Hoeneß wettert gegen UEFA

  • ...Der Verband sei in seinem Urteil nicht objektiv gewesen, so Hoeneß' Anschuldigungen gegen die UEFA. "In der UEFA sind zu viele Italiener, die Interessen haben. ... Er meckerte nach der Bestätigung der Sperre gegen Frank Ribéry. Das ist wieder typisch Bayern München.


    Nachzulesen unter Kicker.de

  • Wer bei uns so reingeht, und den Gegenspieler ein paar Zentimeter unter dem Knie trifft, wird mind. 4 Spiele gesperrt. Wie das Kind heißt, ist eigentlich egal.

  • Dieser Mann aus Bayern ist nicht ernst zu nehmen, das tut auch bei der UEFA sicher keiner.


    Womit er aber recht hat, dass Deutschland in den internationalen Gremien nicht entsprechend vertreten ist. Warum ist das so? Deutschland ist glaube ich der Weltgrößte Fußballverband und sollte eigentlich sogar den FIFA Präsidenten stellen, bzw. Führungsfunktionen in allen Gremien in FIFA und UEFA bekleiden. Auch im Schiedsrichterbereich ist das Land nur noch in untergeordneter Stellung dabei. Bei der FIFA gar nicht mehr vertreten. Das hat natürlich folgen in allen Entscheidungen wozu auch künftige Personalentscheidungen dazu gehören.


    So wie es aussieht kochen die Deutschen Funktionäre nur ihr eigens Süppchen in der eigenen kleinen Küche und vergessen die große Welt da draussen. Da darf man sich dann im nachhinein nicht beschweren, wenn man keine Rolle mehr spielt und nix zu sagen hat.


    Es wäre an der Zeit, dass zum Beispiel ein Beckenbauer endlich mal FIFA oder UEFA Präsident wird.

    Menschen, die sich nicht gewisse Regeln vorgesetzt haben, sind unzuverlässig. Man weiß sich oft nicht in sie zu finden, und man kann nie recht wissen, wie man mit ihnen dran ist."


    Immanuel Kant


    "Ein Sieger findet für jedes Problem eine Lösung."
    "Ein Verlierer findet in jeder Lösung ein Problem."


    Corneille

  • Unserem österreichischen Kollegen ist da nichts hinzuzufügen.
    Hoeneß hat sich seit seiner Zeit bei Bayern leider nicht zu seinem Vorteil persönlich entwickelt. Als er noch in Baden-Württemberg Amateurliga gespielt hat, war er ein sehr umgänglicher Typ.

  • Zitat von redrefer;134416

    Es wäre an der Zeit, dass zum Beispiel ein Beckenbauer endlich mal FIFA oder UEFA Präsident wird.



    Somit hätten dann alle FC-Bayern Spieler einen Persilschein ??

    "Der Schlüssel zum Erfolg ist Kameradschaft und der Wille, alles für den anderen zu geben."
    - Fritz Walter († 17. Juni 2002)

  • Ja genau, wie in Deutschland, weil hier darf Bayern ja auch immer alles was andere nicht dürfen und außerdem werden sie ja eh immer besser behandelt als die restlichen Bundesligisten und bald auch besser als die anderen Mannschaften in den CL. :ironie:

  • Ich bin nun wirklich kein Bayern-Fan- Gott bewahre.
    Aber eines muss man Herrn Hoeneß lassen- er ist und bleibt der größte Fan und Anwalt des FC Bayern in Personalunion. Ob ein Herr Daum seinen dünnhäutigen Trainer Heynckes anmacht, die Spieler sich danebenbenehmen oder jetzt eben einer seiner Spieler hart bestraft wird: Herr Hoeneß hält dagegen und zwar mit allen Argumenten und Emotionen.
    Manch´ Verein wäre froh, so eine Frontsau in seinen Diensten zu haben. Und der Erfolg gibt ihm Recht.
    Aber so ist das eben: Mitleid bekommt man geschenkt, Neid muss man sich hart erarbeiten.


    Also lieber Herr Hoeneß: Wenn Dir Die Berge irgendwann auf den Keks gehen und Du zum Ausklang nochmal eine neue Herausforderung suchst- beim SV Langwedel finden wir jederzeit ein Amt für Dich.

  • Ich stimme redrefer's Analyse im Endeffekt zu: Deutschland spielt in der UEFA und in der FIFA in der Tat nicht die Rolle, die ihm von der sportlichen Bedeutung her zukommen würde. Meines Erachtens liegt das aber nur zum Teil daran, dass die DFB-Führung - jedenfalls in der Außenwirkung - nur wenig Interesse an einer führenden Aufgabe innerhalb des Kontinental- oder Weltverbandes zeigt. Andere Dinge kommen meines Erachtens hinzu:


    1. Das faktische Fehlen einer Leitfigur: Franz Beckenbauer hätte die besten Voraussetzungen für eine Wahl zum UEFA-Präsidenten gehabt, wollte aber nicht. In diese Bresche ist dann Frankreich mit einer anderen "Lichtgestalt" gesprungen.


    2. Der Sieg Blatters im Streit mit dem ehemaligen UEFA-Präsidenten Johannsson. Meines Wissens gehörte Deutschland damals zu den Unterstützern des Ex-Präsidenten. Blatter ist es aber gelungen, "seinen Mann" zu etablieren.


    3. Aktuell die Tatsache, dass Deutschland verbandsintern einige Baustellen hat (z. B. die Frage des Verhältnisses von DFB und DFL oder die Schiedsrichter-Affären), deren - auch internationale - Auswirkungen wir noch nicht abschließend überblicken können.


