Blatter fordert Diskussion um Hilfsmittel

  • Du meinst, ich muss auch weiter ohne Torrichter spielen? Damit habe ich nicht gerechnert. :totlach:


    Trotzdem finde ich, dass hier eine gute Diskussion im Gange ist, und ich weiß nicht, ob es richtig ist, die immer einfach abzuwürgen.


    In Wimbledon hat man ein fehlerfreies System. Wieso sollte es so etwas nicht auch im Fußball geben. Wir fliegen zum Mond, und sind nicht in der Lage technisch festzustellen, wann ein Ball hinter der Linie ist?

  • Sorry Udo. Das stimmt nicht ganz. Das "Hawk Eye", wie man diese Technik schön nennt, ist nicht 100 % fehlerfrei. Ich kann mich noch erinnern, dass bei einer Damenpartie der Ball knapp hinter dem Aus war, was auch vom Linienrichter gemeldet wurde. Die Spielerin forderte den Videobeweis an (der aus einer Animation besteht) und die kam dann auch und zeigte an, das der Ball im Feld drin war. Eine nichtöffentliche (also die man nicht auf den Center Court, sondern nur im TV sieht) zeigte an, dass der Ball eben dort nicht aufgekommen war. Und das soll nicht nur einmal passiert sein. Also so sicher ist das System nicht.

  • Es ist aber annähernd fehlerfrei. Kann man hier nachlesen. Und wie geschrieben, es muss doch möglich sein, etwas zu erfinden was ein Tor eindeutig anzeigt, außer der Videobeweis.

  • Die IFAB hat sich nun tatsächlich doch noch zum Umdenken bringen lassen und will nun der Technik im Fußball die Türen öffnen. Schon in den nächsten Wochen sollen Technologien für Torentscheidungen getestet werden. Auch die Torkamera, als auch der Chip im Ball ist im Gespräch. Das System soll dabei aber folgenden Grundsatz erfüllen:


    - Die Technologie soll ausschließlich für die Torlinie gelten und allein, um zu bestimmen, ob ein Tor erzielt wurde oder nicht.
    - Das System muss genau sein.
    - Ob ein Tor erzielt wurde, muss sofort angezeigt und binnen einer Sekunde automatisch bestätigt werden.
    - Ob ein Tor erzielt wurde, wird allein den Spieloffiziellen angezeigt. (dpa)

  • Heute ist der Tag der Entscheidung, ich denke, dass nach den Vorkommnissen der letzten Wochen die Technologie vom Regelboard genehmigt werden wird. Hier nochmal ein Artikel zur Einstimmung ;), in der FAZ war auch ein Interview mit Lutz Michael Fröhlich, der sich klar für die Nutzung der Technologie ausgesprochen hat.

  • Was sagt Ihr zu dieser Spielsituation:


    http://cdn3.spiegel.de/images/…60886-panoV9free-kuoa.jpg


    Die Bildunterschrift lautet "Ball im Tor". Die Kontaktfläche des Balles liegt vollständig im Tor, aber der Ball hat nicht mit vollem Umfang die Linie überschritten. Für mich ist das immer noch KEIN Tor. Wie seht ihr das?

  • Das ist natürlich kein Tor. Leider wissen das geschätzt nur 10 % der Fußballfreunde. Daher war das Tor der Ukraine ja " so deutlich".


    Für mich immer noch ein Rätsel, wie der Chip genau funktioniert. Weiß jemand, was da genau gemessen wird und wo der Chip sowie die Empfänger platziert sind?

  • Ich gebs mal grob wieder.


    Es wird im Tor ein elektromagnetisches Feld aufgebaut, welches im Torrahmen und Befestigung der Netze integriert ist. Dadurch dass im Ball ein "Chip" vorhanden ist, verändert er dieses magnetische Feld. Durch diese Veränderungen und folgender Berechnungen kann so zu jedem Zeitpunkt die Position des Balles im Torbereich ermittelt werden und zwar in Echtzeit. Sollte nun ein Tor fallen erhält der Schiri ein Signal auf seinen Pieper oder Armbanduhr.


