ich war, was Karten anging, nur etwas unsicher, weil er meinte, dass mein gestrige Rote Karte etwas überzogen war (dort war er auch vor Ort, weil er das nächste Spiel leitete).


    Insgesamt muss ich sagen, dass ich jetzt vieles anders machen würde, wenn ich das Spiel nochmal leiten würde und sicherer seien würde, gerade was Richtungsanzeigen und Verhalten gegen Spielern/Trainer/Verantwortlichen angeht.
    Es war ein Experiment, dass mir gute Erfahrungen (wenn auch zum Teil peinliche) gebracht hat. Ich freu mich auf jeden Fall auf mein nächstes Senioren-Spiel und kann nur den Obmännern raten, talentierte Jung-SR früh an die "harte Welt der Schiedsrichterei" heranzuführen. Ich habe heute sehr viel gelernt und mir brennt es unter den Nägeln, es allen zu zeigen, dass ich es besser kann und mehr als Jugend draufhabe.
    Aber es war auch sehr schwer, muss man sagen.
    Mein heutiger Beobachter ist auch lange Zeit mit einer heutigen DFB-Schiedsrichterin mitgefahren. Da will ich auch hin.

  • Hey, na das hört sich doch nicht schelcht an!


    Dass man am Anfang eher etwas kleinlicher pfeifen sollte, die Erfahrung habe ich acuh gemacht.


    Zitat von LuckyLukas;158770

    Irgendwann in der zweiten Hälfte meldete er einen Wechsel an, ich unterbrach und viel auf einen sehr schlechten Scherz rein.


    Wieso hast du unterbrochen? Einen Wechsel führt man doch normalerweise in einer Spielruhe aus!
    Für diesen schlechten "Scherz" hätte ich ihn auch vom Spielfeld verwiesen, echt lustig ... :flop:.


    Auf die Zuschauer brauchst du gar nichts geben, 98 % haben überhaupt keine Ahnung!


    Was wird denn dein nächstes Spiel sein?

  • Ich unterbrach in einer Spielruhe.


    Also Freistoß, dann Doppelpfiff für Auswechslung, nach der Auswechslung dann Doppelpfiff für weiterspielen.


    Wie machst du es sonst? Du musst denn Ball ja sperren vor der Auswechslung, sonst darf ein Freistoß aus der eigenen Hälfte ja durchaus ausgeführt werden.


    Mein nächstes Spiel ist C-Jugend am Donnerstag, also Erholung pur. :)