Die Türkei ist ohnehin (zum Teil zumindest) recht westlich angepasst, das bekommt man besonders dort zu spüren, wo man als Tourist hinfährt und auch erwünscht ist. Aber fahr mal ein bisschen mehr in die Dörfer, da kann das schon ganz anders aussehen.
Bezüglich Katar kann man da nicht viel mehr sagen, als es Falko schon getan hat. Ganz problematisch sehe ich da immer noch die Rechte von Frauen. Ich meine, bei der FIFA bemüht man sich ohne Ende um den Frauenfußball, um Toleranz, um Offenheit, propagiert gegen Rassismus & Diskriminierung und tätigt dann solche Aussagen?
Respekt vor der Kultur eines Gastgeberlandes, das ist ok und richtig - daher musste auch jeder von uns die Vuvuzelas akzeptieren, ob nervig oder nicht. Hier muss man sich mit dem Islam und dessen Gepflogenheiten arrangieren, also meinetwegen "Ausschweifungen" in der Öffentlichkeit, übermäßiger Genuss von Alkohol etc. pp. Das muss allerdings da aufhören, wo es um das grundätzliche Recht und die Freiheit von Menschen geht. Wenn das nicht gewährleistet ist bzw. was das angeht vom Dachverband in meinen Augen inakzeptable Aussagen getätigt werden, dann ist für mich eine elementare Grenze überschritten. Da geht es mir nicht mehr rein um den Fußball, sondern um das Signal, das man aussendet.
Man schaue auf Olympia 2008: Wie viele Hoffnungen hat man da reingesetzt, dass China sich zum Besseren wandeln könnte. Und was ist daraus geworden, was wurde erfüllt, was hat sich geändert?
Wenn man ähnlich an Katar rangehen würde, also ein Umdenken und einen Fortschritt, einen Umdenkprozess initiieren wollen würde, dann könnte ich das noch irgendwo verstehen - aber auf diese Art und Weise vergeht mir sämtliche Lust an einer WM.