Erst Polizei, dann Rettungswagen...

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    Es war schon ein kurioser Spielverlauf. Erst geht der XXX 2 mit 1:0 in Führung, kassiert dann eine Gelb-Rote Karte und schießt dennoch das 2:0. Danach kann YYY ausgleichen und geht sogar mit 3:2 in Führung, ehe erneut der XXX (jetzt schon mit zwei Spielern weniger, wegen einer weiteren Ampelkarte) ausgleichen kann. Doch der Ausgleich hat nicht lange Bestand, denn erneut geht YYY mit 4:3 in Führung und danach war sofort Schluss. Direkt nachdem der Ball im Tor war, pfiff der Schiedsrichter die Partie ab. Kurios daran: Die reguläre Spielzeit war noch nicht zu Ende - (viel) zu früh hatte der Unparteiische abgepfiffen. Ein Schlusspfiff, der natürlich für die XXX-Fans nicht nachzuvollziehen war und die dann in Form einer Rudelbildung den Schiedsrichter bedrängten.


    Der Abpfiff hatte dann noch ein polizeiliches Nachspiel. Nachdem XXX-Spieler während des Spiels eine Alkoholfahne beim Referee festgestellt haben wollten, wurde die Polizei gerufen und der Schiedsrichter zum Alkoholtest gebeten - mit dem Ergebnis, dass es kein Ergebnis gab. Denn es konnte keinerlei Alkoholeinfluss beim Schiedsrichter von der Polizei festgestellt werden. Kaum war die Polizei weg, kam der Rettungsdienst. Dem Schiri ginge es angeblich nicht gut.


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    Für XXX-Trainer A. B. war die Sachlage schon vor dem Spiel klar: "Ich hatte vor dem Spiel schon kein gutes Gefühl, weil wir mit dem Schiedsrichter noch nie gewinnen konnten. Und das hat sich dann ja bewahrheitet. Er hat konsequent gegen uns gepfiffen und dann nach dem 1:0 einem meiner Spieler eine Gelb-Rote Karte gegeben. Ein YYYer hatte gefoult und hat sich sogar bei dem Spieler entschuldigt, aber der Referee hat das als 'Schwalbe' gewertet und ihn dann mit Gelb-Rot vom Platz geschickt, weil er schon eine Gelbe Karte hatte."
    Zusätzlich soll der Schiedsrichter, laut B., auch gesagt haben, dass der XXX das Spiel nicht gewinnen wird und zwar nach dem Platzverweis: "Er sagte, dass wir Ausländer das Spiel nicht gewinnen werden, weil wir ja Rugby spielen und nicht Fußball. Und das ich meine Spieler nicht im Griff habe."


    Eine Aussage, die den Spielertrainer und seine Mannschaft so richtig auf die Palme brachte. "Wir haben dann den Ausgleich direkt nach dem Anschlusstreffer bekommen. Das war ein korrektes Tor, weil unser Libero sich nicht einig war mit dem Torwart. Dann haben der Keeper und der Libero wegen des Tores gestritten und der Schiedsrichter gibt meinem Libero auch Gelb-Rot, weil er 'so nicht auf dem Platz rumzuschreien habe'," so B. Das Fass zum Überlaufen brachte dann aber der Schlusspfiff: "Wir haben zu neunt noch den Ausgleich geschossen und dann hat YYY das 4:3 gemacht. Und danach pfeift der Schiedsrichter ab - bestimmt zehn Minuten zu früh. Kein Wunder, dass es dann zu Emotionen von unserer Seite kam."


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    YYYs Spielertrainer R. H. sprach hingegen von einem Schiedsrichter, der eine harte, aber konsequente Linie durchgezogen hat und deswegen auch die Karten gegeben hat. Das habe dem Neu-YYYer auch der Schiedsrichter in der Halbzeit so gesagt: "Der Schiedsrichter hat zu mir in der Halbzeitpause gesagt, dass er noch einen vom Gegner runterstellt, wenn der XXX weiter so macht. Deswegen habe ich meiner Mannschaft auch gesagt, keinen Ton gegen den Schiedsrichter zu sagen."
    Gewundert hat sich H. aber auch über die frühe Beendigung des Spiels, auch wenn es keine zehn Minuten gewesen sind. "Ja, das war ein wenig komisch. Direkt nach dem 4:3 hat der Schiri das Spiel beendet, allerdings war das vielleicht ein bis zwei Minuten vor Ende der regulären Spielzeit," blickt der Mittelfeldspieler zurück und ergänzt: "Natürlich haben uns die Platzverweise in die Karten gespielt, aber im Endeffekt haben wir gewonnen und es wäre schon eine Sauerei, wenn es jetzt zu einer Wiederholung oder dergleichen kommt."


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    Auf Nachfrage äußerte sich auch Kreisspielleiter M. H. zu dem Spiel: "Ich war selbst nicht vor Ort, deswegen kann ich zu dem Spiel oder der Schiedsrichterleistung nichts sagen. Aber der Schiedsrichter hat das Spiel ganz normal abgepfiffen und seinen Spielbericht abgegeben." Drei Punkte also für YYY und ein Sportgerichtsverfahren für den XXX: "Ohne jetzt in ein schwebendes Verfahren eingreifen zu wollen. Der Schiedsrichter hat eine Meldung über die Vorfälle gemacht. Alles Weitere entscheidet das Sportgericht. Aber ich bin wirklich stinksauer auf den XXX. Es kann in keinster Weise sein, dass nach einem Spiel von einem Verein ein Schiedsrichter von der Polizei zum 'blasen' verdonnert wird, weil er angeblich Alkohol getrunken haben soll. Egal was auf dem Spielfeld war, aber das geht überhaupt nicht. Wenn ein Verein mit dem Schiedsrichter nicht zufrieden gewesen ist oder von Schiri-Seite etwas vorgefallen ist, dann hat auch der Verein die Möglichkeit das Sportgericht einzuschalten."


    Soweit die Berichterstattung im lokalen Sportportal. Die Kommentare, die weiter die Rassismuskarte spielen wollen, lasse ich mal weg.


    Urteil des Kreissportgerichtes:


    Fünf Punkte Abzug und 500 Euro Geldstrafe für XXX. Spielwertung gemäß Ausgang.