Foulspiel abseits des Spielgeschehens

  • Deshalb redet Kappi auch von der Theorie.
    In der Praxis würden wir fast alle in eine Richtung zeigen.

    Geh nicht nur die glatten Straßen. Geh Wege, die noch niemand ging, damit du Spuren hinterlässt und nicht nur Staub.
    (Antoine de Saint-Exupery)

  • Zitat von gigi;141418

    ...Ich kann mir aber keinen praktischen Fall vorstellen, bei dem zwei gegnerische Spieler absolut zeitgleich ein Vergehen nach der Regel 12 begehen und der Schiedsrichter dies auch so wahrnimmt.



    Beide Spieler versuchen mit hohem Bein den Ball zu erreichen und es kommt zu einem gefährlichen Kontakt. Da weiß man als SR oft nicht, wer denn nun das Bein zuerst so hoch hatte. Spätestens beim Kontakt ist dann der Pfiff notwendig- wenn der SR dann die Richtung scheinbar beliebig vorgibt, könnte dies zu Unmut führen.
    In solch einer Situation könnte ich mir den SR-Ball sogar als sinnvolle Spielfortsetzung vorstellen.

  • Ich entscheide in so einer Situation gegen den, der das Bein "höher" hat. Im Zweifel halt für die Verteidiger. Wenn man dann dem Angreifer entgegnet, daß man in seiner Hälfte für ihn gepfiffen hätte, ist der Unmut schnell verflogen.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Zitat von Stefan;141455

    ....Im Zweifel halt für die Verteidiger. Wenn man dann dem Angreifer entgegnet, daß man in seiner Hälfte für ihn gepfiffen hätte, ist der Unmut schnell verflogen.



    Gefährlich. Eine solche Begündung könnte auf dem Platz Probleme bereiten- eine Regelgrundlage gibt es für ein solches Entscheiden nämlich nicht.


    Hier würde selbst ich dann meinen Mund halten und nichts sagen.

  • Also ich entscheid darauf ,dass beide gleich stark und gleich schnell das Vergehen machen . Deshalb lass ich kurzzeitig(!) weiterlaufen ,pfeif dann ab und entscheid auf SR-Ball.

  • Also wenn beide Spieler mit hohem Bein zum Ball gehen und sich treffen, sehe ich keinen Grund das Spiel nicht laufen zu lassen, es sei denn es ist jemand verletzt oder eine Mannschaft bekommt dadurch ne richtig gute Torchance.


    Aber diese Eventualitäten helfen dem Fragesteller auch nicht weiter ;)

  • Zitat von BestRefinTown;141465

    Gefährlich. Eine solche Begündung könnte auf dem Platz Probleme bereiten- eine Regelgrundlage gibt es für ein solches Entscheiden nämlich nicht.



    Bei mir wurde das bisher immer akzeptiert oder zumindest durch die Spieler nicht weiter hinterfragt.


    Sowas fällt für mich unter taktisches Verhalten des SR. Über ein Tor aus einem umstrittenen Freistoß wird noch Tage nach dem Spiel gesprochen - über einen Freistoß für die Verteidiger in harmloser Position schon Sekunden später nicht mehr.

    In einer Aktion prallten Grevelhörster und Gerick zusammen. Der FC-Stürmer blutete aus der Nase, aber Schiedsrichter Stefan Tendyck aus Gelsenkirchen konnte mit einem Taschentuch aushelfen. Gericks Torriecher wurde nicht in Mitleidenschaft gezogen: Er markierte das 1:3.


    Westfalen-Blatt (29.5.2017) :D

  • Das ist genau das, was hier einige nicht akzeptieren oder verstehen können. Taktisches Pfeifen auch mal am Rande des Regelheftes, ist für einen guten Schiedsrichter lebenswichtig. Wenn wir stur nach dem Regelbuch pfeifen und nicht unsere eigene Linie ins Spiel bringen, werden wir sehr häufig trouble auf dem Platz haben.
    Genau aus diesem Grund haben die alten Hasen ja auch weniger Ärger, als Neulinge. Diese pfeifen, vollkommen Nachvollziehbar, strikt nach dem Regelheft und vergessen dabei, dass es unsere Aufgabe ist ein Spiel zu leiten und somit in die richtigen Bahnen zu lenken. Ein guter Fußballer ohne taktisches Verständnis wird es wohl auch nie bis ganz nach oben bringen.

    Gott sei Dank habt ihr Schiedsrichter, sonst müsstet ihr eure Fehler ja bei euch suchen !

  • Ich halte es in der Regel ebenfalls so wie Stefan und StefanW. Meistens lasse ich weiterlaufen oder, je nachdem, wie sich die Situation gestaltet, eben wie vom anderen Stefan geschildert. Beide Varianten wurden bisher von den Spielern akzeptiert.
    Aber selbstverständlich kann man auch das Spiel mit SR-Ball fortsetzen, wer es eben für richtig hält. In diesem Fall kann ich dann nur Pfeifekopp beipflichten.

    :ironie: "Weil, so schließt er messerscharf, nicht sein kann, was nicht sein darf.":ironie:
    Christian Morgenstern

  • Ich gebe dir zu 100% Recht Pfeifekopp. Das ist auch die Art und Weise wie ich versuche meine Spiele zu leiten. Ich habe nur bedenken so Sachen offen einem Spieler um die Ohren zu hauen.

  • Zitat von Pfeifekopp;141541

    ..........Taktisches Pfeifen auch mal am Rande des Regelheftes, ist für einen guten Schiedsrichter lebenswichtig......


    Nur wenn manche SR versuchen, es sich allzu leicht zu machen in dem sie kategorisch immer pro TW im Torraum, pro Abseits, pro Verteidiger im Strafraum entscheiden (z. B. Halten im Strafraum nie mit Strafstoß ahnden) entscheiden und dies dann auch noch verbal ohne Regelgrundlage ankündigen, dann sind das auch keine guten SR.


    In dubio "weg vom Tor" ist sicher praktikabel. Aber bitte nur "in dubio" und nicht, um es leicht zu haben. Und bitte nicht verbal begründen bzw. ankündigen, wenn es dazu keine Regelgrundlage gibt. Das könnte Ärger geben.

  • Zitat von Pfeifekopp;141541

    Taktisches Pfeifen auch mal am Rande des Regelheftes...


    Und genau so kann man auch nur BestRefWoAuchImmer werden ;)

  • @Brit: Ist das deine Interpretation von taktischen Pfiffen ?
    Sorry, aber dann musst du noch viel lernen

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Ja über was haben wir hier denn gesprochen? Dass man unter "taktischen Pfiffen" auch etwas anderes verstehen kann, weiß ich auch.


    Gegen Lernen ist nichts einzuwenden; bis zum Champions-League-Finale in Kiel ist ja noch etwas Zeit.