Handelfmeter?

  • Heute musste ich in meinem ersten Spiel (C-Jugend Mäd.) einigr kniffelige Entscheidungrn treffen. Da es, wie schon gesagt mein erstes Spiel draußen war, war ich die ersten 20 Minuten leicht verunsichert und nervös. in der 16 Minute ereignete sich folgende Szene: Ecke von Mannschaft x scharf geschossen in den Strafraum, ein Mädchen von Mannschaft y steht im Weg und bekommt den Ball ins Gesicht. Von dort aus sprang der Ball gegen ihre weit vom Körper gesteckte Hand und schließlich ins Aus. "Handspiel", sagte ich mir, pfiff, und stellte schließlich mit mehr oder weniger großem Entsetzen fest, dass ich ja nun auf den Punkt zeigen muss (hatte ich vorher gar nicht wirklich realisiert). Die Zuschauer des Teams, gegen das ich den Elfmeter verhängt habe, flippten z.T. aus, was die Folge hatte, dass ich von einem Betreuer als "Vollpfeife" bezeichnet wurde. Ich schickte ihn ohne eine Vorwarnung hinter den Zaun (richtige Entscheidung?) und der Elfmeter wurde zum zwischenzeitlichen 1:0 versenkt. Nach dem Spiel habe ich mir den Trainer der Mannschaft (nicht der Betroffende) nochmal zu mir gebeten und habe ihm mitrgeteilt, dass ich so eine Aktion gegen einen "Frischling" überhaupt nicht angebracht finde. Darauf gab er mir recht, entschuldigte sich mehrmals und meinte, das würde intern geregelt werden. Komisch nur, dass er sich in den vorigen 70 Minuten auch nicht wirklich im Griff hatte!
    Also, wie ist euer Feedback zu meinen Entscheidungen?

  • Also das ist ja eine ganz doofe situation... für die Spielerin ^^


    im Regelwerk steht aber:
    - die Bewegnung der Hand zum Ball (nicht des Balles zur Hand)


    Und da ich aus deiner Erklärung raus nehmen kann, das es nicht mit absicht ist. nungut.


    desweiteren überlasse ich es den SRern mit mehr erfahrung.


    Ich hätte in der Situation weiterspielen lassen, das sie ja zuvor den Ball ins Gesicht bekommen hatte, und das mit dem Ball sehr plötzlich kam.


    lg

    § 1 Der SR hat immer Recht!
    § 2 Sollte der SR mal nicht Recht haben, tritt automatisch § 1 in Kraft!

  • Es kommt nicht nur auf die Absicht an!
    Wenn die Hand, wie hier, weit vom Körper weggestreckt ist, und dann der Ball an die Hand kommt, muss man als Spielerin eben damit rechnen, dass es Strafstoß gibt - solche Szenen allerdings sind nur mit reiner Beschreibung schwer zu bewerten.


    Zum Betreuer: wenn es ein(er der) Trainer war, kann ich die Entscheidung nachvollziehen!

  • Naja, jetzt haben wir hier ja zwei verschiedene Meinungen. Ich gebe auch zu, dass das ohne Bildmaterial für einen Außenstehenden schwer zu berurteilen ist. Also, ich fand die Situation sehr grenzwertig, zum einen streckst sie die Hand aus und zwar dahin, wo der Arm eigentlich wirklich nichts ztu suchen hat. Zum anderen war es auf jeden Fall keine Absicht. Naja, ich lass mir das mal durch den Kopf gehen. Was dazugelernt habe ich ja. :)
    Achja, ich habe noch eine Frage zum Spiel. Da wir auf Kleinfeld gespielt haben, waren die Pfosten der großen Tore direkt am Spielfeldrand. 2-3 mal ist der Ball dort gegengesprungen, hat dabei aber nicht die Seitenauslinie überquert! Muss ich da Einwurf geben oder lass ich weiterspielen?

  • Zitat von Salvato;157529


    Achja, ich habe noch eine Frage zum Spiel. Da wir auf Kleinfeld gespielt haben, waren die Pfosten der großen Tore direkt am Spielfeldrand. 2-3 mal ist der Ball dort gegengesprungen, hat dabei aber nicht die Seitenauslinie überquert! Muss ich da Einwurf geben oder lass ich weiterspielen?