    Zum Abschluss möchte ich noch ein paar "unpopuläre" (oder unpopulistische?) Worte zum Thema "Hoeneß" loswerden: Klar ist, dass H. 100-prozentigen Einsatz für seinen Verein zeigt. Dabei ist er in der Wahl seiner Mittel und insbesondere seiner Worte nicht zimperlich, so kennen wir ihn. Was er dabei so von sich gibt, findet auch nicht immer meine Zustimmung. Das ist aber nun mal seine Aufgabe als Vereinsvorstand, und einigen anderen Funktionären stünde es gut zu Gesicht, sich mit dieser Vehemenz für ihren Verein einzusetzen statt für die eigene Karriere. Dass der Vertreter eines reichen und erfolgreichen Vereins dabei auch immer eine Neiddiskussion auslöst, gehört wohl zur Art und Weise heutiger Auseinandersetzung.


    Trotzdem ist diese Sichtweise von H. nur einseitig und daher falsch. Zu der anderen Seite gehört, dass er ein hervorragender Manager ist, dessen betriebswirtschaftliches Können und Erfolg für den FCB zur Grundlage des sportlichen Erfolges wurde, wo andere Traditionsvereine sich von unfähigen Managern beinahe haben in den Bankrott treiben lassen. Der "Reichtum" der Bayern ist ja schließlich nicht vom Himmel gefallen.


    Zu der anderen Seite gehört auch, dass da auch ein sehr sozialer Mensch ist, der als Privatmann wie als Vereinsfunktionär sich für eine Reihe sozialer Projekte eingesetzt und auch immer wieder Fußballvereinen in Not geholfen hat. Dass H. um dieses Engagement kein großes Aufhebens macht, spricht sehr für ihn. Diese Einstellung ringt mir Bewunderung ab.


    In diesem Zusammenhang fällt mir gerade ein, dass noch gestern in der NDR-Talkshow St. Pauli's Präsident Corny Littmann, als er durch eine Frage in die Neiddiskussion gedrängt werden sollte, eben dieses soziale Engagement hervorgehoben hat und die Zuschauer zu einem Applaus für die Münchner aufforderte. Toll ...

    "Weißt du, Fußball ist das Einfachste, das es gibt. Wenn nur nicht das ganze Drumherum wäre." (Sebastian Deisler)

  • Ein Ulli Hoeneß gehört für mich, obwohl ich ihn Privat nicht mag, zu den ganz wenigen wirklichen Profis in der Bundesliga. Auch wenn seine Auftritte sehr launisch und emotionsgetrieben daher kommen, steckt hinter fast allem berechnung. Ich denke nicht, dass es ihm wirklich um diese 3 Spiele Sperre geht (2 Spiele wären ok, das 3. Spiel ist nächstes Jahr in der Vorrunde, also nicht wirklich relevant). Es geht ihm einzig und allein darum, sich vor Ribery zu stellen, von dem seinen privaten Problemen abzulenken und ihm zu zeigen: "Egal was du machst, wir stehen hinter dir." Das ganze natürlich mit der Hoffnung, dass Ribery seinen Vertrag verlängert.


    Zum Thema Hoeneß fällt mir noch eine Geschichte ein, die Lutz Wagner uns erzählt hat. Er hat die Bayern gepfiffen und hat einen Bayernspieler mit Rot rausgeworfen. Nach dem Spiel kam Hoeneß in die Kabine und hat sich über die Rote karte aufgeregt. Daraufhin hat Wagner ihm auf Video das vergehen gezeigt und Hoeneß meinte: Ok, ich muss mich entschuldigen, sie hatten Recht. Das war Rot. Nehmen sie es mir aber bitte nicht übel, dass ich da jetzt rausgehe, mich vor eine Fernsehkamera stelle und aller Welt erzähle, was sie da für einen scheiß gepfiffen haben. Er tats und hat die Sperre durch seine Show auf 1 oder 2 Spiel(e) begrenzt, obwohl jeder andere dafür ne Ecke mehr bekommen hätte.

  • Er ist, tschuldigung war, das muss man neidlos anerkennen der beste Manager der Bundesliga. Er stellt sich immer vor die Spieler, und hat schon oft das "Feuer" auf sich gezogen, und somit von der Mannschaft abgelenkt. Trotzdem gilt auch für ihn der Spruch, dass Schweigen manchmal Gold ist.

  • 1. Ist Ulli kein Manager mehr, sondern Präsi
    2. Hat Ulli immer Recht :o:ironie:

    'Dann würden einigen Stammtischen die Themen ausgehen.' (Hoffenheims Verteidiger Christian Eichner über die Folgen einer Einführung des TV-Beweises)

  • Zitat von flitzpiepe;134575

    Ein Ulli Hoeneß gehört für mich, obwohl ich ihn Privat nicht mag,


    Du kennst U.Hoeness privat! ;)


    Ich bin immer noch ein grosser U.Hoeness Fan, leider kenne ich ihn privat nicht aber neben seinen Leistungen als Bayernmanager ist er privat als grosszüger Mäzen bekannt und hilft viel aus seiner eigener Tasche ohne gross darüber zu reden. Man sollte einen nicht nur verurteilen nur weil er als Bayernmanager sich gerne vor den Verein/Mannschaft stellt und den ganzen Ärger ab bekommt!

    Es gibt Leute, die denken Fußball ist eine Frage von Leben und Tod. Ich mag diese Einstellung nicht. Ich kann ihnen versichern, dass es noch sehr viel ernster ist. (Bill Shankly)