    Mein Vorschlag dies als Abschlussarbeit für mein Studium der "angewandten Geodäsie" zu entwickeln wurde allerdings wegen fehlender Mittel abgelehnt :(

    Ewald Lienen (Ehem. Trainer 1.FC Köln):
    Wir haben nicht das Recht, jede Entscheidung des Schiedsrichters zu kommentieren. Der lacht sich ja auch nicht tot, wenn wir einen Fehlpass spielen.

  • Eine mit hoher Wahrscheinlichkeit massive Fehlentscheidung. Aber ich hätte lieber den Videobeweis, den könnte man für andere spielentscheidende Fehlentscheidungen auch nutzen. Leider gehts nur langsam voran, aber in 20 Jahren wirds auch den Videobeweis bestimmt geben.

  • Fußball sollte Fußball bleiben, ohne technischen Schnickschnack. Wenn ein Spieler einen Fehlpass spielt oder ein Eigentor schießt, gehört das genauso dazu, wie wenn der SR ein Fehler unterläuft – Tatsachenentscheidung des SRs und der Spieler.

  • Dat find ich jut!


    Nein, ganz ehrlich...Warum sollte es so etwas auch nicht geben? Besonders bei der Technik mit den Magnetfeldern: Denn hier kommt es nicht mal zu einer Spielunterbrechung...

    Das beste Zitat von allen: "Dass er mir den Ball weggenommen hat und mich dabei umgestoßen hat, konnte ich ja noch akzeptieren, aber, als er mich dann beim Weglaufen einen "PARDON" nannte, musste ich einfach nachtreten!":D


    (Didi Hamann zur Rechtfertigung einer :rote_karte: wegen Nachtretens)

  • Ich denke: Der Chip im Ball wäre die einzige und beste Möglichkeit, wenn sie denn auch zu 100 % funktioniert! Bei der Torkamera würde wieder eine "Instanz" die Entscheidung treffen, wobei ja auch schon wieder die Fehlerquelle einfach weiter übertragen wird. Die Fehleranzahl würde sich dann zwar erheblich minimieren, aber bei ganz schwierigen Entscheidungen wäre keine 100 prozentige Sicherheit vorhanden. Von daher Chip im Ball ftw ;)

  • Für mich ist das nix anderes als "Volksberuhigung". Erstens wird es erst mal Jahre dauern, bis die Technik wirklich flächendeckend im Profifußball eingesetzt wird, zweitens reden wir über Situationen, die vielleicht alle 100 Spiele auftreten, alle 200 Spiele von den SR falsch entschieden werden und noch seltener wirklich spielentscheidend sind.


    Bei den ganz knappen Toren reden wir zudem über Zufallsschüsse, die an die Unterkante der Latte prallen oder unfähigen Angreifern, die nicht in der Lage waren den Ball so ins Tor zu fördern, dass das Netz zappelt. Mein Gott, wenn ich ein Tor schießen will, muss ich eben zusehen, dass es klar ist.


    Bei dem "glasklaren" Ukrainetor wird ignoriert, dass der Angreifer versagt hat, weil er nicht in der Lage war, den Ball klar am Torwart vorbeizuschießen bzw. der Torhüter eben sehr gut reagiert hat und ein Abwehrspieler entschieden nachgesetzt hat.


    Die Tortechnologie wird an Ungerechtigkeiten kaum etwas ändern. Die Anzahl der tor- bzw. spielentscheidenden falschen Abseits-, Foul und Handbeurteilungen wird immer noch bestehen bleiben.


    Was ist mit der falschen Abseitsentscheidung, die das ominöse Tor erst ermöglicht hat? Wiegt diese weniger schwer? Was ist mit den nicht und den zu Unrecht gegebenen Handelfmetern?


    Tortechnologie: Albern, aber der Mob ist erst mal beruhigt.