    Weiterspielen!
    Ist zumindest. bei uns so.


    lg

    § 1 Der SR hat immer Recht!
    § 2 Sollte der SR mal nicht Recht haben, tritt automatisch § 1 in Kraft!

  • Die Torpfosten des großen Tores direkt auf der Seitenauslinie?! Ist das überhaupt zulässig? Da ist doch die Verletzungsgefahr viel zu groß ... genau deswegen werden sog. Hilfsfahnen, die man auf Höhe der Mittellinie aufstellt, auch mit einem Mindestabstand von 2 Metern platziert! Dann kann es doch eig. nicht zulässig sein, dass Torpfosten anderer Tore mitten auf der Seitenlinie des Spielfelds stehen?!

  • Also in unseren Kleinfeldregeln steht:


    § 1 Der SR hat immer Recht!
    § 2 Sollte der SR mal nicht Recht haben, tritt automatisch § 1 in Kraft!

  • Zitat von Schiriassi;157532

    Die Torpfosten des großen Tores direkt auf der Seitenauslinie?! Ist das überhaupt zulässig? Da ist doch die Verletzungsgefahr viel zu groß ... genau deswegen werden sog. Hilfsfahnen, die man auf Höhe der Mittellinie aufstellt, auch mit einem Mindestabstand von 2 Metern platziert! Dann kann es doch eig. nicht zulässig sein, dass Torpfosten anderer Tore mitten auf der Seitenlinie des Spielfelds stehen?!



    Das stimmt schon, aber was hätte ich machen sollen. Das ganze Spielfeld umbauen lassen?

  • Regeltechnisch ja!
    (Zitat Regelheft 2010/2011 S.10)

    Zitat

    Sollte die Beschaffenheit des Platzes infolge schlechtem Wetters oder Nachlässigkeit so sein, dass den Spielern Gefahr droht [...] so hat der SR den Platzverein aufzufordern die Mängel zu beseitigen. Ist dies in einer angemessenen Frist nicht möglich, so fällt das Spiel aus.


    Praktisch ist dies oft schwer umzusetzen, da die Tore meist fest verankert sind.

  • Zitat von schiri-h03;157535

    In Berlin ist das zumindest das normalste auf der Welt, zumal die Tore meistens auch noch fest verankert sind.


    Wie so oft: hier muss erst etwas passieren (Spieler/-in knallt mit Kopf vor Pfosten > schwere Verletzung o.ä.), damit umgedacht wird. Eigentlich müsste jeder Zurechnungsfähige schnell bemerken, dass es schwere Verletzungen geben kann, wenn ein Spieler gegen den Pfosten prallt!

  • @Schriassi Genau das Selbe habe ich mir heute im spiel auch gedacht, als eine Spielerin an den Pfosten gedrängelt wurde. Naja, dann habe ich mal wieder was dazugelernt: wenn der Ball an den Pfosten des großen Tores prallt, so wird Einwurf gegeben.
    Das mit den Toren direkt an der Seitenlinie ist übrigens bei Weitem kein Einzelfall; ich habe das schon des öfteren bei Kleinfeldspielen gesehen.

  • Wo hast du das den jetzt her? Hier hat doch niemand gesagt, dass es Einwurf gibt, wenn der Ball an den Pfosten prallt. Entweder jemand aus dem HFV antwortet hier oder du musst in deiner Jugendspielordnung nachgucken!

  • Verdammt, das tut mir leid. :o Ich habe mich einfach nur verschrieben, obwohl ich was anderes meinte. Tja, Zeitumstellung lässt grüßen. :) Korrektur: Wenn der Ball an den Pfosten des großen Tores springt, so wird KEIN Einwurf gegeben, sondern das Spiel geht normal weiter.

  • Mal zurück zur Ausgangsfrage:


    Rein regeltechnisch sind beide Entscheidungen begründbar. Einerseits ist es definitiv kein absichtliches Handspiel und in Anbetracht der extrem kurzen Entfernung vom Gesicht zum Arm kann ich jederzeit argumentieren, dass der Ball aus kurzer Entfernung geschossen wurde. Andererseits kann ich natürlich auch vertreten, dass die Armhaltung nicht normal war.


    Als Schiri kann ich mir in dem Moment die Entscheidung aussuchen, tendenziell neige ich hier aber dazu, weiterspielen zu lassen, es sei denn, weitere Faktoren lassen zumindest erahnen, dass das Handspiel zumindest in Kauf genommen wurde.

  • Zitat von Schiriassi;157527

    Es kommt nicht nur auf die Absicht an!


    Laut Regel 12 ist nur absichtliches Handspiel strafbar, also kommt es sehr wohl nur auf die Absicht an. Die Armhaltung,
    Entfernung bei Schussabgabe etc. sind alles nur Indizien, nach denen der SR entscheidet: Absicht oder keine Absicht.

    Zitat von Salvato;157544

    Wenn der Ball an den Pfosten des großen Tores springt, so wird KEIN Einwurf gegeben, sondern das Spiel geht normal weiter.


    Wo hast Du das für Deinen Verband plötzlich her?:confused:
    Allgemein ist der Großfeldtorpfosten ein Fremdkörper im Kleinfeld und somit gibt es SR-Ball.
    Andere Regelungen, die für Dich von Bedeutung sind, kann es nur in Bestimmungen Deines Verbandes geben.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Grundsätzlich hast du Recht, aber was ist denn, wenn die Spielerin den Arm ausgestreckt hat, um das Gleichgewicht o.ä. zu halten, der Ball dann aber an den (weit) ausgestreckten Arm prallt?! Dann ist es doch eigentlich auch ein Strafstoß, die Absicht fehlt zwar, aber die unnatürliche Handhaltung ist eben da - da wird (wieder mal) die "Dummheit" des Spielers bestraft und nicht die Absicht, oder sehe ich das falsch?

  • Wenn Du als SR zu der Einschätzung kommst, dass keine Absicht vorliegt, darfst Du keine Spielstrafe verhängen.
    Wenn Du meinst, die Spielerin nimmt durch eine unnatürliche Armhaltung billigend in Kauf, dass sie damit den Ball abblockt, kannst Du hieraus einen (juristisch formuliert) bedingten Vorsatz ableiten, umgangssprachlich eine bedingte Absicht. Du bist aber keinesfalls gezwungen, aus einer unnatürlichen Armhaltung auf eine Absicht zu schließen. Da ein SR nicht Gedanken lesen kann, hat er bei der Frage Absicht oder nicht immer zwangsläufig einen Ermessensspielraum.

    "Der Klügere gibt nach! Eine traurige Wahrheit, sie begründet die Weltherrschaft der Dummheit."
    (Marie von Ebner-Eschenbach, österreichische Schriftstellerin, *1830 +1916)


    "Mancher ist für die Wahrheit, solang die Wahrheit für ihn ist."
    (Charles Tschopp, schweizer Schriftsteller, *1899 +1982)

  • Also ich kann das hier geschilderte Problem gut nachvollziehen. In Damenspielen habe ich immer unheimlich Probleme mit Handspielen, weil die Spielerinnen mit den absurdesten Armhaltungen in die Zweikämpfe gehen.


    Ich unterstelle dabei in den allermeisten Fällen schlichtweg mangelndes Talent für die Sportart und lasse weiterspielen, bei Herrenspielen tue ich mich bei Handspielen nicht mal ansatzweise so schwer.


    In dem hier geschilderten Fall hätte ich wohl auch auf weiterspielen entschieden.

    :hsv1: IN DUBIO PRO RAUTE! :hsv1:


    25.05.1983 - Die Helden von Athen:


    Uli Stein - Bernd Wehmeyer, Holger Hieronymus, Dietmar Jakobs, Manfred Kaltz - Wolfgang Rolff, Jürgen Groh, Felix Magath, Jürgen Milewski - Horst Hrubesch, Lars Bastrup (ab 61. Min. Thomas von Heesen)


    Trainer: Ernst Happel



    Nicht selten sind wir nach dem Spiel so richtig deprimiert,
    wir freuen uns schon wenn unser Team zumindest nicht verliert.
    Es ist schwer - wir sind Fans vom HSV!